11.11.2019 13:17 Uhr

"Schwierige Phase": VfL Wolfsburg erlebt böses Erwachen

Der VfL Wolfsburg steckt nach gutem Saisonstart in einer Formkrise
Der VfL Wolfsburg steckt nach gutem Saisonstart in einer Formkrise

Noch vor zwei Wochen war Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg zusammen mit Italiens Rekordmeister Juventus die einzige ungeschlagene Mannschaft der fünf europäischen Topligen. Seither gab es vier Niederlagen in Serie.

Die sportliche Krise ist angekommen beim VfL Wolfsburg, aber selbst nach der vierten Niederlage in Serie wollte sie niemand bei den Niedersachsen auch so benennen. "Eine etwas schwierige Phase", sagte Sport-Geschäftsführer Jörg Schmadtke über die aktuelle Situation. Trainer Oliver Glasner sah bei der 0:2-Pleite gegen Bayer Leverkusen sogar "eine klare Steigerung."

Der Höhenflug des ersten Saisonviertels, in dessen Verlauf die Norddeutschen ungeschlagen blieben und bis auf den zweiten Tabellenplatz kletterten, ist längst vorbei.

Gegner wie der 1. FC Köln, der SC Paderborn, Mainz 05, Fortuna Düsseldorf und der FC Augsburg waren zum Teil leichte Beute für die Wölfe. An den Topteams der Liga aus Dortmund und Leverkusen hingegen biss man sich die Zähne aus, im DFB-Pokal war RB Leipzig mehr als eine Nummer zu groß.

Die Frage nach der möglicherweise fehlenden Qualität für mehr als Mittelmaß lässt der VfL nur ungern an sich heran. "Das sehe ich nicht so. Wir haben im Moment einfach nicht das nötige Glück. Was uns vielleicht ein bisschen fehlt, ist die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor" - auch Mittelfeldspieler Maximilian Arnold gab sich nach der enttäuschenden Leistung gegen Leverkusen betont gelassen.

Tisserand: "Müssen mit anderen Ideen zurückkommen"

Aktuell müssen die Niedersachsen als Tabellenzehnter noch nicht ängstlich Richtung Tabellenende schielen. Aber die verbale Schönfärberei erinnert fatal an die längst überwunden geglaubten Spielzeiten 16/17 und 17/18.

Seinerzeit redete man sich so krampfhaft wie erfolglos stark, dass der Klassenerhalt jeweils erst in der Relegation mit Ach und Krach gelang. Mit mehr Realismus und weniger Nonchalance, in erster Linie vom damaligen Trainer Bruno Labbadia gelebt, ging es in der vergangenen Saison bis in die Europa League.

Die ist nach dem ersten Saisondrittel natürlich immer noch in Schlagdistanz. Aber damit es so bleibt, muss Glasner in der Länderspielpause an den richtigen Stellschrauben drehen.

Dass neue Impulse seitens des Österreichers notwendig sind, steht für Abwehrspieler Marcel Tisserand außer Zweifel: "Wir müssen unbedingt mit anderen Ideen und Optionen zurückkommen."

Denn bis zur Winterpause geht es unter anderem noch gegen Rekordmeister Bayern München, Tabellenführer Borussia Mönchengladbach sowie den aktuellen Überraschungs-Vierten SC Freiburg. Zu Weihnachten dürfte dann feststehen, was aus Schmadtkes "etwas schwieriger Phase" geworden ist.

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