18.08.2019 11:12 Uhr

"Stein vom Herzen gefallen": Schalke wendet Horrorstart ab

Schalke und Gladbach trennten sich mit einem torlosen Remis
Schalke und Gladbach trennten sich mit einem torlosen Remis

Schalke befreite sich mit dem Punkt in Gladbach von der Angst vor einem neuen Horrorstart. David Wagner sah bei seinem Debüt ebenso wie Gegenüber Marco Rose aber noch Baustellen.

Das Pünktchen Hoffnung beim Debütantenball verdankte David Wagner auch seinem Freund Jürgen Klopp. "Wir wollen von den Besten der Besten lernen. Wir haben den Jungs die eine oder andere Hilfestellung mit Ideen von Liverpool gegeben", sagte Schalkes neuer Trainer nach dem 0:0 bei Borussia Mönchengladbach.

Ansätze der neuen Spielidee waren beim Neustart nach der Horrorsaison zwar zu erkennen, doch am Ende blieb Wagner ähnlich wie seinem Gegenüber Marco Rose vor allem die Erkenntnis, dass noch viel Arbeit wartet.

Erste Früchte der langen Vorbereitung waren in Gladbach bereits zu sehen. Anders als in vielen Phasen der Vorsaison trat Schalke als Einheit auf, das hohe Pressing schnappte oftmals zu. Vor allem im Offensivspiel waren die Baustellen der letzten Spielzeit allerdings weiter unübersehbar. "Es muss noch extremst viel passieren", sagte Wagner: "Es war noch fernab von sehr gut oder perfekt, aber wir machen Schritte."

Immerhin: Mit dem Punktgewinn wendete Schalke einen Horrorstart wie 2016 und 2018, als Königsblau jeweils die ersten fünf Saisonspiele verlor, bereits frühzeitig ab. Umso wichtiger, da in der nächsten Woche das Duell mit den Bayern wartet.

"Das nimmt etwas Druck", meinte Neuzugang Benito Raman. Sascha Riether, Koordinator der Lizenzspielerabteilung, war ebenfalls erleichtert: "Uns ist mit dem Punkt im Hinblick auf das Bayern-Spiel ein Stein vom Herzen gefallen."

Auch Gladbach hadert mit Remis

Ganz so groß war die Freude bei den Gladbachern nicht, Bundesliga-Debütant Stefan Lainer sprach nach der ausgeglichenen Partie im "ZDF" von "zwei verlorenen Punkten". Auch Marco Rose sah bei seinem Einstand in die Bundesliga noch Verbesserungsbedarf: "Wir haben viele Dinge von dem gesehen, wie wir uns das in Zukunft vorstellen. Aber es ist noch weit weg von zufrieden."

Seinen intensiven, sprint- und pressinglastigen Spielstil aus Salzburger Zeiten konnte der 44-Jährige am Niederrhein noch nicht vollends etablieren. In vielen Phasen fehlte der Fohlenelf die Abstimmung, im Spiel nach vorne hemmten zahlreiche einfache Fehler den Spielfluss.

"Wir sind zum ersten Mal in der Bundesliga mit der neuen Thematik aufgelaufen, wie wir Fußball spielen wollen", betonte Sportvorstand Max Eberl: "Dass wir noch nicht fertig sind, ist auch klar. Ich habe viel Positives gesehen. Es war ein erster Schritt auf dem Weg, den wir gehen."

Nationalspieler und Innenverteidiger Matthias Ginter pflichtete ihm bei: "Es wird sicher noch die eine oder andere Partie brauchen, bis wir die Idee des Trainers komplett verinnerlicht haben. Dann bin ich mir sicher, dass wir auch wieder mehr Chancen herausspielen. Wir brauchen schon noch Zeit."

Zeit für eine bessere Zukunft - dafür wurden Marco Rose und David Wagner als neue Trainer geholt. Das Unentschieden zum Auftakt ist für beide ein Anfang, soll aber bei Weitem nicht das Ende der Fahnenstange sein.

 

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