01.09.2019 22:04 Uhr

Neonazi-Skandal bei Dynamo Dresden

Fans und Ordner von Dynamo Dresden in der Kritik
Fans und Ordner von Dynamo Dresden in der Kritik

Neonazi-Skandal bei Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden: Vor dem Spiel gegen den FC St. Pauli am Samstag (3:3) trugen zwei Ordner im Gästebereich T-Shirts mit eindeutig nationalsozialistischen Botschaften.

Zunächst hatte die Fanhilfe St. Pauli ein Foto der Sicherheitskräfte bei Twitter geteilt. Es zeigt zwei Ordner von hinten, auf ihrem Rücken jeweils ein offenbar an die gleichnamige SS-Division angelehntes Totenkopf-Logo sowie der Schriftzug "3. Division für Sicherheit des deutschen Volkes".

Am Sonntagabend reagierte Dynamo auf die Vorwürfe. Dresdens kaufmännischer Geschäftsführer Michael Born meldete sich in einem offiziellen Klub-Statement zu Wort: "Wir haben uns nach dem Spiel mit den Verantwortlichen unseres Ordnungsdienstes in Verbindung gesetzt und um eine Stellungnahme zu den getragenen T-Shirts jener Ordnungskräfte gebeten. In dieser ersten Erklärung hat uns unser Dienstleister garantiert, dass der Vorfall vorbehaltlos und mit aller Konsequenz aufgeklärt werden wird."

Born erklärte weiter: "Wir sind fassungslos darüber, weil diese beiden Personen unseren Verein schwer beschädigt haben. Diese beiden Ordner werden nie mehr direkt oder indirekt bei Veranstaltungen der SG Dynamo Dresden eingesetzt werden. Wir prüfen zudem weitere juristische Schritte."

Man nehme "diesen Vorfall sehr ernst", so Born. Sowohl das von Dynamo beschäftigte Sicherheitsunternehmen als auch der Verein selbst "stehen unmissverständlich für Humanität und Menschlichkeit sowie gegen Rassismus und Diskriminierung ein", ergänzte der 51-Jährige.

Dynamo Dresden verurteilt frauenfeindliche und menschenverachtende Spruchbänder

Born verurteilte auch mehrere frauenfeindliche und menschenverachtende Spruchbänder der Dynamo-Fans beim Spiel gegen St. Pauli.

Es seien "Dinge im Zuschauerbereich unserer Anhänger im Stadion vorgefallen sind, die wir zutiefst verurteilen und so nicht akzeptieren werden, weil sie menschenverachtend sind, gegen unser Leitbild und die Fancharta verstoßen sowie die Werte unserer Sportgemeinschaft mit Füßen treten", heißt es in dem Statement. Der Verein habe "mehrere verabscheuungswürdige Vorkommnisse zur Kenntnis genommen" und direkt nach der Partie bei St. Paulis Präsident Oke Göttlich um Entschuldigung gebeten.

Born kündigte an: "Wir werden das kommende Turnustreffen mit unseren Fanvertretern nutzen, um die Dinge schonungslos an- und auszusprechen, und wir werden auch die verschiedene Fachbereiche unserer Geschäftsstelle bei der Aufarbeitung der Ereignisse und der Suche nach Optimierungsmöglichkeiten in unseren Abläufen einbinden, um in Zukunft unter anderem auch in Zusammenarbeit mit unserer aktiven Fanszene solche menschenverachtenden Spruchbänder zu verhindern."

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