23.05.2019 11:02 Uhr

Einer für die Bayern? Werner muss im Pokalfinale liefern

Timo Werner steht im Pokalfinale unter besonderer Beobachtung
Timo Werner steht im Pokalfinale unter besonderer Beobachtung

Geht er im Sommer oder erst in einem Jahr? Zu Bayern München oder doch ins Ausland? Die Wechsel-Spekulationen begleiten Timo Werner ins DFB-Pokalfinale.

Timo Werner macht sich rar. Keine Interviews, keine öffentlichen Auftritte, keine Internet-Posts. Doch spätestens wenn am Samstagabend um 20:00 Uhr im Berliner Olympiastadion der Anpfiff zum DFB-Pokalfinale ertönt, kann sich der Torjäger von RB Leipzig nicht mehr verstecken. Gegen seinen möglichen neuen Arbeitgeber Bayern München muss der Nationalspieler beweisen, dass er einer für die großen Spiele und die großen Klubs ist.

Die Bayern-Bosse werden ganz genau hinschauen, denn offenkundig sind sie noch unschlüssig, ob sie den wechselwilligen Werner verpflichten sollen. "Wenn sich die Bayern bei Timo absolut sicher wären, hätten sie sich schon offiziell bei uns mit einer Anfrage gemeldet", sagte RB-Trainer Ralf Rangnick in der "Sport Bild": "Alles andere wäre untypisch für die Bayern."

Auf den ersten Blick spricht viel für einen Werner-Wechsel zum Branchenprimus: Er ist deutscher Nationalspieler, trotz seiner 23 Jahre schon auf internationalem Top-Niveau und angesichts seines nur noch ein Jahr laufenden Vertrages vergleichsweise günstig in der Ablöse.

Kimmich schwärmt von Werner

Und er kennt viele Bayern-Spieler aus der Nationalmannschaft, von denen Joshua Kimmich über Werner im "Sportbuzzer"-Interview schwärmte: "Er ist unglaublich schnell, hat einen brutalen Torriecher und einen super Abschluss vor der Hütte."

Doch es gibt auch Zweifel im Bayern-Umfeld. Im Sturmzentrum kommt Werner nicht an die Klasse von Robert Lewandowski heran, auf den Flügeln dürften Kingsley Coman und Serge Gnabry klar die Nase vorn haben. Und ob der schnelle, aber nicht immer kombinationssichere Werner zum Ballbesitzfußball des Rekordmeisters passt, ist fraglich.

"Timo ist nicht der Spielertyp, der sich den Ball schnappt und fünf Gegenspieler ausdribbelt", weiß Rangnick. Im überfallartigen Pressingfußball von RB kommen Werners Qualitäten am besten zur Geltung. Nicht wenige meinen daher, dass ein Wechsel zum FC Liverpool sinnvoller sei. Dessen Teammanager Jürgen Klopp soll ebenfalls Interesse an Werner zeigen.

"Nur" 30 Millionen Euro für Werner?

Julian Nagelsmann, der Rangnick in der kommenden Saison als RB-Trainer beerbt, würde auch gerne mit Werner arbeiten. Er hält ihn für einen "sehr guten Stürmer, den man gerne behält". Andererseits sei es für einen Spieler "auch prägend für die Karriere, den Ruf und sein Gefühl", wenn er dem Klub aus Dankbarkeit für die persönliche Entwicklung zu einer Ablösesumme verhilft. Spricht so ein Trainer, der noch an einen Verbleib seines Spielers glaubt?

Die Leipziger Verantwortlichen haben oft betont, dass sie einen ablösefreien Abgang ihres Stürmerstars im kommenden Jahr unbedingt vermeiden wollen. Das hat ihre Verhandlungsposition nicht gerade verbessert. Viel mehr als 30 Millionen Euro dürfte der Klub nicht kassieren - das wäre nur halb so viel wie beim Rekordverkauf von Naby Keita nach Liverpool vor einem Jahr.

Die Reds könnten nun auch wieder bei Werner zuschlagen. Doch der ehemalige Stuttgarter hatte im Winter zwischen den Zeilen angedeutet, dass er München als neue Heimat präferiert. "Wenn man in Deutschland bei RB Leipzig spielt und in Deutschland bleiben will, gibt es nur einen Verein, zu dem man wechseln kann", sagte Werner damals.

Es liegt nun an ihm, die Bayern-Bosse endgültig zu überzeugen.

 

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