25.04.2019 11:18 Uhr

Salzburg "will den nächsten Schritt machen"

Red Bull Salzburg steht vor sechstem Meistertitel in Folge
Red Bull Salzburg steht vor sechstem Meistertitel in Folge

Die imposante Heimserie von Red Bull Salzburg ist am Mittwoch ordentlich ins Wackeln geraten, aber bestehen geblieben. Wie schon im jüngsten Spiel vor eigenem Publikum gegen Sturm Graz machte der überlegene Bundesliga-Tabellenführer auch gegen den WAC aus einem 0:1 noch ein 3:1. Der sechste Titelgewinn des Teams von Coach Marco Rose in Folge ist endgültig nur noch Formsache.

Fünf Runden vor Schluss wuchs der Vorsprung der zu Hause schon 62 Pflichtspiele unbesiegten "Bullen" auf den gegen Sturm mit 1:2 unterlegenen Verfolger LASK auf zwölf Punkte an. Rose bezeichnete das als "großen Schritt" zum Meistertitel. Der könnte am Sonntag fixiert werden, wenn die Salzburger beim WAC (14.30 Uhr) mehr Punkte holen als die Linzer später (17.00 Uhr) in Graz. "Jetzt wollen wir auch den nächsten Schritt machen, denn es geht ans Eingemachte. Wenn es bereits am Sonntag passiert, dann ist das schön und gut", verlautete der Deutsche.

Im Lavanttal gewannen die "Bullen" diese Saison bereits. Am 29. September gab es in der 9. Runde einen nur vom Ergebnis her deutlichen 4:1-Erfolg. "Umso früher die Meisterschaft fixiert wird, umso besser", gab Kapitän Andreas Ulmer die Marschroute vor. Fraglich ist aber, ob der 33-Jährige am Sonntag zum Einsatz kommen wird. Zu erwarten ist, dass Rose im Hinblick auf das ÖFB-Cup-Finale am folgenden Mittwoch (16.30 Uhr) in Klagenfurt gegen Rapid zahlreichen Stammkräften eine Pause gönnt.

Nicht nur deshalb dürfen sich die Kärntner Hoffnungen auf Punktezuwachs machen. Der Auftritt in Wals-Siezenheim, bei dem die Liefering-Leihgabe Sekou Koita in der 55. Minute traf, war über weite Strecken sehr ansehnlich. Salzburg leitete die Wende erst mit dem späten Ausgleich durch Jerome Onguene in der 87. Minute ein. "Es war das erwartet schwierige Spiel - Pressing gegen Pressing. Der WAC hat uns sehr schwer zugesetzt. Erste Halbzeit waren wir nicht aktiv genug, aber die Mannschaft hat an sich geglaubt und sich mit den Toren am Ende belohnt", resümierte ein "zufriedener" und "glücklicher" Salzburg-Trainer.

Nur eine Sache stieß dem 42-Jährigen auf. Für den zu Leipzig wechselnden Hannes Wolf gab es nach seiner Auswechslung vereinzelte Unmutsbekundungen von den Rängen. "Es sind nur einzelne Leute. Schade, dass der nötige Respekt nicht gegeben ist. Es gehört sich ganz einfach nicht, dass ein Junge wie Hannes Wolf ausgepfiffen wird", erläuterte Rose.

Seine Spieler blickten selbstkritisch auf die Partie. "Es war nicht unser bestes Spiel, letztendlich haben wir gezeigt, dass wir auch ein schlechtes Spiel gewinnen können", meinte Innenverteidiger Albert Vallci. Laut Goalie Alexander Walke, der im Hinblick auf das Cup-Endspiel Spielpraxis sammeln durfte, sei auch die zweite Hälfte nur teilweise der Anspruch Salzburgs gewesen.

"Wir sind total am Boden"

WAC-Trainer Christian Ilzer war aufgrund des Finish, in dem auch noch Munas Dabbur (89.) und Takumi Minamino (94.) Tore erzielten, "bitter enttäuscht". "Wir hatten eine Riesenmannschaft am Rande einer Niederlage, hätten diese unglaubliche Serie von Salzburg knacken können, leider haben wir nichts auf der Habenseite", sagte der 41-jährige Steirer. Dass man den Ausgleich in Salzburg nach einer Standardsituation kassiert habe, sei besonders bitter.

"Wir haben in den ersten 87 Minuten überragend verteidigt, aber gegen Salzburg muss man in jeder Situation zu 100 Prozent konzentriert bleiben, das haben wir leider nicht geschafft", analysierte WAC-Spielgestalter Michael Liendl. Für Tormann Andreas Kofler war die Niederlage "extrem schmerzhaft". Das unterstrich auch Stürmer Kevin Friesenbichler: "Wir sind alle total am Boden."

Ilzer muss sein Team in kürzester Zeit mental wieder auf Vordermann bringen. "Die Enttäuschung darf nicht zu tief sacken. Wir müssen die Köpfe freibekommen, wieder Kräfte sammeln und Salzburg am Sonntag voll attackieren", sagte der WAC-Trainer. Da bietet sich in der Lavanttal-Arena die Chance zur Revanche. "Gegen Salzburg braucht man auch das nötige Glück, vielleicht ist uns das am Sonntag hold", hoffte Mittelfeldspieler Christopher Wernitznig.

Punkte sind für die Kärntner im Kampf um Rang drei wichtig. Sturm und St. Pölten lauern einen Zähler dahinter. "Wir wollen das Maximum rausholen. Wenn es dann nicht der dritte Platz wird, wird im Lavanttal aber die Sonne auch wieder aufgehen", meinte Ilzer. Vorentscheidung ist diesbezüglich noch keine Gefallen - im Gegensatz zum Titelrennen. "Nächste Woche kann eine goldene Woche für uns werden", wusste Dabbur. Sollte es mit dem Meistertitel für Salzburg am Sonntag noch nicht klappen, würde sich am 5. Mai bei der Wiener Austria die nächste Chance ergeben.

apa

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