11.11.2019 13:55 Uhr

Von wegen Rentner: Hoeneß will Bayern weiter "bewachen"

Behält den FC Bayern im Blick: Uli Hoeneß
Behält den FC Bayern im Blick: Uli Hoeneß

Uli Hoeneß geht in seine letzte Woche als Präsident beim FC Bayern. Sportlich läuft es nach kurzer Krise wieder, doch es gibt auch weiterhin Nebengeräusche. Der Macher sieht keinen Grund, sich zur Ruhe zu setzen.

Hoeneß ließ sich breit grinsend beglückwünschen und von Fans und Freunden auf die Schultern klopfen. Fünf Tage vor dem Ende der Präsidentenzeit beim FC Bayern genoss der 67-Jährige den Sieg seiner Basketballer im Topspiel gegen Berlin sichtlich.

Nach der Partie hielt Hoeneß sogar noch eine kleine Rede in der Kabine des deutschen Meisters, Kapitän Danilo Barthel überreichte ihm einen signierten Spielball. "Danke für alles im Namen der Mannschaft", sagte der Nationalspieler. Es klang sehr nach Abschied.

Aber wird sich der jahrzehntelang quasi omnipräsente Erfolgsmanager künftig fernhalten vom Audi Dome der Basketballer oder der Allianz Arena der Fußballer? Sicher nicht! Und sich öffentlich nicht mehr zu seinem Verein zu äußern, das kommt für ihn noch viel weniger infrage.

"Immer wenn ich Unsachliches höre und sehe, werde ich den Verein wie eine Glucke bewachen", sagte Hoeneß und rechtfertigte so seinen kuriosen Live-Anruf während der TV-Sendung "Doppelpass" bei "Sport1", als er Fußball-Sportchef Hasan Salihamidzic verteidigte. "Der eine oder andere Journalist wird sich jetzt schon gefallen lassen müssen, dass ich die Abteilung Attacke wieder ausfahre, jetzt wo ich dann keine offizielle Funktion mehr habe", kündigte Hoeneß zudem an.

FCB-Basketballer wollen an die Spitze

Mit der letzten Jahreshauptversammlung als Präsident am Freitag wird seine Zeit beim wichtigsten deutschen Klub also nicht zu Ende gehen. "Er ist ja nicht komplett weg", stellte Basketballer Alex King klar. Rein formal wird Hoeneß einfaches Aufsichtsratsmitglied bleiben - und als Gesicht der Bayern kennt er wohl ohnehin keine Rente.

Hoeneß' Kommentare haben Gewicht im deutschen Fußball, auch wenn er zuletzt mit der einen oder anderen Aussage eher für Irritationen oder gar Unverständnis sorgte. Auch im Basketball war der Aufstieg der Bayern vom Zweitligisten zum Liga-Dominator innerhalb von nur wenigen Jahren dem anpackenden Handeln von Hoeneß zu verdanken. Als großer Förderer der Korbjäger trieb er das Geld für den Höhenflug auf.

"Das war eine grandiose Zeit", resümierte Sportchef Marko Pesic. "Ich habe viel von ihm gelernt, fürs Leben gelernt." Er sei Hoeneß zu "ewiger Dankbarkeit" verpflichtet, weil er im Alter von 34 Jahren den Aufbau der Basketball-Abteilung mitverantworten durfte.

Hoeneß-Nachfolger Hainer "ein Sportfreak"

Dann erzählte Pesic noch von einem heftigen Krach zwischen ihm und Hoeneß, "wir sind das erste Mal so richtig krass aneinandergeraten". Daraufhin hätten die beiden drei Wochen lang kein Wort miteinander geredet. Erst dann kam Hoeneß auf Pesic zu und bat um Entschuldigung. "Wie groß kann man sein...", sagte der ehemalige Basketball-Profi dazu.

Künftig wird der designierte Vereinspräsident Herbert Hainer für die Basketballer der erste Ansprechpartner sein. Er soll das Team nach dem Wunsch von Hoeneß eng begleiten auf dem Weg in die europäische Spitze und in neu zu bauende Halle auf dem Olympiagelände.

Hainer sei "ein Sportfreak, der sowohl Fußball als auch Basketball liebt", berichtete Hoeneß bei "Magenta Sport". "Ich bin hundertprozentig sicher, dass er den Basketball genauso forcieren wird wie ich. Und wenn er Hilfe braucht vom Tegernsee, dann werde ich immer da sein."

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