18.05.2019 19:52 Uhr

Trotz Königsklasse: Wie geht es mit Havertz und Brandt weiter?

Gefragte Youngster: Kai Havertz (l.) und Julian Brandt
Gefragte Youngster: Kai Havertz (l.) und Julian Brandt

Nach dem Champions-League-Einzug hofft Bayer Leverkusen noch mehr auf einen Verbleib der Nationalspieler Kai Havertz und Julian Brandt. Doch vor allem Brandt dürfte nur schwer zu halten sein.

Kai Havertz lief schnurstracks zur Dopingprobe, Julian Brandt ließ sich durch den Pressesprecher entschuldigen: Die beiden heiß begehrten Jungstars haben Bayer Leverkusen im Saisonfinale zwar noch in die Champions League geschossen, doch ein klares Bekenntnis zum Werksklub kam ihnen in der Stunde des Triumphes nicht über die Lippen. Die Verantwortlichen hoffen trotzdem, das kongeniale Duo mit dem gewichtigen Argument "Königsklasse" halten zu können.

"Ich habe die Hoffnung, dass sie bei uns bleiben, und ich glaube auch, dass sie bei uns bleiben", sagte Bayer-Trainer Peter Bosz nach dem 5:1 (2:1)-Sieg am letzten Spieltag bei Hertha BSC: "Die Spieler können jetzt ihre Qualitäten auf dem höchsten Niveau zeigen."

Bei Ausnahmetalent Havertz, der in Berlin mit seinem 17. Saisontor zum neunten Mal in dieser Saison das so wichtige 1:0 erzielte (Ligabestwert), hat Bayer das Heft des Handelns fest in der Hand. Nur bei einem absolut unmoralischen Angebot jenseits der 100 Millionen Euro und einem klaren Wechselwunsch des 19-Jährigen könnte Leverkusen schwach werden. Der Shootingstar wurde dennoch immer wieder mit Bayern München in Verbindung gebracht.

Anders sieht es im Fall von Brandt aus, der mit einem Traumtor zum 3:1 (54.) seine Klasse bewies. Der 23-Jährige kann dem Vernehmen nach aus seinem bis 2021 laufenden Vertrag für die vergleichsweise geringe Ablöse von 25 Millionen Euro herausgekauft werden. Die kolportierten Interessenten heißen Borussia Dortmund, Tottenham Hotspur und Atlético Madrid - und spielen allesamt ebenfalls Champions League.

Entscheidung in den nächsten "sieben, acht Tagen"

"Es liegt an ihm", sagte Bayer-Sport-Geschäftsführer Rudi Völler, der eine Entscheidung in den "nächsten sieben, acht Tagen" erwartet: "Mit der Champions League hoffen wir noch ein bisschen mehr."

Die Mitspieler dürften Brandt und vielleicht auch Havertz bereits ins Gebet genommen haben. Das sei in der Kabine "natürlich ein Thema", sagte Torhüter Lukáš Hrádecký, er ist optimistisch: "Wir spielen nächste Saison Champions League, warum sollten sie wechseln?"

Mit der Verpflichtung des Hoffenheimers Kerem Demirbay für 28 Millionen Euro hat Bayer seinen Jungstars zudem signalisiert, für die Champions League aufrüsten zu wollen. Doch ob das ausreicht, ist vor allem bei Brandt fraglich. "Es gibt natürlich größere Vereine als Leverkusen, die ihren Reiz haben", hatte der frühere Wolfsburger vor dem Saisonfinale gesagt.

Bayer die drittbeste Rückrundenmannschaft

Bayer-Trainer Bosz hat schon bei größeren Vereinen gearbeitet, doch vor allem das Ende in Dortmund hatte Zweifel aufkommen lassen. Dass der Niederländer nun Leverkusen mit einem brutal offensiven System vom neunten auf den vierten Tabellenplatz führte, dürfte seine Kritiker verstummen lassen. Leverkusen ist hinter München und Leipzig die drittbeste Rückrundenmannschaft.

Genugtuung verspüre er aber keine, behauptete Bosz. Er lobte lieber seine Spieler, "sie haben das wirklich traumhaft gemacht". Auch Völler war froh: "In den richtig wichtigen Spielen, in denen es um die Wurst ging, hatte es vorher nicht oft geklappt."

Vielleicht ist das auch ein Argument für Brandt und Havertz, zumindest für eine Champions-League-Saison bei Bayer zu bleiben.

 

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