20.09.2019 11:35 Uhr

LASK bemängelt nach Sieg nur Konsequenz

LASK-Torschütze James Holland
LASK-Torschütze James Holland

Der 1:0-Heimsieg über Trondheim hat dem LASK am Donnerstag einen idealen Start in die Europa League beschert. Dem verdienten "Dreier" zum Trotz gaben sich die Spieler danach durchaus selbstkritisch. Denn die Spannung gegen harmlose Norweger hielt auf der Linzer Gugl unnötig lange an. "Gegen eine große Mannschaft kann immer etwas passieren. Heute ist es gutgegangen", meinte Peter Michorl.

Der Mittelfeldregisseur lieferte mit seinem Eckball in der Nachspielzeit der ersten Hälfte den Assist für James Holland, der per Hüfte kein schönes, aber das entscheidende Tor machte. "Glücklich, aber ja ...", schnaufte Holland, der nach der Sperre von Gernot Trauner als Ersatzkapitän fungierte. Für den Australier war es in der 13. Profisaison der erst 8. Treffer, er brachte dem LASK eine UEFA-Siegprämie von 570.000 Euro ein - und nicht zuletzt auch Selbstvertrauen für das kommende Bundesliga-Duell mit Salzburg am Sonntag.

"Wir können es sicher viel, viel besser, vor allem in der Offensive. Da müssen wir schneller und genauer spielen. Rosenborg hat uns viel Platz gelassen", befand Michorl angesichts einer spielerisch dominanten Vorstellung und eines glasklaren Chancenplus'. Dass etwa Stürmer Joao Klauss einen "Tausender" bald nach Wiederbeginn liegen ließ, passte ins Bild. "Wenn wir vorne konsequenter sind, dann ist es ein anderes Spiel", gab Holland zu Protokoll.

Den nächsten EL-Auftritt haben die Linzer, die aktuell bei neun Siegen in 13 Saison-Pflichtspielen halten, am 3. Oktober bei Sporting Lissabon, das am Donnerstag bei PSV Eindhoven 2:3 unterlag. Michorls Fazit: "Das sind wichtige Punkte, wenn du in der Gruppe weiterkommen willst. Gegen Sporting Lissabon und Eindhoven müssen wir aber schon ein, zwei Schippen drauflegen, um etwas zu holen."

Gesamtpaket stimmt

Trainer Valerien Ismael beurteilte das Geschehen wohlwollender als seine Kicker. "Das Gesamtpaket hat heute für mich gestimmt", sagte der Franzose. "Wenn man immer am Anschlag spielt, braucht man auch so Phasen, um das zu kompensieren." Für ihn war klar: "Wir waren viel am Drücker, haben viele Torchancen kreiert und wenig zugelassen. Der Gegner hatte gar keine Torchance." Ismael wollte einen Lerneffekt bemerkt haben: "Die Nervosität war vor dem Brügge-Spiel größer als heute. Man hat auch schon die Erfahrung aus den CL-Qualispielen gemerkt." Auch Ismael gestand aber: "Ruhe und Übersicht haben uns heute gefehlt. Wir müssen den Sack früher zumachen."

Viel Lob erhielt die Defensive, die dem Gegner kaum gefährliche Aktionen oder Chancen gestattete. "Mich freut, dass unsere Abwehr bombensicher war", betonte Ismael. Die Sperre von Abwehrchef Gernot Trauner fiel letztlich nicht ins Gewicht, Ersatzmann Markus Wostry machte seine Sache tadellos. "Kompliment, er hat eine starke Leistung geboten", erklärte Ismael. "Es freut mich besonders, dass einer gleich Leistung bringt, wenn er reinkommt. Bei uns wir jeder gebraucht."

Ob Rosenborg tatsächlich ein echter internationaler Prüfstein für den LASK war, bleibt abzuwarten. "In der Kabine waren alle wütend. So dürfen wir nicht verlieren", sagte Rosenborgs Offensivmann Samuel Adegbenro. Trainer Eirik Horneland nahm die Niederlage auch auf seine Kappe: "Es hat ausgesehen, als wäre die Mannschaft schlecht vorbereitet gewesen."

Trondheim, in der norwegischen Meisterschaft nach zwei Dritteln nur Vierter, setzte international eine eher traurige Tradition fort. In 30 EL-Gruppenspielen gab es bei 21 Niederlagen nur vier Siege - zwei davon 2012/13 gegen Rapid. Fünfmal nahm der einstige Champions-League-Dauergast an der EL-Gruppenphase teil, nie gelang der Aufstieg. Einiges deutet auch aktuell darauf hin.

apa

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