18.10.2019 12:43 Uhr

Roses Luxusproblem: Wohin mit Stindl?

Marco Rose und die Gladbacher müssen beim BVB ran
Marco Rose und die Gladbacher müssen beim BVB ran

Borussia Mönchengladbach reist als Topteam zu Borussia Dortmund, nicht aber als Titelkandidat. Das meint zumindest Trainer Marco Rose, der durch die Rückkehr seines Kapitän plötzlich ein Luxusproblem hat.

Die Schnelllebigkeit im Profifußball ist für Marco Rose "manchmal makaber". Vor der Länderspielpause wurde der Trainer von Borussia Mönchengladbach als Tabellenführer gefeiert, bei einer Niederlage im Spitzenspiel am Samstag bei Borussia Dortmund könnte schon wieder Kritik aufkommen. "Man muss einfach für sich einen Weg finden", sagte Rose den Zeitungen der "Funke Mediengruppe", "die Dinge richtig einzuordnen und in der Öffentlichkeit gut zu moderieren".

Das gilt für den Coach nicht nur auf den Druck bezogen. Durch die Rückkehr seines lange verletzten Kapitäns Lars Stindl hat der 43-Jährige plötzlich ein Luxusproblem. In der Offensive harmonierten Alassane Pléa, Marcus Thuram und Breel Embolo bislang prächtig, das wuchtige Trio wird schon als neue "Büffelherde" gefeiert. Und Patrick Herrmann drehte zuletzt beim 5:1-Sieg gegen den FC Augsburg mit einem Doppelpack und einer Torvorlage mächtig auf. Da stellt sich für Rose die Frage: Wohin mit Stindl?

Wiederholt sich die Geschichte in Dortmund?

"Lars ist ab sofort eine Option. Er ist wieder da", sagte Rose. Angesichts von sechs Monaten Pause wegen eines Schienbeinbruchs dürfe man aber noch nicht zu viel vom 31-Jährigen erwarten: "Mal sehen, wann wir ihn wieder an die 100 Prozent heranführen können. Da kann er natürlich im Moment noch nicht sein."

Ähnliche Sätze hatte vor einem Jahr auch schon Dieter Hecking formuliert, als der damalige Gladbach-Trainer über ein Comeback von Stindl nach fünf Monaten Ausfallzeit gesprochen hatte. Damals stand ebenfalls ein Topspiel an, das Auswärtsspiel bei Rekordmeister Bayern München. Zur Überraschung aller lief Stindl trotzdem sofort in der Startelf auf - und führte die Fohlen als Torschütze und Antreiber zum unerwarteten 3:0-Sieg.

Wiederholt sich die Geschichte in Dortmund? Rose schloss einen ähnlichen Überraschungseffekt zumindest nicht aus. "Lars ist nicht nur sportlich, sondern auch als Persönlichkeit unheimlich wichtig für die Mannschaft", sagte der gebürtige Leipziger der "Bild". Rose sieht den elfmaligen Nationalspieler im zentralen Angriff am stärksten: "Auf der Neun oder auf der Zehn kann er seine offensive Qualität am besten einbringen."

Gladbach wird "nicht um die Meisterschaft spielen"

Qualität, die Mönchengladbach noch gefährlicher für die Konkurrenz macht. Als Titelkandidat sich Rose sein Team aber nicht - trotz des herausragenden Saisonstarts. "Wir werden hier in Gladbach dieses Jahr nicht um die Meisterschaft spielen", sagte Rose.

Mittelfristig könnte die Meisterschale aber wieder ein Ziel werden. "Dieser Verein hat solche großen Zeiten schon erlebt. Die Leute da draußen dürfen die wieder erleben wollen", sagte der frühere Erfolgstrainer von Red Bull Salzburg: "Wir sollten alle die Vision und den Traum haben. Dafür müssen aber auch in den nächsten Jahren ein paar Dinge zusammenpassen."

 

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