24.03.2019 10:26 Uhr

Neymar als stummer Augenzeuge einer kreativarmen Selecao

Neymar sah das 1:1 der Brasilianer gegen Panama von der Tribüne aus
Neymar sah das 1:1 der Brasilianer gegen Panama von der Tribüne aus

Der verletzte Superstar Neymar verschwand genauso schnell aus der Loge wie seine Selecao-Kollegen auf dem Rasen, die vor den gellenden Pfiffen in die Katakomben des Estadio do Dragao flüchteten. Zurück blieben nur die Helden von Außenseiter Panama, die nach dem 1:1 (1:1)-Coup gegen den fünfmaligen Weltmeister Brasilien am Mittelkreis kniend ein Dankgebet gen Himmel schickten.

"Das Ergebnis ist schlecht. Die Leistung im ersten Durchgang blieb weiter hinter den Erwartungen zurück. In der zweiten Hälfte war es dann immerhin normal", resümierte Nationaltrainer Tite nüchtern nach dem verpatzten Test in Porto gegen die Nummer 76 der FIFA-Weltrangliste.

Mehr Kreativität hatte der 57-Jährige gefordert, heraus sprang aber das vierte Spiel in Folge mit nur einem Tor. Vor allem Philippe Coutinho, teuerster Spieler auf dem Platz, enttäuschte, wie auch seit Wochen schon beim FC Barcelona. Für die Katalanen bestritt der 26-Jährige zuletzt im Januar ein Spiel über 90 Minuten, gegen Panama zeigte er, warum das so ist.

Coutinho und Co. ohne Ideen

Dass die Brasilianer, die klare Mehrheit unter den 39.410 Zuschauern in der Heimstätte des FC Porto, am Ende pfiffen, dafür hatte Tite Verständnis. "Ich als Fan möchte gegen Panama gewinnen, mit einem hohen Sieg", gestand der Selecao-Coach, bat aber um Verständnis, dass wegen des Neuaufbaus kein eingespieltes Team auf dem Platz stand: "Wir sind in einem anderen Stadium."

Zwar sorgte AC-Mailand-Profi Lucas Paqueta (32.) mit seinem ersten Tor im dritten Länderspiel für die Führung, Adolfo Machado (36.) glich jedoch wenig später per Kopf in abseitsverdächtiger Position für Panama aus. Danach fiel Coutinho und Co. gegen die Fünfer-Abwehrkette des WM-Debütanten von 2018, dort von Belgien und England arg gebeutelt, nicht mehr viel ein.

Am Dienstag kann Tite in Prag gegen Tschechien vor der Berufung seines Kaders für die Copa America noch einmal testen. Bei einem Misserfolg bei der Südamerika-Meisterschaft im Sommer (14. Juni bis 7. Juli) im eigenen Land wird es dann aber sicher nicht bei Pfiffen bleiben.

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