21.06.2019 15:39 Uhr

U21: Personalrochaden gegen Deutschland

Werner Gregoritsch weiß, wie schwierig das Unternehmen Aufstieg geworden ist
Werner Gregoritsch weiß, wie schwierig das Unternehmen Aufstieg geworden ist

Österreichs U21-Teamchef Werner Gregoritsch kündigt für das abschießende Gruppenspiel bei der EM gegen Deutschland Änderungen an.

Die Chance lebt, die Aussichten sind aber alles andere als rosig: Nach der 1:3-Niederlage gegen Dänemark am Donnerstag wäre ein Aufstieg von Österreichs U21-Nationalteam ins EM-Halbfinale eine faustdicke Überraschung. Mit Deutschland geht es am Sonntag (21:00 Uhr) in Udine nicht nur gegen den Titelverteidiger, sondern das bisher beste Team des Turniers.

Dem Auftakt-3:1 gegen Dänemark ließ die DFB-Truppe ein furioses 6:1 gegen Serbien folgen. "Die Deutschen sind sich sicher, dass sie auch das dritte Spiel gewinnen. 6:1, 3:1, wir sind also mehr oder weniger Kanonenfutter für sie", sagte ÖFB-Coach Werner Gregoritsch zur Ausgangslage. Es liege an seiner Truppe, das zu verhindern. "Die Mannschaft muss jetzt auf den Platz gehen und zeigen, dass es für sie nicht so einfach wird", sagte der Steirer.

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So richtig überzeugt, den Aufstieg noch schaffen zu können, wirkte Gregoritsch nicht wirklich. Ein ehrenvoller Abschied soll aber auf jeden Fall gelingen. "Ich kann es schon einschätzen, will nicht euphorisch sein und große Sprüche klopfen. Ich sage nur aufstehen, abwischen, reingehen und alles zeigen, was man hat. Dann wird jeder trotzdem am Schluss sagen, dass es eine sehr erfolgreiche U21 war", schilderte Gregoritsch seine Sicht.

Deutschland ist mittlerweile 17 Spiele unbesiegt - eine beeindruckende Serie. "Sie zeigen alles, was Deutschland ausmacht, was die Vorbereitung, taktische Varianten und den spielerischen Bereich betrifft", lobte Gregoritsch den Gruppe-B-Leader.

"Verloren, aber nicht alles verloren"

Ausgeschlossen ist ein Aufstieg der ÖFB-Auswahl nicht. Dass Kapitän Philipp Lienhart und Co. gewinnen müssen, steht außer Frage. Sollte Serbien gegen Dänemark punkten, würde aber ein "einfacher" Sieg schon reichen, da bei Punktegleichheit das direkte Duell entscheiden würde. Das klar bessere Torverhältnis Deutschlands hätte da kein Gewicht.

Sollten die Dänen gewinnen, müsste Österreich mit drei Toren Unterschied siegen, um den Gruppensieg einzufahren. Wohl ein unmögliches Unterfangen. "Hoffentlich werden die Serben noch den Ehrgeiz aufbringen, um sich nicht punktelos zu verabschieden", hoffte ÖFB-Präsident Leo Windtner. Aus seiner Sicht sei die Erreichung des Ziels nur schwieriger geworden. "Die Mannschaft hat verloren, aber nicht alles verloren". Es sei nach wie vor "etwas möglich", meinte der Oberösterreicher.

Die Spieler hätten die Niedergeschlagenheit nach der Partie bereits wieder abgeschüttelt. "Alle haben in der Früh schon wieder einen entschlossenen Eindruck gemacht", so Windtner. Der wird gegen den bisher "beeindruckenden" Titelverteidiger auch nötig sein. "Wir werden sicher nicht in Ehrfurcht erstarren", sagte der Verbandschef.

Husein Balić: "Keine Angst" gegen Deutschland

Die ÖFB-Startformation wird sich auf jeden Fall von der am Donnerstag unterscheiden. Gregoritsch kündigte den Einsatz frischer Spieler an. "Nur durch personelle Wechsel können wir einwirken", so der ÖFB-Coach. Fix dabei sein wird wohl Husein Balić. "Er war ein Lichtblick", war Gregoritsch mit dem "Joker" zufrieden.

Für ihn und seine Kollegen kommt es auch zu einem Schaulaufen. "Wir haben das im Hinterkopf", sagte Sascha Horvath. Wichtiger ist aber die Leistung der Mannschaft. "Es wird extrem schwer, wenn man sieht, was die Deutschen da auf dem Platz aufführen. Wir müssen aber daran glauben und über den Schmerz drübergehen", verlautete der Mittelfeldspieler. Und Balić ergänzte: "Wir haben keine Angst."

Intern abgehakt ist bereits der verschossene Elfmeter von Christoph Baumgartner. Der 19-Jährige hatte sich, obwohl nicht vorgesehen, den Ball geschnappt und beim Stand von 1:1 verschossen. Horvath sei zu kaputt gewesen, um anzutreten, verriet er am Freitag. Kevin Danso hätte schießen sollen, Baumgartner kam ihm aber zuvor. "Wenn er getroffen hätte, wäre er der Held gewesen. So ist er es nicht. Wir stehen hinter ihm, jeder hätte verschießen können", gab Horvath zu Protokoll.

apa

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