20.04.2019 19:48 Uhr

Glückliche Bayern bedanken sich bei "Weintyp" Süle

Niklas Süle war kurz vor Schluss der gefeierte Mann
Niklas Süle war kurz vor Schluss der gefeierte Mann

Niklas Süle bewahrt Bayern München gegen Werder Bremen mit einem seltenen Tor vor einem Rückschlag im Titelkampf. Im zweiten Teil des Doppelpacks gegen die Hanseaten im Pokal-Halbfinale kann der Nationalspieler jedoch nicht noch einmal helfen.

Ein kleiner Ostertrunk als Belohnung für den seltenen Treffer? Niklas Süle grinste breit. "Kann sein ... ich bin ein Weintyp." Und Süle, der ebenso überraschende wie glückliche Siegtorschütze beim hart erkämpften 1:0 (0:0) von Bayern München im Meisterendspurt gegen Werder Bremen, hat im Gegensatz zu seinen Kollegen nach der kurzen Osterpause erstmal nichts vor. Beim zweiten Duell mit Werder binnen fünf Tagen am Mittwoch (20:45 Uhr) im Pokal-Halbfinale fehlt er rotgesperrt.

"Ich werde von zu Hause die Daumen drücken", sagte Süle, "Berlin ist eine Wahnsinnserfahrung, ich hoffe, dass wir das wieder erleben dürfen." Doch Teil zwei des Bremen-Doppelpacks, warnte der Nationalspieler, "wird ein anderes Spiel. Das Stadion dort ist immer sehr hitzig, die haben sehr verrückte Fans. Da müssen wir von der ersten Minute an so spielen."

So - damit meinte Süle die zweite Halbzeit gegen Werder, in der der aufgerückte Abwehrchef erst die Gelb-Rote Karte gegen Bremens Milos Veljkovic (58., wiederholtes Foulspiel) erzwang und dann "mit dem Pfund" (Süle) entscheidend traf (75.). Es war "ein dreckiges Tor", gab er schmunzelnd zu, weil der Bremer Davy Klaassen den Ball abgefälscht hatte und der starke Torhüter Jiri Pavlenka damit machtlos gewesen war.

Bayern kann Dominanz nicht in Töre ummünzen

Süles zweiter Saisontreffer erlöste die ineffektiven Bayern (28:3 Schüsse), die sich bei fast sommerlichen Temperaturen eine wenig meisterliche erste Halbzeit leisteten. "Da haben wir den Ball zu langsam laufen lassen", sagte Trainer Niko Kovac nach dem "Sieg der Geduld", Leon Goretzka ergänzte: "Es war ein bisschen lethargisch und wir haben die falschen Räume besetzt." Nun, sagte Süle und grinste wieder, es sei eben "heiß" gewesen.

Nach dem Seitenwechsel war es nicht kühler, doch gelang es Bremen da schon vor dem Platzverweis immer weniger, die ideen- und temporeichere Bayern zu verteidigen. Pavlenka rettete mit Hilfe des Pfostens gegen den guten Serge Gnabry (54.), Robert Lewandowski traf die Latte (79.). "Wir hätten es höher gestalten können", sagte Kovac.

Was das für Mittwoch bedeutet? "Wenn in Bremen das Licht angeht, wird es ein anderes Spiel", sagte Kovac, "wir müssen gewappnet sein, das wird eine enge Geschichte." Sportdirektor Hasan Salihamidzic ergänzte: "Wir sind sehr optimistisch, aber wir stellen uns auf einen Pokalfight ein." Ohne Abwehrchef Süle.

Erster Niederlage in der Rückrunde für Werder

"Wir haben trotzdem eine gute Mannschaft, die das auffangen wird", meinte Salihamidzic und verwies auf Mats Hummels, der nach überstandener Oberschenkelzerrung ins Team rücken wird. Ob zu dieser Mannschaft perspektivisch auch der junge Schalker Torwart Alexander Nübel gehören wird? "Ich muss manchmal schmunzeln, wie viele Spieler mit uns in Verbindung gebracht werden", sagte Salihamidzic, "das ist zu viel."

Zu kompliziert wurde es für Bremen nach dem Platzverweis, wie Oldie Claudio Pizarro meinte. Trainer Florian Kohfeldt fand es "nicht Vergnügungssteuer-pflichtig". So gab es im 15. Pflichtspiel 2019 die erste Niederlage und erstmals in der Saison kein Tor. "Das ist schade, aber dann müssen wir halt neue Serien starten", sagte Geschäftsführer Frank Baumann trotzig. Es gebe "überhaupt keinen Grund", verunsichert zu sein: "Wir werden auch am Mittwoch alles raushauen und mutig auftreten."

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