01.10.2019 14:42 Uhr

WAC vs. Roma: "Wölfe"-Duell mit CL-Flair

Paulo Fonseca will mit der Roma einen Erfolg feiern
Paulo Fonseca will mit der Roma einen Erfolg feiern

Der Wolfsberger AC bekommt es bei seinem Heim-Debüt in der Europa League mit einem Gegner mit Champions-League-Flair zu tun. Die AS Roma stand 2018 im Halbfinale der Königsklasse, nach einer verunglückten Saison müssen die "Giallorossi" heuer mit dem zweithöchsten Europacup-Bewerb vorlieb nehmen. Die Favoritenrolle haben Edin Dzeko und Co. am Donnerstag (18.55 Uhr MESZ) selbsterklärend inne.

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Wenn die Kärntner "Wölfe" in Graz auf jene aus der italienischen Hauptstadt - die Roma trägt die Kapitolinische Wölfin im Vereinswappen - treffen, sind die Rollen klar verteilt. Mit einem Umsatz von 250 Millionen Euro liegen die Römer laut einer Deloitte-Studie auf Platz 15 weltweit. Die Gelbroten haben den Anspruch, auf nationaler und internationaler Bühne vorne mit dabei zu sein. Gerade deshalb plagt die Roma eine gewisse Erfolglosigkeit: Seit 2001 wartet der Club auf den italienischen Meistertitel, es wäre der vierte nach 1943 und 1983, als auch Herbert Prohaska mit den Tifosi feierte.

Annehmbarer Start in die Saison

Die vergangene Saison war keine leichte für die Anhängerschaft. Nur der sechste Platz schaute am Ende heraus. Auf dem Trainersessel folgte Claudio Ranieri dem im März entlassenen Eusebio Di Francesco nach, musste aber nach der Saison ebenso gehen. Nun ist der Portugiese Paulo Fonseca Coach der Römer. Der 46-Jährige startete mit seinem Team annehmbar in die Saison. Drei Siege stehen nach sechs Runden in der Serie A zu Buche. Das Derby gegen Lazio endete 1:1, eine Niederlage setzte es gegen Champions-League-Teilnehmer Atalanta Bergamo. In die Europa League startete die Roma mit einem 4:0 im Heimspiel gegen Basaksehir.

Umstrittener Clubchef und Disput mit Vereinsikonen

Nicht darüber hinwegtäuschen darf dies aber, dass die Unzufriedenheit bei der Anhängerschaft groß ist. Den leidenschaftlichen Fans ist vor allem Clubchef James Pallotta ein Dorn im Auge. Der Amerikaner mit italienischen Eltern übernahm 2011 gemeinsam mit drei anderen Investoren aus den USA die Zwei-Drittel-Mehrheit am schwer verschuldeten Verein, ein Jahr später wurde der in Boston geborene Milliardär Roma-Präsident. Pallotta treibt seither die Vermarktung offensiv voran. Der 61-Jährige scheute auch Konfrontationen mit Vereinsikonen nicht. Sein Disput mit Francesco Totti untermalte im Frühjahr eine Saison zum Vergessen.

Auf einer live im Staatssender Rai übertragenen Pressekonferenz erklärte Totti Mitte Juni seinen endgültigen Abschied von der Roma. Er sei in Entscheidungen der Eigentümer nie eingebunden gewesen, beklagte der 42-Jährige. Der langjährige Kapitän hatte seine Profi-Karriere im Sommer 2017 beendet und war danach im Management geblieben. Neben Totti, der bei Romas Europa-League-Duellen mit der Wiener Austria im Herbst 2016 als Aktiver noch dabei war, verabschiedete sich auch Daniele de Rossi aus Rom. Pallotta wurde angelastet, dass er den Vertrag mit dem 36-jährigen Fanliebling nicht mehr verlängern wollte.

Pallotta formulierte schließlich einen offenen Brief, der einem Rundumschlag glich. "Lasst mich eines klarstellen: Ich halte die Schläge aus. Wenn die Resultate nicht stimmen, andere Mannschaften gewinnen oder wir Entscheidungen treffen, denen die Leute nicht zustimmen, bin ich beinahe täglich das Ziel und der Boxsack. Obwohl es ermüdend ist, das halte ich aus", schrieb der Präsident.

Neues Stadion in Planung

Lieber als mit den Fans zu diskutieren treibt Pallotta sein Lieblingsprojekt voran. Ein neues "Stadio della Roma" soll unter seiner Ägide entstehen. Nach zahlreichen Verzögerungen soll der Bau bald beginnen. Die Kosten für das Gesamtprojekt sollen laut Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi eine Milliarde Euro betragen. Die AS Roma plagen derzeit Schulden von rund 220 Millionen Euro - Tendenz steigend.

apa

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