16.10.2019 15:43 Uhr

Vor 15 Jahren: Barca entfesselt Lionel Messi

Lionel Messi prägte beim FC Barcelona eine Ära
Lionel Messi prägte beim FC Barcelona eine Ära

Sechsmaliger Weltfußballer, Rekordtorschütze der Primera División und der argentinischen Nationalmannschaft. Lionel Messi hat die Fußballwelt wie kaum ein anderer Vertreter seiner Zunft geprägt. Vor 15 Jahren ließ sich allerdings nur erahnen, dass der Argentinier Geschichte schreiben wird.

Am 16. Oktober 2004 fasst sich Frank Rijkaard ein Herz. Beim Stand von 1:0 für den FC Barcelona winkt der niederländische Barca-Coach den 17-jährigen Lionel Messi an seine Seite, gibt ihm letzte Anweisungen und macht ihm klar, dass sein Profidebüt unmittelbar bevorsteht. Sichtlich schüchtern wartet Messi an der Seitenlinie auf den amtierenden Weltfußballer Deco, der den Platz für ihn räumt und den Youngster mit einer kurzen Umarmung endgültig auf die Fußballwelt loslässt. 

Es folgen sieben Minuten gefühlvoller Ballbehandlung, schneller Haken und Tempodribblings: Die Zeit bis zum Schlusspfiff ist, kurz, der Spieler mit der Nummer 30 lässt aber sofort erahnen, welches Potenzial in ihm steckt. Mit ihm auf dem Feld stehen Größen wie Ronaldinho, Henrik Larsson, Xavi oder Carles Puyol. Was zu diesem Zeitpunkt noch niemand weiß: Sie alle wird Messi in den folgenden Jahren in den Schatten stellen.

Dass der introvertierte Argentinier eine außergewöhnliche Rekordkarriere hinlegen wird, dürfte ihm in jungen Jahren allerdings kaum jemand zugetraut haben. Messi leidet unter Wachstumsstörungen, wenig deutet daraufhin, dass er im harten Profigeschäft bestehen wird.

Beim Probetraining des FC Barcelona ist man jedoch so begeistert von seinem Talent, dass ihm eine Hormonbehandlung in Höhe von 800 Euro im Monat ermöglicht wird. Eine Investition, die sich auszahlt. La Pulga, wie er aufgrund seiner geringen Körpergröße von 1,70 Meter auch genannt wird, brilliert in der Jugendmannschaft der Katalanen und schießt in seiner ersten Saison 35 Tore in 30 Spielen.

Lionel Messi: Ein Floh mit Torgarantie

In den folgenden Jahren gewinnt Messi mit den Profis des FC Barcelona alles, was es national und international zu gewinnen gibt. Nebenbei bricht der dribbelstarke Südamerikaner Rekorde um Rekorde.

Drei Champions-League-Titel, zehn spanische Meisterschaften und 420 Tore in 455 Ligaspielen sprechen Bände. Besonders bemerkenswert ist dabei, dass sich Messi bereits im Alter von 27 Jahren zum Rekordtorschützen der Primera División aufschwingt. Mittlerweile liegt der Ausnahmekicker bei mehr als 600 Pflichtspieltreffern.

Unter Startrainer Pep Guardiola gewinnt La Pulga zudem 2009 das Triple. Ein Kunststück, das er 2015 unter Luis Enrique wiederholt. Seit Jahren ist er Dreh- und Angelpunkt der Blaugrana und geht seit 2018 auch als Mannschaftskapitän voran.

Einziges Manko seiner phänomenalen Karriere: Mit der A-Nationalmannschaft Argentiniens blieb Messi ein großer Titel bislang verwehrt. Besonders schmerzhaft: die bittere Niederlage im WM-Finale 2014 gegen Deutschland.

"Es ist ein Privileg ihm zusehen zu können"

Auch wenn der Ballvirtuose durch Vollbart und Tattoos mittlerweile älter und reifer aussieht, ist Messi mit 32 Jahren noch nicht am Ende seiner Laufbahn angekommen. Ob er seine Karriere in Barcelona ausklingen lassen wird, bleibt offen.

Mit dem 16-jährigen Ansu Fati gab jedoch erst kürzlich ein vermeintlich ähnlich begabter Youngster sein Debüt bei den Katalanen. Der hochveranlagte Stürmer machte mit zwei La Liga-Treffern und seinem U21-Länderspieldebüt für Spanien bereits auf sich aufmerksam. Messi selbst bescheinigte dem Talent, "das Zeug, einer der Besten zu werden".

Bis zur Wachablösung können sich Fußball-Fans weltweit aber weiterhin an einem der herausragendsten Fußballer aller Zeiten erfreuen. Oder, um es mit den Worten von Guardiola zu sagen: "Es ist ein Privileg ihm zusehen zu können. Ich will kein einziges Barca-Spiel verpassen, weil ich glaube, dass wir etwas verlieren werden, was unwiederholbar ist, wenn er aufhört."

Jonas Schlott

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