25.10.2019 13:12 Uhr

Skibbe spricht über Moukoko und Häßler-Zoff

Michael Skibbe spricht über seine Rolle beim BVB
Michael Skibbe spricht über seine Rolle beim BVB

Seit diesem Sommer ist Michael Skibbe zurück bei Borussia Dortmund. Dort ist der 54-Jährige nicht nur als Chefausbilder der Jugendmannschaften des BVB tätig, sondern betreut auch die U19 des Klubs, bei der Youssoufa Moukoko für Furore sorgt. Zwar zeigte sich Skibbe vom Angreifer begeistert, das größte Talent aller Zeiten sei der Stürmer aber nicht.

Dieses habe er "2005 als Trainer der deutschen U20-Nationalmannschaft bei einem WM-Spiel gegen Argentinien gesehen", erklärte der Coach gegenüber "Spox": "Lionel Messi war damals erst 15 oder 16, aber schon wahnsinnig weit. Was der gespielt hat, war einfach irre."

Moukoko bringe jedoch "vieles mit, um ein Top-Spieler zu werden", so Skibbe weiter, der versprach, den 14-Jährigen auf seinem weiteren Weg "bestmöglich zu begleiten". 

Talent allein reiche aber ohnehin nicht aus, sagte der BVB-Coach. Für Moukoko spräche, dass er hart an sich arbeite. "Er ist überaus fleißig und legt neben dem Mannschaftstraining zusätzliche Schichten ein, um sich zu verbessern", verriet Skibbe. "Außerdem ist er ein feiner, ausgeglichener Kerl, der sich überall toll einzuordnen und einzubringen weiß. Er fühlt sich anderen nicht überlegen, deshalb bin ich mir sicher, dass er eine tolle Persönlichkeit entwickeln wird."

Skibbe über die Probleme mit Häßler beim BVB

Mit anderen Persönlichkeiten des Fußballs hatte der heute 54-Jährige es zeitweise nicht so einfach. Im Interview blickte Skibbe auf seine Jahre als Cheftrainer des BVB zwischen 1998 und 2000 zurück. Während dieser Zeit wurden dem damals noch jungen Coach Probleme mit Thomas Häßler nachgesagt. 

"Ich hatte nie etwas gegen Icke, sondern schlichtweg ein Überangebot an Mittelfeldspielern", erläuterte Skibbe. "Sergej Barbarez war geholt worden und Andi Möller, der eigentlich gehen sollte, geblieben. Hinzu kamen Spieler wie Lars Ricken, Steffen Freund oder Christian Nerlinger", führte der Trainer aus. Da sei es "klar" gewesen, dass Häßler "ab und zu auf die Bank musste".

Hohe Wellen schlug zu damaligen Zeiten ein Foto, das Häßler zeigt, wie er als Reservist am Rande eines Pokalspiels gegen den FC Schalke 04 eine Wasserkiste trug.

Thomas Häßler vom "Weltmeister zum Wasserträger"

Skibbe erklärte, dass er sich noch gut an das Bild erinnern könne. "Das war natürlich gefundenes Fressen für die Presse. Dabei hat Icke es nur gut gemeint und seine Mitspieler vor dem Start der Verlängerung unterstützen wollen." Er habe ihn nicht dazu aufgefordert, die Kiste zu tragen, betonte Skibbe. Häßler sei auch nicht sauer gewesen. Trotzdem sei das Verhältnis der beiden hinterher "ein anderes" gewesen. 

"Er konnte mit dem medialen Echo nicht umgehen. 'Vom Weltmeister zum Wasserträger', hieß es tags darauf in der Presse. Das Thema wurde unnötig aufgebauscht, und für Icke wurde es intern immer schwieriger", blickte Skibbe zurück und fügte an: "Eine große Rolle hat dabei sicher auch seine damalige Frau und Managerin gespielt. Mehr möchte ich dazu nicht sagen."

Eine Aussprache mit Häßler habe nicht stattgefunden, das sei nicht nötig gewesen, so Skibbe. "Wir kommen heute gut miteinander zurecht." 

 

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