01.08.2019 12:09 Uhr

Schürrle will bei Spartak liefern

André Schürrle spielt fortan in der Premier Liga
André Schürrle spielt fortan in der Premier Liga

Spartak Moskau feiert die Ankunft eines Weltmeisters. Andre Schürrle wechselt in die russische Hauptstadt. Doch der WM-Triumph von 2014 ist Vergangenheit, Schürrle kommt als Leihspieler, der von Dortmund nicht mehr gewollt war.

In dem eineinhalbminütigen Präsentationsvideo von Spartak Moskau ist die Welt von 2014er-Weltmeister Andre Schürrle noch in Ordnung: Der 28-Jährige stellt einen kleinen WM-Pokal in den Spind, zieht sein neues Trikot mit der Rückennummer 20 über und denkt auf dem Rasen des Spartak-Arena an die Höhepunkte seiner Karriere.

Selbstverständlich gehören die Treffer zum 6:0 und 7:0 im denkwürdigen WM-Halbfinale gegen Gastgeber Brasilien zum Rückblick. Andre Schürrle, der Vollstrecker, der Champion.

Der Glanz des Triumphes an der Copacabana ist verblasst, der Rest ist Erinnerung. Die Realität sieht anders aus. Schürrle wechselt als Leihspieler für eine Saison nach Moskau, auf Bewährung, angeblich ohne feste Kaufoption. Die Russen gehen offenbar kein Risiko ein.

Erneuter Abschied vom BVB ohne Groll

Borussia Dortmund hatte für den Stürmer weiter keine Verwendung - und spart damit das fürstliche Jahresgehalt von sieben Millionen Euro. Es war nur noch eine Bezahlung ohne Gegenwert. In der offensiven BVB-Jugendabteilung war für einen wie ihn kein Platz mehr.

Schon in der vergangenen Saison hatte Dortmund seinen 30-Millionen-Euro-Einkauf an den FC Fulham ausgeliehen. "Ich hatte das Gefühl, zur Zielscheibe zu werden", sagte Schürrle damals, "ich wollte wieder mehr Ruhe für mich und mein Umfeld haben." Am Ende der Saison stand der Abstieg aus der Premier League, die nächste Enttäuschung.

Nach seiner Rückkehr zum BVB folgten Wochen der Ungewissheit. Spätestens als er vom BVB freigestellt wurde und nicht mit ins Trainingslager reiste, standen die Zeichen erneut auf Abschied. Dieses Mal ohne Groll, er zeigte sogar Verständnis für seinen Arbeitgeber. "Man muss auch versuchen, alle Seiten zu verstehen. Lucien Favre will mit dem Kader trainieren, den er für die Saison einplant. Und der BVB will halt nicht, dass Chaos entsteht", sagte er im "Sky"-Interview.

Dritter Weltmeister in Russlands Elite-Liga

In Berlin hielt sich Schürrle nach seinem Urlaub mit seinem persönlichen Coach fit, er ist bereit für die neue Aufgabe. Und die hat es in sich. Die Anforderungen in der höchsten Liga im flächenmäßig größten Land der Erde sind gewaltig, vor allem abseits des Platzes. Riesige Entfernungen und unterschiedliche klimatische Bedingungen müssen bewältigt werden.

Auch auf dem Platz muss sich Schürrle umstellen. Nicht mehr FC Liverpool oder Manchester City heißen die Konkurrenten, künftig geht es gegen den FC Ufa oder den FC Tambov. Ein Arsenal gibt es zwar auch, doch das kommt aus Tula.

Aber auch gegen namenlose Konkurrenz wird einiges vom Pfälzer erwartet, der als dritter Weltmeister nach dem Brasilianer Roberto Carlos und dem Ex-Schalker Benedikt Höwedes in der Premier Liga spielt. Der russische Rekordmeister kam mit nur einem Sieg aus den ersten drei Spielen alles andere als gut aus den Startlöchern. Schürrle soll treffen, so wie früher, als seine Welt noch in Ordnung war.

 

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