03.04.2019 15:49 Uhr

Watzke lobt Bayern für Hernández-Deal

BVB-Geschäftsführer hat sich zu den hohen Ablösesummen im Fußball geäußert
BVB-Geschäftsführer hat sich zu den hohen Ablösesummen im Fußball geäußert

Für 80 Millionen Euro hat der FC Bayern zur neuen Saison Verteidiger Lucas Hernández von Atlético Madrid verpflichtet. Hans-Joachim Watzke von Bundesliga-Konkurrent Borussia Dortmund hat die Münchner nun zu dem Transfer beglückwünscht. 

Der neue Rekord-Transfer, nicht nur für den FC Bayern, sondern auch für die gesamte Liga, habe Watzke "überhaupt nicht" überrascht, so der Geschäftsführer des BVB im Interview mit "Eurosport". "Bayern München ist sehr ambitioniert, sie haben große Pläne, die immer noch deutlich größer sind als die von Borussia Dortmund."

Eine Ablösesumme in dieser Region sei für die Topklubs in Europa, "und da gehören die Bayern dazu", schließlich absolut normal.

Einen solchen Transfer hätte der Revierklub finanziell betrachtet letztlich nicht stemmen können, gab Watzke zu. "Wir sind sicherlich, was die finanziellen Möglichkeiten betrifft, mindestens eine Schublade unter der der Bayern. Aber natürlich sind auch wir ambitioniert. Ganz konkret: 80 Millionen für einen Spieler macht für Bayern München mit Sicherheit Sinn. Für uns wäre es momentan nicht möglich, das ist auch klar."

Nur wenn der BVB "alles herauskratzen" würde, könnte man 80 Millionen Euro für einen Spieler investieren, "aber dann haben wir uns komplett zugemacht, in allen Bereichen." Jeder müsse in der Hinsicht "seinen eigenen Weg gehen".

FC Bayern und BVB sollen Ambitionen hegen

Die hohen und immer weiter ansteigenden Ablösesummen sieht der Dortmunder Chef derweil dennoch kritisch: "In dem Moment, als sich ganze Staaten einen Klub geangelt haben, war ja klar, dass diese Entwicklung eintritt. Ich hoffe, dass die UEFA da hartnäckig ist und das Financial Fair Play drangeht. Mir schmecken diese Auswüchse auch nicht."

Eine Alternative, so der 59-Jährige, sehe er jedoch zurzeit nicht. "Die Alternative wäre, dass ein Bayern München oder Borussia Dortmund sagen würde, dass man sich von allen internationalen Ambitionen verabschiedet. Das wollen die Menschen auch wieder nicht."

Watzke: BVB-Star Sancho soll so arbeiten wie Ronaldo

Ein Spieler der Borussia, der in den nächsten Jahren einen neuen Rekord-Erlös erwirtschaften könnte, ist unterdessen Außenstürmer Jadon Sancho, dessen Entwicklung "großartig" sei.

Watzke stellte heraus, den jungen Engländer trotz lukrativer Offerten aus dem Ausland in keinem Fall im Sommer verkaufen zu wollen. "Abgeben tun wir ihn nicht, das ist klar. Es ist mit allen Beteiligten klar besprochen, dass Jadon in der nächsten Saison beim BVB spielt." Eine Prognose, ob dies auch für die Saison 2020/21 gelte, wollte er indes nicht wagen: "Das wäre unseriös."

Außerdem versuchte der Dortmunder Geschäftsführer den "Hype" um den 19-Jährigen ein wenig abzuschwächen. "Am Ende gewinnst du nur mit Jadon auch kein Spiel." Er mache zwar "oft den Unterschied aus, weil er Dinge macht, die man nicht planen kann". Dennoch müsse der Verein aufpassen, dass sich Sancho "normal entwickeln" kann.

"Er darf nicht einen Millimeter an Fokussierung verlieren. Cristiano Ronaldo ist nicht deshalb seit vielen Jahren absolute Weltspitze weil er so großes Talent hat, sondern weil er diese Fokussierung wie kein anderer hat. Wenn Jadon in den nächsten Jahren beweist, dass er das auch hat, dann können wir mal über eine Weltkarriere sprechen", so Hans-Joachim Watzke deutlich.

 

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