05.09.2019 14:17 Uhr

Auf diese Stars setzt Löw in der EM-Quali

Bundestrainer Joachim Löw steht vor der Qual der Wahl
Bundestrainer Joachim Löw steht vor der Qual der Wahl

Bei den anstehenden EM-Qualifikationsspielen gegen die Niederlande und Nordirland steht Bundestrainer Joachim Löw vor der Qual der Wahl. 22 Spieler kämpfen um einen Platz in der Startelf.

Auf welche Stars setzt Löw? Wer ist außen vor? sport.de verschafft einen Überblick.

Nationalmannschaft im Startelf-Check: Torhüter

Im DFB-Tor ist Manuel Neuer zu 100 Prozent gesetzt. Am langjährigen Platzhirsch führt zwischen den Pfosten nach wie vor kein Weg vorbei. Zumal sich der Kapitän zuletzt in starker Form präsentierte.

Marc-André ter Stegen hofft zumindest auf einen Einsatz im zweiten Qualifikationsspiel gegen Nordirland. "Ich werde mich auf beide Spiele gut vorbereiten", sagte der 27-Jährige zur "Bild". In wegweisenden Spielen muss sich der Barca-Keeper allerdings klar hinter Neuer einreihen.

Der dritte Mann Bernd Leno verdrängte zwar Kevin Trapp aus dem DFB-Kader. Große Hoffnung auf Spielzeit darf sich der Schlussmann des FC Arsenal allerdings nicht machen.

Nationalmannschaft im Startelf-Check: Innenverteidigung

In der Innenverteidigung hat Niklas Süle seinen Stammplatz als neuer Abwehrchef sicher. Der Münchner muss in die Rolle des Leaders im DFB-Team aber noch hineinwachsen. "In der Kommunikation neben dem Platz bin ich schon gut, auf dem Platz muss ich mich noch steigern, um ein echter Abwehrchef zu werden", sagte der 24-Jährige.

Neben Süle wird wohl Matthias Ginter spielen. Der Gladbacher war lange Wackelkandidat bei der Nationalmannschaft, ist nach dem Aus von Mats Hummels und Jérôme Boateng aber auf dem besten Weg, sich als Stammkraft zu etablieren. Ginter stand schon in den letzten drei Pflichtspielen über 90 Minuten auf dem Platz.

Gute Chancen auf einen Startelfeinsatz hat auch Jonathan Tah. Der 23-Jährige gilt bei Löw als großer Hoffnungsträger. Sein Leistungsvermögen konnte er im DFB-Team allerdings noch nicht gänzlich abrufen. Sollte Tah spielen, steht er unter besonderer Beobachtung.

Niklas Stark bleibt wohl nur die Rolle als Zuschauer. Der 24-Jährige gehört erst zum dritten Mal dem Kader an. Gegen die Niederlande ist der Innenverteidiger mit Sicherheit keine Option. Der Herthaner kann sich aber Hoffnungen machen, gegen Nordirland auf seine ersten Spielminuten im DFB-Dress zu kommen.

Nationalmannschaft im Startelf-Check: Außenverteidigung

Nico Schulz hat den lange gesetzten Jonas Hector auf die Ersatzbank verdrängt. Seinen Stammplatz hat der BVB-Profi angesichts der mangelnden Konkurrenz auf der linken Außenbahn vorerst sicher.

Für Jonas Hector wird es wohl ein unmögliches Unterfangen, sein einstiges Standing zurückzuerobern. Auch Marcel Halstenberg ist am Kölner vorbeigezogen. Der Leipziger spielte sich mit starken Leistungen in der Bundesliga in den Dunstkreis des DFB-Teams. Der 27-Jährige kann sich auf lange Sicht aber wohl nicht gegen Schulz behaupten.

Auf der Rechtsverteidigerposition ist Lukas Klostermann aufgrund des Ausfalls von Thilo Kehrer und der Versetzung von Joshua Kimmich ins Mittelfeld die einzige Option. Der Leipziger will die Gunst der Stunde nutzen und sich für mehr empfehlen.

Nationalmannschaft im Startelf-Check: Defensives Mittelfeld

Im defensiven Mittelfeld ist Joshua Kimmich unter Löw gesetzt. Die rechte Außenbahn beackerte Kimmich im DFB-Team letztmals bei der WM 2018. Auch beim FC Bayern spielt der 24-Jährige zuletzt mehrfach auf der Sechs, seiner erklärten Lieblingsposition.

Unterstützt wird Kimmich von Toni Kroos. Löw vertraut dem Routinier von Real Madrid nach wie vor und setzt auf Kroos als Spielgestalter und Leader. Mit 92 Länderspielen ist der früher Bayer der derzeit erfahrenste Akteur im Team.

Ilkay Gündogan muss zunächst wohl auf der Bank Platz nehmen. Doch der England-Legionär sitzt Kroos im Nacken. Als der Weltmeister von 2014 während den letzten Länderspielen eine Pause bekam, untermauerte Gündogan seine Ansprüche auf einen Stammplatz mit starken Leistungen.

Bei Emre Can tendieren die Chancen auf einen Einsatz gegen Null. Der Juventus-Profi gehört zum ersten Mal seit Oktober 2018 wieder zum Kader der Nationalmannschaft.

Leon Goretzka wird zumindest gegen Holland keine Rolle spielen. Der Mittelfeldspieler des FC Bayern habe "eine leichte Einblutung an der Stelle, die ihm schon länger Probleme bereitet", sagte Löw. Ohnehin reiste Goretzka ohne Spielpraxis zur Nationalmannschaft, nachdem er sich zu Saisonbeginn eine Oberschenkelprellung zugezogen hatte.

Nationalmannschaft im Startelf-Check: Offensives Mittelfeld

Im offensiven Mittelfeld gehört Kai Havertz die Zukunft. Doch eine tragende Rolle traut Löw dem 20-Jährigen offenbar (noch) nicht zu. In den letzten drei Spielen der EM-Qualifikation kam der Youngster nicht zum Einsatz. Auch gegen die Niederlande ist Havertz wohl zum Zuschauen verdammt.

Julian Brandt wird gegen Oranje ebenfalls eher nicht in der Startelf stehen. Löw setzt auf die Joker-Qualitäten des 23-Jährigen. Zuletzt gehörte der BVB-Neuzugang beim Freundschaftsspiel gegen Serbien im März zur Startformation. Sein letzter 90-Minuten-Einsatz liegt mittlerweile fast zwei Jahre zurück.

An Marco Reus führt dagegen kein Weg vorbei. Nach vielen von Verletzungen geprägten Jahren ist der Dortmunder Kapitän mittlerweile Leistungsträger in der Nationalmannschaft - und aus der ersten Elf nicht wegzudenken.

Gleiches gilt für Serge Gnabry. Der 24-Jährige machte nach seinem Wechsel zum FC Bayern einen gehörigen Leistungssprung und profitierte dadurch auch im Nationalteam. In den letzten drei Länderspielen erzielte er drei Tore. "Serge Gnabry spielt immer bei mir", machte Löw unmissverständlich deutlich.

Nationalmannschaft im Startelf-Check: Sturm

Während Timo Werner im Hinspiel gegen die Niederlande (3:2) noch tatenlos zusehen musste, dürfte der Angreifer von RB Leipzig im Prestigeduell mit Oranje in der Startformation stehen. "Bei uns hat er eine große Wertschätzung", sagte Löw über Werner. Dessen bärenstarker Saisonstart mit fünf Toren in drei Spielen ist dem Bundestrainer natürlich nicht entgangen.

Die Nominierung von Luca Waldschmidt war für viele Beobachter eine Überraschung. Mit seinen überragenden Auftritten bei der U21-EM im Sommer hat sich der Freiburger aber in den Fokus von Löw gespielt. Aufgrund der dünnen Personaldecke in der Offensive ist ein Debüt in den beiden anstehenden Partien nicht ausgeschlossen.

Lissy Beckonert

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten