27.05.2019 09:23 Uhr

Bernd Leno kritisiert Vergabe des EL-Finales nach Baku

Bernd Leno kritisiert die Vergabe des Europa-League-Finales nach Baku
Bernd Leno kritisiert die Vergabe des Europa-League-Finales nach Baku

Arsenals Torhüter Bernd Leno hat die Vergabe des Europa-League-Finales nach Baku aus zwei Gründen kritisiert.

Den 27-Jährigen ärgert vor allem, dass Mitspieler Henrikh Mkhitaryan das Endspiel gegen den FC Chelsea am Mittwoch wegen Sicherheitsbedenken verpasst.

"Das ist ein Skandal, dass er deswegen nicht spielen kann", beschwerte sich Leno im "kicker"-Interview über das Fehlen des früheren Dortmunders. "Er arbeitet die ganze Saison hart und kann dann aus politischen Gründen nicht mit zu so einem Finale kommen."

Hintergrund der Absage Mkhitaryans sind Spannungen zwischen seinem Heimatland Armenien und Final-Gastgeber Aserbaidschan. Der 30-Jährige hatte deshalb schon früher Europa-League-Spiele verpasst.

"Dass nur 6000 Fans pro Mannschaft Karten bekommen, ist auch komisch"

Leno, der von Bundestrainer Joachim Löw für die EM-Qualifikationsspiele am 8. Juni in Borisov gegen Weißrussland und drei Tage darauf in Mainz gegen Estland nominiert wurde, ist mit der Ticketvergabe für das Finale ebenfalls nicht einverstanden.

"Dass nur 6000 Fans pro Mannschaft Karten bekommen, ist auch komisch. Ich war 2012 beim Champions-League-Finale in München: Bayern gegen Chelsea. Da war die eine Ecke rot und die andere blau. Bei einem solchen Endspiel wie jetzt in Baku muss eine Hälfte blau und die andere rot sein - das macht doch den Fußball aus", so Leno.

Leno oder Cech - wer spielt im Finale?

Unterdessen hat Leno die Hoffnung auf einen Einsatz im Europa-League-Finale noch nicht aufgegeben. "Ich bereite mich immer so vor, als ob ich spielen würde", sagte der Keeper. Er sei aber auch darauf vorbereitet, dass der frühere Weltklasse-Torwart Petr Cech den Vorzug erhält.

"Das hätte man dann auch zu akzeptieren", erklärte Leno, der zwar in der Premier League Stammtorhüter der Gunners ist, in der Europa League aber fast nie erste Wahl war: "Aber klar ist noch nicht, wer spielt. Unabhängig hiervon hoffe ich, dass wir das Ding gewinnen - egal wer im Tor steht."

Für Cech wird das englische Endspiel der Schlusspunkt seiner großen Karriere sein. Der 37-Jährige wird laut britischen Medien zur kommenden Saison Sportdirektor beim Finalgegner Chelsea. Mit den Blues hatte der Tscheche unter anderem 2012 die Champions League gewonnen.

"Ich habe großen Respekt vor Petr, und wir verstehen uns sehr gut. Er hat jegliche Anerkennung verdient, und ich gönne ihm alles", sagte Leno: "Klar ist aber, dass ich Sportler bin, ich möchte immer spielen, gerade in einem Finale. Daher wäre es der völlig falsche Zeitpunkt, um ein schlechtes Gewissen zu haben. Für Arsenal ist es ein sehr wichtiges Spiel. Da werde ich bestimmt nicht sagen: 'Ich spiele lieber nicht.' Ich bin heiß darauf zu spielen. Das ist meine Einstellung."

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