19.07.2019 15:18 Uhr

"Unmöglich": Favre beklagt zu großen Kader

BVB-Coach Lucien Favre wünscht sich einen kleineren Kader
BVB-Coach Lucien Favre wünscht sich einen kleineren Kader

Obwohl Abdou Diallo, Alexander Isak, Jeremy Toljan und Felix Passlack Borussia Dortmund unlängst verlassen haben, platzt der Kader des BVB derzeit noch aus allen Nähten. Auch der Trainer würde ein überschaubares Aufgebot bevorzugen.

Lucien Favre hat gern die Wahl. Der pedantische Trainer von Borussia Dortmund mag vielseitige Spieler und zieht am liebsten für jeden Gegner und jede Spielsituation den passenden Joker. Aber 34 Profis im Kader des Vizemeisters, das ist dem Schweizer dann doch zu viel. Nicht nur das: "Das ist unmöglich", erklärte Favre auf der US-Tour der Schwarz-Gelben.

Der Kader ist rund zwei Wochen vor dem Supercup am 3. August gegen Doublegewinner Bayern München - der seinerseits zwar händeringend Spieler sucht, aber sich kaum beim Rivalen bedienen wird - die große Baustelle. Vor dem ersten Härtetest der Vorbereitung gegen Champions-League-Sieger FC Liverpool mit dem früheren BVB-Meistertrainer Jürgen Klopp in der Nacht zu Samstag hat Favre im Grunde drei komplette Formationen bei Laune zu halten.

"22, 23 Feldspieler maximal. Dazu die drei Torhüter, und noch ein paar junge Spieler", das wünscht sich der 61-jährige Schweizer. Dabei meinte er vor allem "Jugendspieler wie Giovanni Reyna, Immanuel Pherai und Tobias Raschl". Zudem kündigte er an: "Es wird noch Abgänge geben. Aber man darf nicht vergessen, dass wir ab September sehr viele Spiele haben."


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Wird BVB-Defensivtalent Balerdi verliehen?

Lässt man besagte Spieler sowie die ebenfalls mit Profiverträgen ausgestatteten Youngster Luca Unbehaun und Patrick Osterhage außen vor, stehen aktuell noch 31 Profis beim BVB unter Vertrag. Sechs mehr, als laut Favre "ideal" sind.

Klar ist bereits, dass sich Shinji Kagawa und André Schürrle einen neuen Arbeitgeber suchen dürfen. Maximilian Philipp wird zudem mit dem VfL Wolfsburg in Verbindung gebracht, Raphael Guerreiro steht angeblich bei mehreren europäischen Top-Klubs zumindest auf dem Zettel und die Eintracht aus Frankfurt würde gerne den zuletzt geliehenen Sebastian Rode fest verpflichten.

Auch Innenverteidiger Ömer Toprak soll den Klub angeblich verlassen. Zudem steht laut "kicker" im Raum, dass die Schwarzgelben Defensiv-Talent Leonardo Balerdi für eine Spielzeit verleihen.

BVB sucht womöglich noch einen Stürmer

Qualität hat Dortmund auf dem Papier reichlich hinzugewonnen. Rückkehrer Routinier Mats Hummels (30) etwa, von Klopp am Donnerstag als "bester deutscher Innenverteidiger" geadelt, soll eine große Problemzone der Vorsaison bekämpfen.

"Offensiv waren wir immer da", erläuterte Favre in den USA: "Aber wir müssen die richtige Balance zwischen Offensive und Defensive finden." Besonders in der Rückrunde kassierte sein Team zu viele leichte Gegentore, was Favre auch auf den niedrigen Altersschnitt zurückführte.

Auf den ersten Blick bizarr: Der BVB wird womöglich selbst noch einmal aktiv auf dem Transfermarkt, weil für das Sturmzentrum derzeit kein großgewachsener Spieler im Kader steht. Paco Alcácer misst nur 1,75 Meter, Neuzugang Thorgan Hazard einen Zentimeter weniger, Mario Götze einen mehr.

Im Gespräch ist der Tscheche Patrik Schick (1,87 m) von der AS Rom als Leihgabe, auch der Name des italienischen Jung-Nationalspielers Moise Kean (1,82 m) kursiert. Nicht, dass Favre während der Saison sogar aus 35 Spielern auswählen muss.

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