11.11.2019 10:02 Uhr

"Unser bestes Spiel in der Meisterschaft"

Zufriedenheit bei den Salzburgern
Zufriedenheit bei den Salzburgern

WAC und Salzburg machen im direkten Duell Werbung für den österreichischen Fußball, zufrieden können danach aber nur die "Bullen" sein.

Gut mitgehalten, aber klar verloren: Der Wolfsberger AC hat in der Bundesliga im zweiten Duell mit Tabellenführer Red Bull Salzburg ein Déjà-vu erlebt. Nach dem 2:5 in Salzburg verloren die Kärntner auch in der Lavanttal-Arena beim 0:3 mit drei Toren Unterschied. Der Kontakt zum Spitzenduo ging damit verloren. Salzburg hat mit dem LASK aber nach wie vor einen hartnäckigen Verfolger im Nacken sitzen.

Trotz in der Liga noch nie da gewesenen zwölf Siegen in den ersten 14 Saisonspielen beträgt der Vorsprung der Salzburger nach wie vor nur drei Punkte. "Die Intensität in der Liga ist top, ich liebe die Liga und auch die Konkurrenz, wir müssen zu jeder Zeit alles geben. Deshalb waren es drei wichtige Punkte für uns", erläuterte Salzburg-Trainer Jesse Marsch. Noch enger könnte es nach der Punkteteilung nach 22 Runden werden. "Im Playoff wird es sicher eine enge Situation, deshalb ist jedes Spiel enorm wichtig", sagte der US-Amerikaner.

Erling Håland: Der Motor der Salzburger Tormaschine

Der Nachfolger von Marco Rose kann sich bisher nicht beklagen. Neben der ungeschlagenen Bilanz in der Liga und den ansprechenden Auftritten in der Champions League ist vor allem auch die Torbilanz von 82 Treffern in 21 Pflichtspielen unter seiner Führung imposant. Alleine 26 Tore gingen auf das Konto von Erling Håland. Der 19-jährige Norweger erzielte beim WAC alle drei Treffer. Richtig glänzen musste er dabei nicht. Der erste Treffer war eigentlich ein Eigentor von Benno Schmitz, bei den weiteren beiden wurde er von Patson Daka mustergültig bedient und musste nur noch vollenden. "Heute war ich gar nicht so gut. Ich habe zwar die Tore gemacht, aber andere Spieler waren besser, das war wichtig für uns", sagte Håland im "Sky"-Interview.

Die extrem intensive Partie war jedenfalls beste Werbung für den österreichischen Fußball. Da waren sich alle Akteure einig. "Es war ein super Bundesligaspiel, der WAC war ein richtig starker Gegner, es ging hin und her, gab viele Torchancen, Gott sei Dank waren wir der Sieger", analysierte Salzburgs Mittelfeld-Routinier Zlatko Junuzović. Laut Abwehrspieler Maximilian Wöber habe ein sehr hohes Tempo mit sehr hohem Niveau geherrscht. "Das spricht für die Qualität beider Mannschaften", so der Ex-Spanien-Legionär.

Marsch war mit dem Auftritt seiner Truppe in einem "sehr intensiven" Spiel hochzufrieden. "Es war unser bestes Spiel in der Meisterschaft von der Art und Weise, wie wir aufgetreten sind. Die Jungs waren im Umschalten sehr gut", sagte der seit Freitag 46-Jährige. Trotz der Europacupauftritte unter der Woche war bei beiden Topteams von Müdigkeit keine Spur. Aufgrund der ähnlichen Spielidee ging es munter hin und her. Den Unterschied machte die Effizienz aus. Für Wolfsberg wäre bei einer besseren Chancenverwertung zumindest ein Punkt auf jeden Fall drinnen gewesen.

Ärger beim WAC: "Das war einfach dumm"

"Vor dem Tor waren wir einfach harmlos. Es tut weh, wenn man gegen einen Topgegner zu solchen Chancen kommt und dann die Tore nicht macht", ärgerte sich WAC-Trainer Gerhard Struber. Spielgestalter Michael Liendl ging es ähnlich. "Wenn du mit so vielen Chancen kein Tor erzielst, dann bist du einfach selbst schuld. Das war einfach dumm", meinte der 34-jährige Steirer.

Sein Team (27 Punkte) gewann mit dem 4:0 bei Sturm Graz zuletzt nur eines der jüngsten sieben Pflichtspiele. Salzburg (38) und den LASK (35) verlor man dadurch aus den Augen und von hinten droht Gefahr. Rapid (24) und Sturm (23) sind in Lauerposition. Struber hat aber nach dem Auftritt am Sonntag keinen Grund, Trübsal zu blasen. "Wir haben viele Dinge richtig gemacht, an denen werden wir uns anhalten für die nächsten Spiele und das wird uns viel Kraft geben", sagte der WAC-Coach. Am 23. November geht es beim Vorletzten Mattersburg weiter, Salzburg steht mit dem Heimspiel gegen St. Pölten dann auch vor einem Pflichtsieg. Bis dorthin steht für die meisten Meisterkicker Regeneration nicht im Mittelpunkt - gilt es doch, sich bei den diversen Nationalteams in Szene zu setzen.

apa

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