28.04.2019 12:54 Uhr

Ausraster, Schläge und Tritte: Horrornacht für Tuchel

Thomas Tuchel und PSG kassierte eine bittere Finalpleite
Thomas Tuchel und PSG kassierte eine bittere Finalpleite

Superstar Neymar rastete wieder einmal aus, Trainer Thomas Tuchel suchte hilflos nach Erklärungen und Weltmeister Kylian Mbappé sah Rot: Die völlig unerwartete Niederlage im Pokalfinale gegen den krassen Außenseiter Stade Rennes stürzte Paris St. Germain in heftige Turbulenzen.

Die Nerven lagen blank beim französischen Meister, nachdem der Topklub mit 5:6 im Elfmeterschießen gegen die als chancenlos geltenden Bretonen verloren hatte. Und besonders der heißblütige Neymar hatte sich nicht mehr unter Kontrolle und muss nicht zum ersten Mal mit einer empfindlichen Strafe rechnen.

Auf dem Weg zur Siegerehrung Richtung Ehrentribüne von einem Fan verbal provoziert, konnte sich der Brasilianer nicht beherrschen und schlug dem Pöbler ins Gesicht. "Ob es falsch war? Definitiv. Aber jedem von uns fließt Blut durch die Adern", entschuldigte sich der Südamerikaner noch in der Nacht via Instagram.

Erst am Freitag war der 27-Jährige wegen Schiedsrichter-Beleidigung für drei Spiele in der Champions League gesperrt worden. Wie gereizt Neymar nach der Endspielpleite war, offenbarte sich auch in heftiger Kritik an seinen jungen Teamkollegen, von denen er mehr Respekt gegenüber älteren Spielern und dem Trainer einforderte.

Tuchel nach Pleite ohne Erklärung

Schwer zu knabbern an der üblen sportlichen Enttäuschung hatte auch Coach Tuchel, aber der 45-Jährige hatte seine Emotionen weit besser im Griff. Ratlos aber wirkte Tuchel dennoch, lange rang der einstige Bundesliga-Trainer nach erhellenden Worten.

"Ich habe keine Erklärung. Ein 4:0-Sieg war möglich, aber wir haben es einfach nicht geschafft", klagte Tuchel, dem schon zur Halbzeitpause - seine Mannschaft führte noch mit 2:1 - Böses schwante: "In der Kabine haben wir irgendwie nicht realisiert, dass es immer noch ein offenes Match war."

Und prompt nahm das Unheil aus Sicht des Favoriten seinen Lauf. Rennes glich aus, kam über die Verlängerung ins Elfmeterschießen und hatte kurz vor Mitternacht das bessere Ende für sich. Es war der erste nationale Titel für den Klub seit 48 Jahren.

Auch Mbappé rastet aus

Seinen Anteil an der Niederlage im Stade de France in St. Denis hatte auch Jungstar Mbappé. Der 20-Jährige ließ sich zwei Minuten vor Ende der Verlängerung zu einem hässlichen Foul hinreißen, kassierte dafür einen Platzverweis und stand für das Elfmeterschießen nicht mehr zur Verfügung.

Zunächst würdigte Tuchel Mbappé nach dessen Roter Karte keines Blickes, anschließend aber verteidigte der Coach seinen Youngster: "Ich hatte das Gefühl, dass ihm Selbstvertrauen fehlte und dass er sich nicht frei fühlte. Die Rote Karte am Ende, das war nicht Kylian."

Wohl kann sich nach dieser herben Niederlage auch Tuchel nicht in Paris fühlen. Denn mindestens eine ebenso große Enttäuschung wie das Finale gegen Rennes war das Abschneiden des durch Katar-Milliarden großzügigst unterstützten Klubs in der Champions League. Dort war für den Mitfavoriten schon im Achtelfinale gegen Englands Rekordmeister Manchester United Schluss.

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