18.04.2019 14:22 Uhr

Dárdai nach Aus: "Bin nicht beleidigt, nicht wütend"

Pál Dárdai trat nicht gegen Manager Michael Preetz nach
Pál Dárdai trat nicht gegen Manager Michael Preetz nach

Kein Jammern, kein Nachtreten: Der scheidende Trainer Pal Dárdai hat höchst professionell auf das Ende seiner langen Dienstzeit bei Fußball-Bundesligist Hertha BSC reagiert und sich sogar etwas erleichtert gezeigt. "Ich habe schon hundertmal gesagt, Pál Dárdai ist ein Vollprofi, er ist in der Fußballkabine aufgewachsen", meinte Herthas Rekordspieler: "Ich bin nicht beleidigt, bin nicht wütend."

Nach viereinhalb Jahren als Chefcoach muss der Ungar im Sommer gehen, für die Partie am Ostersonntag gegen Hannover 96 forderte er von seinen Spielern aber noch einmal vollen Einsatz. "Nicht, dass die Spieler jetzt denken, Pál ist schon mit einem Bein weg, jetzt kann ich chillen", sagte der Ungar, der sich erstmals nach Bekanntwerdens seines Abschieds äußerte und in der Liga noch Platz zehn erreichen will.

Dárdai bestätigte, dass ihn die kräftezehrende Zeit als Cheftrainer in den letzten Jahren auch etwas müde gemacht habe, gleichzeitig gab er sich auch etwas erleichtert. "Ich habe letztes Jahr schon gesagt, es ist zäh", meinte der Ungar. "Jetzt werde ich mich erstmal erholen, ein bisschen Pause machen", sagte Dárdai, der bis 2020 weiter unter Vertrag steht und danach in anderer Funktion bei Hertha einsteigen kann.

Dárdai sieht gutes Hertha-Training

Zuversicht für die Partie am Sonntag gegen den Tabellenletzten schöpfte der Coach aus der guten Trainingsleistung seiner Spieler am Donnerstag. "Die Mannschaft war sehr aggressiv. Das möchte ich am Wochenende sehen", sagte Dárdai. "Das war so intensiv wie lange nicht mehr", sagte auch Stürmer Davie Selke über den Trainingsauftritt der Mannschaft dem "SID".

Selke sieht nach der Niederlagenserie in den vergangenen Wochen unter Dárdai nun auch die Spieler in der Pflicht. "Der Trainer ist hier im Verein eine Legende, hat viel für die Hertha getan. Jetzt liegt es an uns, dass wir ihm den richtigen Abschied bereiten."

Preetz will nicht über Dárdai-Nachfolger bei Hertha BSC spekulieren

Herthas Manager Michael Preetz suchte angesichts der besonderen Situation das Gespräch mit der Mannschaft. "Natürlich habe ich den Spielern gesagt, dass wir uns in den nächsten fünf Spielen anders präsentieren müssen, als in den letzten fünf Partien", sagte Preetz. Nach zuletzt fünf Niederlagen in Folge in der Bundesliga war es zum Bruch mit Dárdai gekommen.

Über Dárdai Nachfolger wollte Preetz nicht spekulieren. "So viel kann ich sagen, es sollte jemand sein, der die DNA des Vereins versteht", meinte Preetz. Die Reihe der Kandidaten für die Nachfolge von Dárdai reicht in den Berliner Medien von Jürgen Klinsmann über Domenico Tedesco und Bruno Labbadia bis hin zu Niko Kovac.

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