16.10.2019 08:54 Uhr

Watzke warnte schon 2012 vor Bayern-Dominanz

Hans-Joachim Watzke und der BVB warten seit 2012 auf einen Meisterschaftstitel
Hans-Joachim Watzke und der BVB warten seit 2012 auf einen Meisterschaftstitel

Die letzten sieben deutschen Meisterschaften gewann der FC Bayern München in Folge. Für Hans-Joachim Watzke kommt das nicht überraschend. Der Geschäftsführer von Borussia Dortmund rechnete schon 2012 mit der Dominanz der Bayern.

"Ich weiß noch genau, wir haben die Bayern im Pokal 2012 mit 5:2 geschlagen. Um mich herum herrschte totale Glückseligkeit. Ich habe aber schon damals gesagt: 'Das Echo wird dramatisch'", erklärte Watzke in der Sendung "Markus Lanz". "Ich habe leider Gottes Recht behalten. Ich wusste ja, was kommt. Ich konnte das nicht ausblenden", führte der BVB-Boss weiter aus.

2012 gelang den Schwarzgelben noch die erfolgreiche Verteidigung der Meisterschaft. Seitdem ging der Titel in jedem Jahr an den Konkurrenten aus München.

In den vergangenen Jahren sei der Druck auch auf Watzke gestiegen. "Das spürst du in der Öffentlichkeit. Du wirst letztendlich für alles verantwortlich gemacht, obwohl du weder gespielt hast noch einen direkt Einfluss hattest", erklärte der BVB-Boss: "Wenn du verloren hast und in ein Restaurant gehst, sagen die Leute: 'Muss der Blödmann jetzt auch noch was essen?'"

Dennoch liebt Watzke seinen Job "mehr als jeden anderen auf dem Planeten. Für diesen Verein in der Position arbeiten zu dürfen ist für mich das größte Privileg auf der Welt".

Gerade an die gemeinsame Zeit mit Ex-Coach Jürgen Klopp hat Watzke fast nur gute Erinnerungen. Von dem Liverpool-Trainer schwärmte der 60-Jährige in höchsten Tönen: "Jürgen hat sehr viele große Fähigkeiten. Er ist fachlich top, er hat großes Charisma, ist eine echte Führungspersönlichkeit und er hält die Leute in Spannung."

BVB-Boss Watzke nimmt Gündogan in Schutz

In der Sendung äußerte sich Watzke auch zum Instagram-Eklat rund um das Foto salutierender türkischer Fußballer. Den ehemaligen BVB-Profi Ilkay Gündogan nahm der Geschäftsführer dabei in Schutz.

"Ich kenne Ilkay gut und ich bin davon überzeugt, dass er keine nationalistischen Tendenzen hat. Ich glaube seiner Erklärung", stellte Watzke klar und betonte: "Wir haben im Fußball mittlerweile ein großes Problem mit diesem ganzen Social Media. Die Jungs blättern den ganzen Tag irgendwelche Instagram-Accounts durch und liken und liken und liken. Manchmal denken sie dann nicht daran, was das für eine politische Konsequenz hat."

Man solle sich letztendlich "auf die konzentrieren, die diesen militärischen Gruß abliefern und nicht über diejenigen, die es geliket haben", so Watzke.

Die beiden Nationalspieler Ilkay Gündogan und Emre Can hatten bei Instagram ein Foto mit einem sogenannten Like versehen, das türkische Fußballer zeigt, die nach Cenk Tosuns 1:0-Siegtor gegen Albanien mit der Hand an der Stirn salutieren.

Der Militärgruß sei den bei der "Operation Friedensquelle" eingesetzten Soldaten gewidmet gewesen, teilte der türkische Fußballverband mit. Der türkische Militäreinsatz richtet sich gegen die Kurdenmiliz YPG in Nordsyrien und wird international scharf kritisiert.

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