24.07.2019 08:09 Uhr

Fährmann kritisiert Schalke: "Umgang nicht professionell"

Ralf Fährmann hat beim FC Schalke schwere Monate erlebt
Ralf Fährmann hat beim FC Schalke schwere Monate erlebt

Nach mehr als zehn Jahren im Trikot des FC Schalke verließ Torhüter Ralf Fährmann die Königsblauen im Sommer Richtung Norwich. Den Umgang des Klubs mit seiner Person hat der 30-Jährige allerdings noch nicht vergessen. 

Nachdem er von Ex-Trainer Domenico Tedesco zur Nummer zwei degradiert wurde, habe er versucht "ruhig und professionell" zu bleiben, schilderte Fährmann im "SportBild"-Interview. Um Unruhe im Klub zu vermeiden, habe er sich zudem bewusst "in der Öffentlichkeit zurückgehalten". Dass die Situation dennoch an ihm nagte, wollte und konnte Fährmann nicht bestreiten.

"Ich war natürlich enttäuscht, weil man immer spielen will", so der 30-Jährige, der weiter nachlegte und den Klub scharf kritisierte. Der Umgang mit ihm sei "nicht professionell gewesen", wetterte der Schlussmann, der allerdings keine Einzelheiten verraten wollte. "Dass die vergangene Saison kein einfaches Jahr für mich war, ist klar", führte der 30-Jährige weiter aus. Die gesamte Saison sei "Schalke-unwürdig" gewesen, urteilte Fährmann.

Fährmann über Schalke-Aus: "Klar habe ich Fehler gemacht"

Seine Degradierung beurteilt Fährmann rückblickend mit gemischten Gefühlen. "Klar habe ich Fehler gemacht", sagt er einerseits. Gleichzeitig erklärte der Keeper: "Ich habe die vergangene Saison für mich analysiert. Laut den Statistiken bin ich immer im obersten Drittel gewesen. Darum glaube ich, dass ich eine gewisse Qualität habe." Jene Qualität will er nun bei Norwich in der "besten Liga der Welt" unter Beweis stellen.

In einem persönlichen Gespräch mit Domenico Tedesco habe er kurz vor dem Rückrunden-Start von der Degradierung erfahren: "Diese Situation hat mir gezeigt: Bei aller Liebe zum Fußball und zum Verein – am Ende ist Profi-Fußball ein brutales Geschäft."

Trotz aller Vorkommnisse werde er Alexander Nübel weiter unterstützen, versicherte Fährmann: "Wenn ich ihm etwas raten kann, dann Folgendes: Er sollte sich ausreichend Bedenkzeit nehmen, denn derartige Entscheidungen können ein ganzes Leben verändern."

Fährmann lobt Wagner: "Kommt gut an"

Mit Blick auf die Zukunft des FC Schalke sei es nun vor allem wichtig, dass von der jungen Mannschaft nicht zu viel erwartet werde, ist Fährmann überzeugt. "Es sollte als Entwicklungsjahr angesehen werden. [...] Der Umbruch ist groß, die Mannschaft sehr jung. Darum wird es tabellarisch wahrscheinlich nicht die super Saison."

Von Neu-Trainer David Wagner hat Fährmann in der kurzen gemeinsamen Zeit einen äußerst positiven Eindruck gewonnen. "Er versprüht, dass er ein Arbeiter ist, und stellt sich nicht über die Mannschaft. Das kommt gut an", lobte der 30-Jährige den neuen Coach der Knappen.

Ob sein Wechsel nach Norwich nur ein Abschied auf Zeit ist, weiß noch niemand. Geht es nach Fährmann, so wird er aber schon im kommenden Jahr zu den Königsblauen zurückkehren: "Mein Wunsch ist, nochmals für Schalke zu spielen. Vertraglich ist es auch so festgehalten."

 

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