21.09.2019 08:59 Uhr

Ex-Schalker schockt Gladbach - einstiges VfB-Juwel glänzt

Lukas Schmitz, Ex-Profi des FC Schalke 04, deklassiert Gladbach in der Europa League
Lukas Schmitz, Ex-Profi des FC Schalke 04, deklassiert Gladbach in der Europa League

Viele bekannte Fußballer spielen weitgehend unbeachtet von den deutschen Medien im Ausland. Der ein oder andere einstige Bundesliga-Profi nutzte die Europa-Pokal-Bühne, um sich wieder in den Fokus zu schießen. Heute im sport.de-Rampenlicht: Ein früherer Spieler des FC Schalke 04 schockt Borussia Mönchengladbach, ein Eigengewächs des VfB Stuttgart trifft in den Niederlanden und ein einstiger Profi des 1. FC Kaiserslautern sorgt für Europa-League-Überraschung.

"Es ist ein Albtraum." Mit diesen Worten beschrieb Matthias Ginter das Gladbacher Debakel gegen den österreichischen No-Name-Klub Wolfsberger AC. Dabei herrschte nach dem Derbysieg am letzten Bundesliga-Wochenende gegen den 1. FC Köln doch eigentlich Euphorie rund um den Borussia-Park. Diese ist nach der desaströsen 0:4-Klatsche gegen die Österreicher aber ganz schnell wieder verflogen.

Der Gegner aus Kärnten fügte den Fohlen die höchste Heim-Niederlage in der Europapokal-Geschichte zu. "Wir haben richtig einen auf den Deckel gekriegt", zeigte sich Gladbach-Coach Marco Rose frustriert. 

Auf Seiten der Wolfsberger überzeugten zwei Spieler, die früher in Deutschland aktiv waren. Als Linksverteidiger spielte sich der Ex-Schalker Lukas Schmitz in den Vordergrund. Dieser erledigte seine Defensivaufgaben ohne Probleme und schaltete sich zudem immer wieder ins Offensivspiel ein. In der zweiten Halbzeit setzte der 30-Jährige einen Ball nur knapp neben das Tor. 

Nach Stationen auf Schalke, in Bremen und in Düsseldorf entschied sich der Pokalsieger von 2011 im vergangenen Sommer dazu, ein neues Kapitel in Österreich zu beginnen. Dort ist er seitdem unumstrittener Stammspieler.

Einen noch größeren Anteil am Gladbacher Desaster hatte Michael Liendl. Der ehemalige Mittelfeldspieler von Fortuna Düsseldorf und 1860 München bereitete zwei der vier Tore bei der WAC-Gala mustergültig vor.

Einstiges VfB-Stuttgart-Juwel trifft für Eindhoven

Über die ersten drei Punkte in der Europa League freute sich ebenfalls Timo Baumgartl. Nachdem der Innenverteidiger sämtliche Junioren-Mannschaften des VfB Stuttgart durchlief und 120 Mal für die Profis zum Einsatz kam, schloss er sich im Sommer der PSV Eindhoven an.

Da er seinen Stammplatz beim VfB in der vergangenen Saison verloren hatte, kommunizierte Baumgartl seinen Wechselwunsch offen. Die Schwaben stimmten einem Transfer nach Holland zu. Dafür erhielten sie zehn Millionen Euro Ablöse und konnten zudem einen gut bezahlten Profi von der Gehaltsliste streichen.

"Mein Beweggrund war unabhängig von der Ligazugehörigkeit", erklärte der 23-jährige Rechtsfuß nach seinem Wechsel. Er wolle seine Komfortzone nach acht Jahren Stuttgart verlassen. 

Einst galt Baumgartl als riesiges Juwel der Stuttgarter und wurde sogar deutschlandweit als Nachwuchshoffnung angesehen. Nicht ohne Grund bestritt er 20 Spiele für die deutsche U21-Nationalmannschaft.

In der Eredivisie zeigte sich Baumgartl bislang sehr treffsicher. In fünf Pflichtspielen erzielte der Verteidiger bereits zwei Tore. Auch am ersten Europa-League-Spieltag war er für seinen neuen Arbeitgeber erfolgreich. Der 23-Jährige traf beim 3:2-Sieg gegen Sporting zum zwischenzeitlichen 3:1.

Deutsches-Duo schlägt Ex-BVB-Trainer

Fernab der Heimat haben auch ein ehemaliger Torjäger aus Bayern und ein Spieler, der bei Eintracht Frankfurt ausgebildet wurde, ihr Glück gefunden. Mit F91 Dudelange aus Luxemburg feierte das deutsche Duo einen sensationellen 4:3-Erfolg gegen das vom Ex-BVB-Coach Thomas Doll trainierte Apoel Nikosia.

Es war der erste Sieg eines Teams aus dem Großherzogtum auf europäischer Bühne überhaupt. "So ein Spiel habe ich noch nie erlebt", sagte Ex-F91-Präsident Théo Fellerich unter Tränen. Maßgeblichen Anteil am Sieg hatte Dominik Stolz. Der Mittelfeldspieler erzielte den 3:3-Ausgleich selbst und bereitete anschließend das Siegtor vor.

Auch in Deutschland überzeugte Stolz mit enormer Torgefahr. In der Saison 2014/15 ballerte er sich in Deutschland in der Regionalliga Bayern mit 23 Buden zum Torschützenkönig. 2016 wechselte er vom SV Sandhausen in den Kleinstaat.

Ebenfalls seit drei Jahren in Dudelange aktiv ist der ehemalige U18-Nationalspieler Mario Pokar. Der Mittelfeldmann lernte das Fußballspielen bei Eintracht Frankfurt, den Sprung zu den Profis schaffte er aber nicht. Beim 1. FC Kaiserslautern kam Pokar immerhin auf einen Kurzeinsatz in der 2. Bundesliga.

Tom Szyja

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