17.10.2019 11:04 Uhr

Union-Star warnt: "Sonst wirst du angreifbar"

Robert Andrich ist Stammspieler bei Union Berlin
Robert Andrich ist Stammspieler bei Union Berlin

Im Sommer wechselte Robert Andrich vom 1. FC Heidenheim zu Union Berlin und schnupperte seine ersten Minuten Bundesligaluft. Der Weg ins deutsche Oberhaus war jedoch mühevoll und auch von unsicheren Phasen begleitet. Den Grund dafür sieht der gebürtige Potsdamer auch bei sich selbst, wie er in einem Interview verriet.

"Ich wollte ein Typ sein, habe aber zu sehr versucht, eine andere Meinung als der Trainer zu haben, habe nur Kontra gegeben", reflektiert der Union-Star gegenüber dem "kicker" die frühen Jahre seiner Profikarriere. Andrich spricht dabei von einem Reifeprozess, den er mehrere Jahre durchschritten hat: "Ich glaube, dass ich ein Typ bin, aber ab und zu muss ich den Mund halten".

Obwohl der Mittelfeldspieler auf dem Platz mit breiter Brust vorangeht und selbstbewusst wirkt, gibt er zu, dass auch nicht alles an ihm abprallt: "Es gibt schon Situationen, in denen ich mir vieles zu Herzen nehme. Aber, auch das habe ich gelernt: Man darf nicht alles zeigen. Sonst wirst du angreifbar."

Um sich den Traum von der Bundesliga erfüllen zu können, nahm der 25-Jährige einige Umwege in Kauf. Mit 18 Jahren hielt er seinen ersten Profivertrag bei Hertha BSC in der Hand, konnte sich aber nicht durchsetzen. Auch nach einem Wechsel zu Dynamo Dresden im Frühjahr 2015 lief es für Andrich nicht rund, so dass er nach Wiesbaden wechselte: "Ich wollte spielen und mich weiterentwickeln. Der Schritt dann wieder in die 3.Liga nach Wiesbaden war eine der besten Entscheidungen, die ich treffen konnte. In den beiden Spielzeiten dort bin ich als Person sehr gereift."    

"Riesenunterschiede" zu den Stars existieren nicht

Über eine Zwischenstation bei Heidenheim fand sich Andrich schließlich früher als erwartet in der höchsten deutschen Spielklasse wieder. Obwohl das Bundesligadebüt mit Union Berlin gründlich in die Hose ging (0:4 gegen Leipzig), kommen Andrich keine Zweifel an seiner Erstligatauglichkeit: "Ich wollte ja in die Bundesliga und mich mit den Besten messen. Für mich war es extrem wichtig zu sehen, dass es keine Riesenunterschiede zwischen mir und - etwas übertrieben formuliert - den Stars der Liga gibt. Ich kann mithalten."

Über das anstehende Stadtderby gegen Hertha BSC äußert sich Andrich zuversichtlich, kann sich einen kleinen Seitenhieb auf den Klub, bei dem er elfeinhalb aktiv war, aber nicht verkneifen: "Ich bin Hertha sehr dankbar für die Ausbildung. Aber gewisse Situationen sind von beiden Seiten damals auch nicht so gut gelaufen."

Ein Derbysieg gegen die Alte Dame würde seinen Aufwärtstrend der letzten Jahren bestätigen und seiner Mannschaft Rückenwind für die restliche Hinrunde geben. Dass der Mittelfeldspieler dabei eine tragende Rolle spielt, hat er als unangefochtener Stammspieler in der bisherigen sieben Saisonspielen bereits unter Beweis gestellt. Auch wenn der Weg dahin steinig war.      

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