14.10.2019 16:39 Uhr

Sahin freigestellt! St. Pauli greift durch

Cenk Sahin wurde nach seinen umstrittenen Äußerungen von St. Pauli freigestellt
Cenk Sahin wurde nach seinen umstrittenen Äußerungen von St. Pauli freigestellt

Fußball-Zweitligist FC St. Pauli hat sich mit sofortiger Wirkung von seinem Mittelfeldspieler Cenk Sahin getrennt. Wie die Hamburger am Montag mitteilten, wurde der türkische Angreifer "mit sofortiger Wirkung vom Trainings- und Spielbetrieb freigestellt", nachdem es zuvor erneute Gespräche über dessen umstritten Post zwischen den Verantwortlichen des Vereins und dem 25 Jahre alten Profi gegeben habe.

Zur Entscheidungsfindung hätten vor allem die "wiederholte Missachtung der Werte des Vereins sowie der Schutz des Spielers" beigetragen, teilte der Klub mit. Sahins noch bis 2021 laufender Vertrag wurde noch nicht aufgelöst.

"Zum Schutze aller Beteiligten" wurde Sahin seitens des FC St. Pauli eine Trainings- und Gastspielerlaubnis erteilt. Laut türkischen Medien sollen Zweitligist Boluspor und Viertligist Nevsehir Belediyespor Interesse haben.

Der 25 Jahre alte Linksaußen hatte am Donnerstag bei Instagram die Syrien-Offensive der Türken begrüßt, was sowohl bei der Vereinsführung als auch bei den Anhängern des Kiezklubs mitunter heftige Reaktionen hervorrief. Sahin hatte in türkischer Sprache gepostet: "Wir sind an der Seite unseres heldenhaften Militärs und der Armeen. Unsere Gebete sind mit euch!" Angehängt ist der Name der Militäroperation. Die St.-Pauli-Ultras fordern daraufhin die Trennung von dem Profi.

Nach Abschließen der vereinsinternen Aufarbeitung des Falls folgte am Montag die Freistellung Sahins vom Trainings- und Spielbetrieb der Hamburger. Der Zweitligist teilte dazu mit: "Nach zahlreichen Gesprächen mit Fans, Mitgliedern und Freundinnen, deren Wurzeln in der Türkei liegen, ist uns bewusst geworden, dass wir differenzierte Wahrnehmungen und Haltungen aus anderen Kulturkreisen nicht bis ins Detail beurteilen können und sollten. Ohne jegliche Diskussion und ohne jeglichen Zweifel lehnen wir dagegen kriegerische Handlungen ab. Diese und deren Solidarisierung widersprechen grundsätzlich den Werten des Vereins."

 

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