12.04.2019 19:00 Uhr

Eintracht glaubt trotz Hinspielpleite ans Weiterkommen

Kevin Trapp (M.) musste im Hinspiel viermal hinter sich greifen
Kevin Trapp (M.) musste im Hinspiel viermal hinter sich greifen

Trainer Adi Hütter versprach einen "heißen Tanz" in Frankfurt - und auch die Eintracht-Profis verließen Lissabon trotz der 2:4-Niederlage bei Benfica mit dem Gefühl, dass Portugals Hauptstadt noch nicht die letzte Station auf ihrem Europa-Trip war.

"Wir haben eine geile Mannschaft und werden mit den Fans im Rücken Benfica weghauen", kündigte Mittelfeldspieler Sebastian Rode eine Aufholjagd im Viertelfinal-Rückspiel der Europa League an. "Wir sind alle heiß auf nächste Woche."

Doch erst einmal wurden die Hessen bei der Rückreise gebremst. Die Startbahn musste gereinigt werden, weil bei einem anderen Flugzeug ein Reifen geplatzt war. Die Spieler vertrieben sich die Zeit mit Stretching und einem Sonnenbad, ehe der Heimflug mit zwei Stunden Verspätung begann.

Die erste Niederlage im 16. Pflichtspiel des Jahres und im Wettbewerb, in dem es zuvor acht Siege und zwei Remis gegeben hatte, tat dem Optimismus im Eintracht-Lager aufgrund der Begleitumstände keinen Abbruch. "Die Mannschaft hat eine tolle Moral und so viel Leidenschaft gezeigt", lobte Sportdirektor Bruno Hübner und blickte voller Vorfreude voraus: "Die Mannschaft wird das sicherlich umbiegen. Wir sind optimistisch und glauben daran."

Eintracht spielte 70 Minuten in Unterzahl

Immerhin 70 Minuten musste der Tabellenvierte der Fußball-Bundesliga nach dem Feldverweis für Abwehrspieler Evan Ndicka mit einem Mann weniger auskommen. Das erwies sich an diesem lauen Frühlingsabend im mit 54.175 Zuschauern gut gefüllten Estádio da Luz als zu große Hypothek. "Die Rote Karte hat es uns natürlich erschwert, ein gutes Ergebnis zu erzielen", sagte Hütter. "Es wäre spannend gewesen zu sehen, wenn wir bis zum Ende zu elft hätten spielen können."

Zudem erwischte Benficas Wunderkind Joao Felix einen Sahnetag. Drei Tore erzielte der 19-Jährige selbst, das vierte durch Ruben Dias bereitete er vor. "Der portugiesische Fußball kann stolz sein, wieder solch ein Jahrhunderttalent zu haben. Er ist torgefährlich, unglaublich abgeklärt und spielintelligent", fand selbst Hütter bewundernde Worte für den Matchwinner. "Er hat uns das Leben schwer gemacht."

Das soll sich am kommenden Donnerstag nicht wiederholen. Dann setzen die Frankfurter, für die Luka Jovic (40. Minute) mit seinem achten Tor im Wettbewerb und Goncalo Paciencia (72.) trafen, auf Revanche. "Da wird der Rasen brennen", versprach Sportvorstand Fredi Bobic. "Ich habe den Jungs gesagt: Die hauen wir weg im Rückspiel."

Mindestens zwei Tore Unterschied gefordert

Die Hessen benötigen einen Sieg mit mindestens zwei Toren Unterschied, der in den bisherigen Heimauftritten fast immer gelang. 4:1 gegen Lazio Rom, 2:0 gegen Apollon Limassol, 4:0 gegen Olympique Marseille und 4:1 gegen Schachtjor Donezk - diese Ergebnisse machen Mut. Lediglich im Achtelfinale gegen Inter Mailand gab es ein 0:0.

Für die Eintracht, die im Kampf um den erstmaligen Einzug in die Champions League zunächst einmal am Sonntag gegen den FC Augsburg mit Neu-Trainer Martin Schmidt drei weitere Punkte auf ihr Bundesligakonto scheffeln will, spricht ihre überragende Physis und mentale Stärke. Selbst nach dem zwischenzeitlichen 1:4 steckte sie nicht auf und spielte weiter nach vorn. "Die Mannschaft hat das toll gemacht, ich bin mit der Leistung zufrieden. Vor allem mental war das überragend", lobte Hütter.

Dieser Geist und die Unterstützung der frenetischen Anhänger soll die Frankfurter in der zweiten Auflage des Duells mit Portugals Rekordmeister beflügeln. "Das Tor für uns ist auf jeden Fall offen. Die Fans werden uns nach vorne peitschen. Wir sind immer in der Lage, zwei Tore zu schießen", sagte Rode. Und auch Hütter verabschiedete sich zuversichtlich aus Lissabon: "Wir versuchen, unseren Traum, den wir leben, bis ans Ende zu gehen. Wir brauchen ein perfektes Spiel, aber ich bin überzeugt davon, dass wir Benfica ausschalten."

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