17.03.2019 10:46 Uhr

Anführer Zuber zieht den VfB Stuttgart mit

Steven Zuber erzielte einen Treffer für den VfB Stuttgart
Steven Zuber erzielte einen Treffer für den VfB Stuttgart

Leihspieler Steven Zuber rettet dem VfB Stuttgart gegen die TSG Hoffenheim einen wichtigen Punkt - und nährt damit die Zuversicht, dass der Klassenverbleib gelingen kann.

Steven Zuber schrie seine Freude hinaus, es warf sich in Pose - und wurde umgehend heftig beschimpft und ausgepfiffen. Steven Zuber gehört der TSG Hoffenheim, derzeit aber ist er ausgeliehen an den VfB Stuttgart, und am Samstag, wie sollte es auch anders sein, klaute er dem Klub, der ihn für verzichtbar hielt, einen sicher geglaubten Sieg.

Weil die Schwaben in der zweiten Halbzeit ausnahmsweise mal nicht auf ihre Fankurve spielten, bejubelte Zuber seinen Ausgleich zum Endstand von 1:1 (0:1) vor dem Block der Hoffenheimer (66.).

Sein aufreizend wirkender Torjubel sei "nicht gegen die Fans von Hoffenheim gedacht" gewesen, beteuerte der Schweizer nach dem Spiel bei "Sky", im Gegenteil: "Die Hoffenheimer Jungs haben immer noch meinen allergrößten Respekt, und vor allem auch die Fans, also bitte nichts Falsches interpretieren."

So feiere er eben Tore, und nein, er habe damit auch nicht Hoffenheim demonstrieren wollen: Seht her, ich kann es, hättet ihr mich mal nicht abgegeben. "Ich spiele für mich Fußball, ich wollte mir etwas beweisen", versicherte er.

Zuber hat nun schon fünf Tore erzielt für den VfB Stuttgart, doch nicht nur deswegen sind sie im Roten Haus voll des Lobes für den Mann, den des ehemalige Sportvorstand Michael Reschke im Winter geholt hat. Es sei "kein Zufall", betonte Reschkes Nachfolger Thomas Hitzlsperger, dass Zuber erneut getroffen habe.

Zuber bringt "Professionalität" herein

Jeden Tag sehe er beim Training zu, sagte Hitzlsperger, und jeden Tag sei Zuber derjenige, "der am längsten auf dem Trainingsplatz ist". Zuber sei ein Vorbild, "er zeigt, was man erreichen kann, wenn man an sich arbeitet".

Die einstweilen nur vorübergehenden Kollegen haben sich von Zubers Einstellung zu seinem Beruf wohl anstecken lassen. "Er ist ein wichtiger Faktor für uns, der von der ersten Minute an seine Professionalität reingebracht hat", sagte Trainer Markus Weinzierl.

Ob es nur an Zuber liegt, sei dahingestellt, aber auch Hitzlsperger betonte, dass es "in vielen Bereichen in die richtige Richtung" gehe. "Noch achtmal so eine Leistung" wie gegen Hoffenheim, behauptete Weinzierl, und seine Mannschaft werde in der Bundesliga bleiben - ohne Relegationsspiele.

Hitzlsperger ist "nicht bange"

Immerhin hat sich der Rückstand der Stuttgarter auf Rang 15 um einen Punkt verringert - drei Punkte sind es jetzt auf Schalke 04. Augsburg ist einstweilen fünf Punkte weg, hat dem VfB aber Hannover 96 vom Hals gehalten. Stuttgart spielt demnächst noch in Augsburg (20. April) - und am letzten Spieltag auf Schalke.

"Mir ist", versicherte Hitzlsperger, "nicht bange." So lange Zuber vorangeht und trifft und alle ihm nacheifern, besteht dazu wohl auch kein Anlass. Und der neue Anführer verspricht: "In mir steckt sehr viel Tatendrang."

Dieser Tatendrang hätte in der letzten halben Stunde am Samstag auch Hoffenheim gut getan. Nach der Führung durch den guten Andrej Kramaric (37.) verlor die überlegene TSG durch dem Ausgleich allerdings die "Struktur", wie Trainer Julian Nagelsmann bemängelte.

Dass seine Mannschaft wieder mal einen Vorsprung nicht halten konnte, wollte er schon gar nicht mehr groß kommentieren: "Man muss so ein 1:0 auch mal über die Zeit bringen und nicht hinterher jammern, dass man das zweite Tor nicht macht."

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