30.04.2019 10:44 Uhr

VfL vs. SCF: Eine klare Angelegenheit! Oder nicht?

Sara Doorsoun und der VfL Wolfsburg schielen auf den Titel
Sara Doorsoun und der VfL Wolfsburg schielen auf den Titel

Der VfL Wolfsburg ist nicht zu stoppen - oder? Der SC Freiburg will im Pokalfinale den großen Favoriten stürzen.

Dauersieger gegen Debütant: Bei der Jubiläumsausgabe des DFB-Pokalfinales der Frauen in Köln sind die Rollen klar verteilt. Hier der VfL Wolfsburg, der den Silberpokal seit 2015 nicht mehr hergegeben hat, dort der Herausforderer SC Freiburg, der zum allerersten Mal auf der großen Bühne steht.

"Ganz Deutschland rechnet mit einem weiteren Pokalsieg von Wolfsburg", sagte deshalb auch SC-Trainer Jens Scheuer vor der Begegnung am Mittwoch (17:15 Uhr). Der 40-Jährige sieht darin aber die Chance für sein Team: "Das Triple war angesagt, jetzt holen sie vielleicht nur die deutsche Meisterschaft. Daher ist der Druck schon eher auf Wolfsburger Seite."

In der Tat - der VfL kann nach dem schmerzlichen Viertelfinal-Aus in der Champions League als souveräner Bundesliga-Spitzenreiter nun binnen fünf Tagen das dritte Double in Serie perfekt machen. "Wir stehen immer unter Druck", sagte Nationaltorhüterin Almuth Schult selbstbewusst.

Sie warnt aber davor, den Bundesliga-Siebten aus dem Breisgau mit seinen Top-Talenten Giulia Gwinn und Klara Bühl zu unterschätzen. "Freiburg ist immer hungrig, wir haben in den letzten Jahren auch öfter mal gegen sie verloren", so die 28-Jährige, "daher erwarte ich ein hitziges Finale."

DFB-Trainerin rechnet mit "engem Spiel"

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg rechnet ebenfalls mit einem "spannenden und engen Spiel. Es ist alles möglich", sagte die 51-Jährige dem "SID": "Ich freue mich darauf, dass wir viele Nationalspielerinnen sehen und hoffe, dass viele Zuschauer kommen. Köln kann Pokalfinale, das wissen wir."

Auch Alexandra Popp geht davon aus, dass sich der Underdog teuer verkaufen wird. "Sie sind das erste Mal im Endspiel, das kann sie beflügeln", sagte die Kapitänin der Nationalmannschaft, denn: "Sie kennen diese sehr coole Atmosphäre in Köln noch nicht."

Zum zehnten Mal spielen die Frauen ihr eigenes Endspiel in der Domstadt aus, fünfmal hieß der Sieger seit 2010 Wolfsburg. Mindestens 15.000 Zuschauer werden nun am Maifeiertag erwartet, inklusive Prominenz. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier etwa hat sich angekündigt, Horst Hrubesch hat die ehrenvolle Aufgabe, die elf Kilogramm schwere Trophäe ins RheinEnergie-Stadion zu tragen.

Scheuer bald Wolfsburg-Jäger

"Ich freue mich, den Frauenfußball und speziell das Pokalfinale der Frauen, das sich in Köln hervorragend entwickelt hat, auf diese Art unterstützen zu können", sagte der 68-Jährige, der das Frauen-Nationalteam im vergangenen Jahr als Interimscoach zur WM-Qualifikation geführt hatte.

Nach vier Jahren an der Seitenlinie beim Sport-Club möchte sich derweil Scheuer am liebsten mit einer rauschenden Pokal-Party verabschieden. Der gebürtige Freiburger übernimmt zur kommenden Saison den Ligakonkurrenten Bayern München. Auch beim Vizemeister lautet dann sein Auftrag: Den VfL Wolfsburg ärgern.

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