10.07.2019 10:28 Uhr

Deschamps spricht von "radikalem Wechsel" für Pavard

Benjamin Pavard und Didier Deschamps wurden 2018 Weltmeister
Benjamin Pavard und Didier Deschamps wurden 2018 Weltmeister

Nach einer bärenstarken WM verpflichtete der FC Bayern München Benjamin Pavard vom VfB Stuttgart. Frankreich-Trainer Didier Deschamps ordnete den Wechsel seines Schützlings nun ein.

"Das wird für ihn ein radikaler Wechsel sein!", sagte Deschamps zur "Sport Bild" und erklärte: "Er hat mit den Stuttgartern, die leider abgestiegen sind, eine sehr schwierige Saison gehabt. Jetzt wechselt er zu einem sehr großen Klub mit europäischem Topniveau, in dem es viel Konkurrenz gibt."

Dennoch ist der 50-Jährige überzeugt, dass sich Pavard bei den Bayern durchsetzen wird: "Er hat alles, um bei Bayern erfolgreich zu sein." Ein wenig Druck übte Deschamps im Zuge dessen aber aus: "Ich erwarte von allen französischen Nationalspielern, dass sie sich täglich auf höchstem Niveau beweisen."

Zu Pavards Bayern-Kollegen Kingsley Coman äußerte sich der Frankreich-Coach ebenfalls. "Ihm steht eine große Zukunft bevor, Kingsley hat einen Hügel überwunden. Er ist entscheidungsfreudiger und hat den Zug zum Tor entdeckt", schwärmte Deschamps.

Auch für den ehemaligen Münchner Franck Ribéry fand der Weltmeister von 1998 lobende Worte: "Er war eine der Säulen des FC Bayern und hat sehr schöne Erfolge gefeiert. Er hängt sehr an diesem Verein, und der FC Bayern hat viel für ihn getan. Franck hat den für ihn idealen Klub gefunden, und die Bayern werden ihm für seine Dienste immer dankbar sein."

Deschamps betonte aber auch: "Er hätte vielleicht eine noch schönere Karriere haben können, hätte er länger in der Nationalmannschaft gespielt." Dennoch sei die Laufbahn Ribérys eine Erfolgsgeschichte. "Vielleicht die schönste eines Franzosen in Deutschland, wenn man allein die Anzahl der Titel bedenkt", so Deschamps.

Mbappé "Top-Kandidat für den Ballon d'Or"

Eine noch größere Erfolgsgeschichte traut der Nationaltrainer Kylian Mbappé von Paris Saint-Germain zu. Mit Superstars wie Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo wollte er den Youngster aber nicht vergleichen.

"Alle drei überschreiten das Normalmaß - und doch jeder auf seine einzigartige Art und Weise. Ronaldo und Messi spielen seit zehn Jahren auf höchstem Niveau und haben ihre Karriere fast hinter sich", erläuterte Deschamps.

Mbappé hingegen könne sich aufgrund seines Alters immer noch verbessern. Der 20-Jährige habe gezeigt, dass sein Potenzial grenzenlos ist, so der 50-Jährige: "Nach seinen Leistungen in diesem Jahr ist er natürlich ein Top-Kandidat für den Ballon d'Or."

Angesprochen auf die Zukunft von Mbappé äußerte sich Deschamps zurückhaltend. "Er hat einen Vertrag, wird er dort noch lange bleiben? Weiß ich nicht. Kylian spielt in einem Verein, in dem er im Schaufenster steht. Aber: Paris ist für seine Entwicklung ja keine Bremse", sagte der ehemalige Mittelfeldspieler mit Blick auf die ständigen Gerüchte um einen Wechsel zu Real Madrid.

Allein Mbappé müsse entscheiden, wo er seine Zukunft sehe. "Heute entsprechen ihm die Ambitionen von Paris Saint-Germain. Kylian fühlt sich gut, und ich denke, der Verein wird alles tun, um ihn zu halten", sagte Deschamps.

Druck auf PSG-Coach Thomas Tuchel steigt

Als großer Fan von Mbappé gilt auch PSG-Trainer Thomas Tuchel. Auf den ehemaligen Dortmunder hält Deschamps große Stücke: "Ich will hier ja keine Karikatur malen, aber es wird deutschen Trainern ja oft nachgesagt, dass sie strenger seien und mehr Disziplin verlangen würden. Tuchel strahlt für mich eher ein Bild von Wärme und Nähe aus - egal, ob gegenüber den Spielern oder den Medien."

Tuchel sei so, wie er ist und verstelle sich nicht. "Genauso wie auch Jürgen Klopp seine eigene Art hat", erklärte Deschamps, der betonte, ein gutes Verhältnis zum 45-Jährigen zu pflegen: "Wenn man sieht, was er tut und was er sagt, ist der Eindruck sehr positiv."

Für die kommende Saison erwartet Deschamps noch größeren Druck für Tuchel. Nachdem in der letzten Spielzeit "nur" die Meisterschaft gewonnen werden konnte, liegt "die Messlatte sehr hoch". Die Erwartungen seien groß und werden in der kommenden Saison noch größer.

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