06.10.2019 12:15 Uhr

Klopp wütet nach Brutalo-Foul an Salah

Jürgen Klopp und der FC Liverpool jagen einen Startrekord in der Premier League
Jürgen Klopp und der FC Liverpool jagen einen Startrekord in der Premier League

Jürgen Klopp macht mit Champions-League-Sieger FC Liverpool Jagd auf den Startrekord in der Premier League von Jose Mourinho: Am Samstag gelang den Reds der achte Sieg - allerdings mit äußerst unschönen Begleiterscheinungen.

Eigentlich hätte Jürgen Klopp jubeln, springen und tanzen können, denn der historische Startrekord in der englischen Premier League ist nur noch einen Sieg entfernt.

Gesprungen war der Teammanager des FC Liverpool nach dem dramatischen 2:1 (1:0)-Erfolg gegen Leicester City aber höchstens vor Wut im Dreieck. Der Grund: Ein rüdes Foul kurz vor Schluss an Superstar Mohammed Salah, der nun möglicherweise länger fehlen könnte.

Nicht wirklich verwunderlich also, dass man Klopp nach der Partie nur kurz anpiksen musste, damit er hochgeht. "Wie kann er okay sein? Er humpelt vom Platz und Sie fragen mich, ob er okay ist", sagte der Deutsche auf Nachfrage eines "Sky"-Reporters: "Wie soll er okay sein? Haben Sie sich das angeguckt?"

Jürgen Klopp fordert Rote Karte - Kritik am Übeltäter

Gemeint das überharte und wenig schlaue Einsteigen von Leicester-Profi Hamza Choudhury, der Salah in der 89. Minute im Konter von hinten wegbügelte und dafür lediglich die Gelbe Karte sah.

Zu viel für Klopp. Er musste seinen Star-Angreifer danach vom Feld nehmen und war entsprechend geladen. "Wenn man einen Spieler im Vollsprint umhaut, ohne dass der Ball in der Nähe ist, gibt es nur mich nur eine Farbe", sagte der 52-Jährige: "Ich muss kein Fußballtrainer sein, ich brauche nur zwei Augen, um das zu sehen."

Für den erst 22-jährigen Choudhury hatte Klopp einen Ratschlag für die Zukunft: "Ich will dem Jungen keine Probleme machen, aber er muss in solchen Situationen runterkommen."

Rassistische Kommentare von Liverpool-Fans in den Sozialen Medien

Genau wie die Liverpool-Fans, die den englischen Junioren-Nationalspieler Choudhury, der bangladeschische und karibische Wurzeln hat, nach dem Foul in Sozialen Medien rassistisch beleidigten und nun mit Konsequenzen rechnen müssen.

"Wir sind entsetzt von diesen Kommentaren, die der Klub der Polizei und der zuständigen Social-Media-Plattform gemeldet hat", teilte ein Leicester-Sprecher "Sky Sports News" mit.

Klopps Ärger dürfte derweil - so groß er auch ist - langsam verrauchen. Dank des späten Foulelfmeter-Treffers von Routinier James Milner (90.+5) hat Liverpool seine acht Spiele zum Start gewonnen, eines fehlt noch zur Bestmarke, die Jose Mourinho in der Saison 2005/06 mit dem FC Chelsea aufgestellt hatte.

Trotz des Wirbels um das Choudhury-Foul wusste Klopp die Leistung seiner Spieler genau einzuordnen: "Wenn achtmal in Folge zu gewinnen leicht wäre, hätten viele Mannschaften es schon gemacht. Es ist nicht einfach. Diese Liga ist nicht einfach."

Und doch gelang seiner Mannschaft drei Tage nach dem mühevollen 4:3-Sieg in der Champions League gegen Red Bull Salzburg die nächste Energieleistung. Nachdem Reds-Star Sadio Mane (40.) und Leicesters James Maddison (80.) je einmal getroffen hatten, war der Vize-Meister immer noch hungrig.

"Es sah so aus, als waren sie zufrieden mit dem Unentschieden. Das waren wir nicht", sagte Klopp. Dass der entscheidende Elfmeter, ein Produkt eines Fouls von Marc Albrighton an Mane, durchaus umstritten war, störte Klopp nicht: "Ohne Glück kann man nicht so viele Spiele gewinnen wie wir, das ist klar."

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