23.10.2019 11:37 Uhr

Sancho ist wieder da - aber wie lange noch?

Jadon Sancho sorgte beim BVB zuletzt für Unmut
Jadon Sancho sorgte beim BVB zuletzt für Unmut

Mit seiner Suspendierung für das Spiel gegen Borussia Mönchengladbach haben die Verantwortlichen von Borussia Dortmund Jadon Sancho die Grenzen aufgezeigt. Es war nicht die erste Disziplinlosigkeit des BVB-Jungstars, den Michael Zorc und Co. dennoch in Schutz nehmen.

Für einen Einkauf in der Modestadt hatte Jadon Sancho rund um das Champions-League-Spiel bei Inter Mailand keine Zeit. Dieser wäre angesichts seiner von Borussia Dortmund aufgebrummten Geldstrafe ohnehin etwas kleiner ausgefallen. Laut "Bild" musste das englische Talent nach seiner verspäteten Rückkehr von der Nationalmannschaft 100.000 Euro zahlen. Der BVB dementierte diese Summe nicht.

Mit der zusätzlichen Suspendierung für das so wichtige Gladbach-Spiel zeigte der deutsche Vizemeister dem 19-Jährigen seine Grenzen auf. Man habe "im Sinne der Mannschaftshygiene" so entschieden, sagte Sportdirektor Michael Zorc.

Die Dortmunder Verantwortlichen bewiesen mit ihrer Vorgehensweise auch, dass sie aus den viel zu lange hingenommenen Ego-Trips von Pierre-Emerick Aubameyang und Ousmane Dembélé gelernt haben. Bei ihrem Offensiv-Juwel Sancho soll sich das auf keinen Fall wiederholen. "Ich mag den Jungen. Er ist sehr, sehr jung, und es geht um das Lernen des absolut professionellen Verhaltens", sagte Zorc.

Für Trainer Lucien Favre ist die Sache damit abgehakt. "Er ist wieder da. Wir wollen nicht mehr darüber sprechen", sagte der Schweizer vor dem Spiel im altehrwürdigen Giuseppe-Meazza-Stadion am Mittwochabend.

BVB-Kapitän Reus sucht "Vier-Augen-Gespräch" mit Sancho

In der Mannschaft wurde allerdings schon über das Thema gesprochen. Der in Mailand fehlende Kapitän Marco Reus hatte bereits nach dem Sieg gegen Tabellenführer Borussia Mönchengladbach (1:0) ein "Vier-Augen-Gespräch" mit Sancho angekündigt. Julian Weigl erklärte, dass man "die Sache intern geregelt" habe: "Er hat dann im Training wieder Gas gegeben. Das erwarten wir auch von ihm."


Mehr dazu: BVB-Boss Zorc: "Sancho testet manchmal die Grenzen aus"


Zumindest noch in dieser Saison. Zwar besitzt Sancho beim achtmaligen deutschen Meister noch einen Vertrag bis Juni 2022 ohne festgeschriebene Ablösesumme, doch auch in Dortmund gibt man sich keinen Illusionen hin. Bei den englischen Topklubs steht Sancho ganz weit oben auf der Einkaufsliste. Daher haben die Verantwortlichen zuletzt nur betont, dass Sancho diese Saison beim BVB beenden werde.

Danach ist alles möglich. Bei einem Verkauf im Sommer winkt den Schwarz-Gelben eine Rekordeinnahme. Der Transfer von Dembélé zum FC Barcelona spülte dem BVB rund 125 Millionen Euro in die Kasse.

Ob ein Wechsel für Sancho nach der Saison schon sinnvoll wäre, ist ein anderes Thema. Der Dribbler glänzte zwar auch in dieser Bundesliga-Saison bereits mit drei Toren und sechs Vorlagen in sieben Spielen, doch Sancho muss auf und neben dem Platz noch lernen. Dafür scheint Dortmund derzeit eine ideale Adresse.

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