03.04.2019 13:37 Uhr

Abgestürztes Bayern-Juwel Kurt klagt über "Druck"

Sinan Kurt zieht Bilanz über seine Zeit beim FC Bayern, in Gladbach und bei Hertha BSC
Sinan Kurt zieht Bilanz über seine Zeit beim FC Bayern, in Gladbach und bei Hertha BSC

Sinan Kurt galt einst als größtes Talent des deutschen Fußballs, konnte sich jedoch auf keiner seiner drei Bundesliga-Stationen durchsetzen. Bei Borussia Mönchengladbach, dem FC Bayern München und Hertha BSC gab es Zweifel an seiner Berufsauffassung.

"In Deutschland wird auf junge Spieler ein unfassbar großer Druck aufgebaut", sagte Kurt nun im Rückblick der "Sport Bild". "Ich wollte es auf dem Platz immer allen beweisen. Ich wollte zu viel, immer die schwierigen Dinge machen, dabei sind die einfachsten die besten."

Als gescheiterten Jungprofi sieht sich Kurt, der mittlerweile bei der Werkssportgemeinschaft Swarovski Wattens in der zweiten österreichischen Liga kickt, jedoch nicht: "In Gladbach war ich sehr, sehr jung. Da bin ich nicht gescheitert. Bei Bayern war mir immer klar, dass es schwer wird, mich durchzusetzen. Da herrscht ein Weltklasse-Niveau. Wenn man ein Angebot von Bayern bekommt, dann sollte man es probieren."

Sinan Kurt: "Mir wurde der Spaß am Fußball genommen"

Der Wechsel von der Borussia zum FC Bayern im Jahr 2014 sei kein Fehler gewesen, betonte Kurt: "Neben der Jugendzeit in Gladbach war das die schönste Zeit. Ich hatte mit Pep Guardiola den besten Trainer der Welt, der sich auch für mich immer sehr viel Zeit genommen hat."

In München habe er aber auch Fehler gemacht, gestand der heute 22-Jährige: "Ich kann aber von mir sagen, dass ich jeden Fehler nur einmal und nicht immer wieder gemacht habe. Ich habe daraus gelernt. Der Vorwurf, dass mein Umfeld schlecht ist, ist der größte Blödsinn."

Negative Schlagzeilen schrieb Kurt vor allem mit seinem Helikopter-Flug von Cannes nach St. Tropez Ende 2015, der ihm von der Boulevard-Presse damals als "Protz-Trip" ausgelegt wurde: "Der Flug hat 2000 Euro gekostet, das ist eine Menge Geld. Aber es war ein Geschenk für mich selbst. Es war in meiner Freizeit, da kann ich machen, was ich will, wenn ich dabei niemanden verletze."

Bei Hertha BSC kam Kurt nur auf vier Bundesligaminuten und wurde von Coach Pál Dárdai ins U-23-Team verbannt. "Es ist kein Geheimnis, dass ich mit dem Trainer in Berlin kein gutes Verhältnis hatte. Da wurde mir der Spaß am Fußball genommen. Ich habe nie eine richtige Chance bekommen. Ich war zwar lange im Kader, aber bei Fünf-Minuten-Einsätzen ist es schwer, Zeichen zu setzen", sagte der Profi.

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