25.05.2019 19:29 Uhr

Kantersieg umsonst: Innsbruck steigt ab

Zlatko Dedič und Wacker Innsbruck müssen nach einer Saison im Oberhaus wieder runter
Zlatko Dedič und Wacker Innsbruck müssen nach einer Saison im Oberhaus wieder runter

Weil Hartberg im Parallelspiel gegen die Admira die Nerven behält, reicht Wacker Innsbruck im letzten Spiel der Qualifikationsgruppe der Bundesliga auch ein 4:0-Heimsieg gegen Mattersburg nicht zum Klassenerhalt.

Wacker Innsbruck muss nach einem Jahr in der Bundesliga gleich wieder absteigen. Die Tiroler gewannen zwar in der zehnten und letzten Runde der Qualifikationsgruppe vor eigenem Publikum souverän gegen eine B-Elf von Mattersburg mit 4:0 (2:0), blieben in der Tabelle aber zwei Punkte hinter Hartberg am Tabellenende, da die Steirer zu Hause die Admira mit 3:1 bezwangen.

Der 18-jährige Matthäus Taferner leitete den Sieg vor 5.823 Zuschauern mit seinem ersten Bundesligator (6.) und einem Assist für das 2:0 von Zlatko Dedič (11.) ein. Stefan Meusburger (69.) und Alexander Grünwald (87.) legten weitere Tore nach. Vier Siege im Frühjahr unter Karl-Daxbacher-Nachfolger Thomas Grumser waren am Ende für den Klassenerhalt zu wenig.

Mattersburg war schon zuvor fix Zweiter der Qualigruppe. Am Ende entschied bei Punktegleichheit mit dem Dritten Altach die Tatsache, dass beim SVM bei der Punktehalbierung nach dem Grunddurchgang abgerundet worden war. Die Burgenländer hatten aufgrund des am Dienstag anstehenden Europacup-Playoff-Auftakts bei Rapid die komplette Startformation vorgegeben. Unter den im Vergleich zum 1:0-Heimsieg gegen Rapid elf Neuen war mit dem 18-jährigen Innenverteidiger David Nemeth auch ein Ligadebütant.

Wacker Innsbruck sorgt gegen Mattersburg früh für klare Verhältnisse

Der ÖFB-Nachwuchs-Teamspieler hätte sich seine ersten Minuten im Oberhaus anders vorgestellt. Nach Rakowitz-Hereingabe vollendete Taferner aus vier Metern in der Mitte ohne Mühe. Der Innsbruck-Mittelfeldspieler war in der Anfangsphase an jeder gefährlichen Aktion beteiligt. Vor dem 2:0 ließ er Nemeth mit einem Haken aussteigen und bediente Dedic, der sich diese Chance nicht entgehen ließ. Kurze Zeit später konnte sich Mattersburg-Tormann Tino Casali bei zwei Schüssen Taferners (13., 14.) auszeichnen.

Kurz vor dem Pausenpfiff wartete Cheikhou Dieng bei einem Abschluss zu lange, weshalb César Ortiz den Schuss noch blocken konnte (40.). 7:0 Schüsse auf das Tor standen in Hälfte eins zu Buche, von den Burgenländern war offensiv gar nichts zu sehen.

Nur in den ersten Minuten nach der Pause war bei den Mattersburgern ein bisschen mehr Bemühen zu erkennen. Die Akzente setzten aber ausschließlich die Tiroler. Stefan Rakowitz schoss aus zwölf Metern etwas leichtfertig daneben (53.), Casali zeigte bei einem Abschluss von Roman Kerschbaum mit der Brust eine Glanztat (57.).

Das 3:0 war aber nur aufgehoben und fiel durch einen Meusburger-Kopfball nach Horvath-Eckball. Danach konnte der SVM-Goalie einen Dieng-Schuss noch parieren (77.), gegen einen Gründler-Abschluss in der Schlussphase war er aber machtlos. Auf den Rängen gab es Böllerwürfe, sonst blieb es aber ruhig.

Wacker-Tiefschlag: "Ein unbeschreiblich hässliches Gefühl"

Wacker beendete die Saison damit jeweils zwei Zähler hinter Hartberg und der Admira. Die 2:3-Niederlage bei den Südstädtern vergangene Woche war am Ende entscheidend. Würde man die Saison ohne Punkteteilung und neuem Modus anschauen, hätten die Tiroler 29 Punkte gesammelt. Das scheint ein Fluch zu sein. Auch bei den letzten beiden Abstiegen 2008 und 2014 hatten die Innsbrucker - damals allerdings nach 36 Partien - 29 Zähler auf dem Konto.

"Es ist ein unbeschreiblich hässliches Gefühl", sagte Wacker-Torhüter Christopher Knett in einem ersten "Sky"-Interview. Auf den Klub kommen nun harte Zeiten zu. Wacker-Präsident Gerhard Stocker hatte den möglichen Abstieg im Vorfeld als "keine Katastrophe, aber doch herben Rückschlag" bezeichnet.

apa

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