20.03.2019 16:43 Uhr

Confed-Cup-Sieger mit Lichtblick - Leipzig-Ikone glänzt

Amin Younes (l.) spielt heute in Neapel
Amin Younes (l.) spielt heute in Neapel

Viele bekannte Gesichter aus der Fußball-Bundesliga spielen weitgehend unbeachtet von den deutschen Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: ein kriselnder Confed-Cup-Sieger, ein ehemaliger Borusse, der als Kapitän trifft und eine RB-Ikone, die in Dänemark die Schuhe schnürt. 

Im März 2018 verweigert er bei Ajax Amsterdam in der Nachspielzeit seine Einwechslung, im Sommer 2018 wird ihm Vertragsbruch vorgeworfen, weil er zeitgleich mit dem VfL Wolfsburg und seinem heutigen Arbeitgeber SSC Neapel verhandelt haben soll - immer wieder hat Amin Younes in den vergangenen Monaten für negative Schlagzeilen gesorgt.

Jetzt macht der Confed-Cup-Sieger von 2017 endlich wieder auf dem Platz auf sich aufmerksam. Nach einem Achillessehnenriss zum ersten Mal von Trainer-Legende Carlo Ancelotti in die Startelf beordert, hat der Mittelfeldspieler am Sonntag mit einem Treffer den 4:2-Heimerfolg der SSC Neapel eingeleitet. Der lang ersehnte Lichtblick nach einigen schweren Monaten.

Denn beinahe wäre die Zeit in Italien schon frühzeitig zu Ende gegangen. Sowohl der FC Schalke als auch der VfB Stuttgart sollen in der Winterpause Interesse an dem wechselwilligen Linksaußen bekundet haben. 

Seine Karriere beginnt Younes in der Jugend von Borussia Mönchengladbach, wo er zwischen 2012 und 2014 zu 26 Einsätzen in der ersten Mannschaft kommt. Als Leihspieler beim 1. FC Kaiserslautern bestreitet er außerdem 14 Zweitligapartien.

Im Sommer 2015 kehrt der gebürtige Düsseldorfer Deutschland schließlich den Rücken und wechselt zu Ajax Amsterdam. Dort gelingen ihm in 100 Einsätzen immerhin 17 Tore sowie 25 Vorlagen. Auch Bundestrainer Joachim Löw wird auf Younes aufmerksam und schenkt ihm fünf A-Länderspiel-Einsätze. Der Höhepunkt: Sein Treffer zum 4:1 im Halbfinale des Confed Cups gegen Mexiko.

Umso mehr bereut Younes den Einwechslungs-Eklat, mit dem er bei Ajax ein Jahr später ungewollt seinen Abgang eingeläutet hat: "Das war falsch, den Teamkollegen und dem Verein gegenüber. So etwas macht man nicht." In der Serie A soll nun alles besser werden.

Keine Einbahnstraße für Ex-Gladbacher

Mönchengladbach und Kaiserslautern sind auch Stationen in der Vita von Alexander Ring. Im Januar 2012 leihen die Borussen den damals 20-Jährigen, der das Fußballspielen in der Jugendabteilung von Bayer Leverkusen gelernt hat, vom finnischen Klub HJK Helsinki aus.

Für die Fohlen absolviert Ring 14 Bundesliga-Partien und darf außerdem internationale Luft schnuppern. Vor allem an sein Tor zum 1:0 in der Champions-League-Qualifikation gegen Dynamo Kiew erinnert er sich gerne zurück: "Das war vielleicht der schönste Moment meiner Karriere."

Dennoch macht die Borussia im Sommer 2013 keinen Gebrauch von der bestehenden Kaufoption und lässt Ring zum Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern ziehen. Für die Roten Teufel steht der Finne insgesamt 83 mal auf dem Rasen und schießt dabei acht Tore.

Vom französischen Trainer und Arsenal-Legende Patrick Vieira wird Ring im Februar 2017 schließlich zu New York City gelotst, innerhalb kürzester Zeit avanciert er dort zum Stammspieler. Beim 2:2 gegen den Los Angeles FC am vergangenen Sonntag hat er als Kapitän sogar einen Treffer zum Punktgewinn beigesteuert.

Obwohl er sich in der Major Soccer League sichtlich wohl fühlt, schließt der ambitionierte Mittelfeldmann eine Rückkehr nach Europa nicht aus: "Für mich ist ein Transfer in die MLS keine Einbahnstraße mehr."

Leipzig-Ikone mit Erfolg in Dänemark

Nur in eine Richtung geht es im Sommer 2012 für Dominik Kaiser nach seinem Wechsel von der TSG Hoffenheim zum damals noch in der Regionalliga kickenden RB Leipzig - zumindest vorerst. Mit 32 Toren und 35 Vorlagen trägt der Kapitän in den Folgejahren maßgeblich zum kometenhaften Aufstieg des Vereins bei und kann 2016 seine persönliche Rückkehr in die Bundesliga feiern.

Zwar belegt Kaiser mit 167 Spielen auf der Liste der RB-Rekordspieler bis heute den dritten Rang, doch schon in der Saison 2016/17 muss sich der Mittelfeldstratege mit der Rolle des Ergänzungsspielers zufrieden geben. In der darauffolgenden Spielzeit steht er gar nur 270 Minuten auf dem Platz.

Trotzdem bleibt Kaiser eines der großen Gesichter von RB Leipzig. Als er den Verein im Sommer 2018 verlässt, bedanken sich die Sachsen mit einem Abschiedsspiel für sechs überaus erfolgreiche Jahre. 

Seit dieser Saison läuft Kaiser für den dänischen Erstligisten Bröndby IF auf. Und das durchaus erfolgreich: Gleich zwei Vorlagen hat der 30-Jährige am Sonntag zum 3:1-Sieg gegen AC Horens beigesteuert. Möglicherweise führt ja auch sein Weg noch einmal zurück in die Bundesliga. 

Patricia Kamper

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