15.08.2019 14:29 Uhr

"Noch immer eine Ruine": Real droht tiefer Fall

Real Madrid ist vor dem Saisonstart noch nicht in Top-Form
Real Madrid ist vor dem Saisonstart noch nicht in Top-Form

Am Freitag startet die neue Spielzeit in der spanischen Primera División. Trotz einer gewaltigen Transferoffensive droht Real Madrid nach einer äußerst holprigen Vorbereitung die nächste Katastrophen-Saison.

Ein Debakel gegen den Stadtrivalen, die Posse um Gareth Bale und schwächelnde Millionentransfers: Die Saison-Vorbereitung von Real Madrid hätte kaum schlechter laufen können.

Bereits vor dem ersten Spieltag der Primera División bei Celta Vigo am Samstag (17.00 Uhr) schrillen bei den Königlichen die Alarmglocken. Selbst Erfolgstrainer Zinédine Zidane scheint nicht mehr unantastbar.

"Real gleicht einer Ruine", titelte die spanische Sportzeitung "As" nach dem 3:7-Debakel des Champions-League-Rekordsiegers gegen den Stadtrivalen Atlético auf der USA-Reise: "Eine beschämende Leistung, die die Historie Real Madrids beschmutzt."

Es war der Tiefpunkt einer sportlich sehr durchwachsenen Vorbereitung: In sieben Tests gelangen nur zwei Siege nach regulärer Spielzeit, insgesamt setzte es 18 Gegentreffer.

Dabei hatten die 19 Punkte Rückstand auf Erzrivale FC Barcelona in der Vorsaison und das Achtelfinal-Aus in der Champions League gegen Ajax Amsterdam bei Real eine gewaltige Transferoffensive ausgelöst.

Verpufft die Transfer-Offensive der Königlichen?

Über 300 Millionen Euro investierten die Königlichen seitdem in neues Personal - weltweit gab kein Klub mehr aus. Doch noch immer laufen die Instandsetzungsarbeiten an der Ruine - in die womöglich noch Neymar einzieht.

Die teuren und sicher hochtalentierten Luka Jovic, Éder Militao, Ferland Mendy und Rodrygo erwiesen sich in der Vorbereitung nicht als die gewünschten Sofort-Verstärkungen.

Auch Königstransfer Eden Hazard (100 Millionen Ablöse) konnte nur selten "seine Flügel" ("AS") zeigen und hechelt seiner Vorjahresform noch hinterher. Von Jovic, für 70 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt gekommen, hält Zidane angeblich nicht viel.

"Diese Mannschaft braucht Veränderungen", hatte Zidane bei seiner Rückkehr im März gemahnt. Davon ist bislang wenig zu sehen, der Kredit des Franzosen bei den Fans aus seinen drei Champions-League-Siegen in Folge scheint langsam aufgebraucht - auch er sollte nun schnell liefern.

Bale-Poker wird für Real zur Belastung

Zu kämpfen hat er dabei auch noch mit Altlasten: "Wenn Gareth Bale morgen schon gehen kann, umso besser", sagte der Franzose zu Beginn der Vorbereitung.

Da ein Wechsel von Bale nach China allerdings platzte, liegt der einst teuerste Fußballer der Welt mit seinem fürstlichen Jahresgehalt von 17 Millionen Euro den Königlichen weiter ohne sportliche Perspektive auf der Tasche - ebenso wie der von Bayern München zurückgekehrte James.

Damit wird auch eine Fortführung der Transferoffensive erschwert. Unter anderem soll Real, das wegen eines Kreuzbandrisses monatelang auf Marco Asensio verzichten muss, noch an Superstar Neymar und Weltmeister Paul Pogba interessiert sein.

Barca und Atlético wollen wieder davonziehen

Doch nicht nur der Rekordsieger der Königsklasse holt zum Großangriff aus. Mit bislang knapp 1,3 Milliarden Euro an Transferausgaben hat La Liga längst den eigenen Ablöserekord geknackt, in den zwei Wochen bis Transferschluss könnte sogar die Marke der Premier League von 1,55 Milliarden Euro erreicht werden, vor allem, wenn Neymar zurückkehrt - zu Real oder Barcelona.

Die Katalanen eröffnen als Titelverteidiger mit einem Gastspiel bei Athletic Bilbao am Freitag (21:00 Uhr) die Saison. Ohne namhafte Abgänge, aber dafür mit hochkarätigen Neuzugängen wie Weltmeister Antoine Griezmann (120 Millionen) und Ajax-Shootingstar Frenkie de Jong (75 Millionen) geht die Mannschaft des fünfmaligen Weltfußballers Lionel Messi als Topfavorit in die Spielzeit.

Auch Atlético dürfte im Meisterrennen wieder eine gewichtige Rolle spielen. Der Abgang von Griezmann wurde mit Joao Félix, mit 126 Millionen Euro teuerster Transfer des Sommers, hochkarätig aufgefangen. Sechs Siege in sechs Tests sprechen zudem für eine außerordentliche Frühform.

 

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