10.03.2019 16:37 Uhr

Ingolstadts Cohen meldet sich nach Hass-Tweet zu Wort

Nach seiner Roten Karte gegen Union Berlin wurde Almog Cohen via Twitter aufs Übelste beleidigt
Nach seiner Roten Karte gegen Union Berlin wurde Almog Cohen via Twitter aufs Übelste beleidigt

Fußball-Profi Almog Cohen vom FC Ingolstadt hofft nach einem antisemitischen Hass-Beitrag im Internet gegen ihn, dass die Ermittlungen der Polizei zum Erfolg führen.

"Ich bin froh, dass sie ermitteln, so muss das sein! Ich hoffe, dass sie ihn bekommen. Wer so redet, wer solche Ansichten hat, der hat keinen Platz in der Gesellschaft, sondern im Gefängnis", sagte der 30 Jahre alte Israeli in einem Interview der "Bild".

Nach seiner Roten Karte in der zweiten Halbzeit beim 0:2 bei Union Berlin war Cohen via Twitter von einem User aufs Übelste beleidigt worden.

"Nachdem ich das gelesen habe, war ich total schockiert. Ich habe nicht gedacht, dass es Menschen mit solchen dunklen Ansichten noch gibt", sagte Cohen: "Dass Antisemitismus so offen ausgedrückt wird - das ist mir in meiner ganzen Zeit in Deutschland noch nicht passiert. Sowohl in Nürnberg als auch in Ingolstadt habe ich nur Liebe und Zuneigung gespürt."

"Das ist die schlimmste Form von Rassismus"

Der jüdische Profi berichtete von hunderten Nachrichten, die ihn unterstützen. Auch aus der Heimat habe es Reaktionen gegeben, sagte der FCI-Kapitän.

"Natürlich gab es einige, die gesagt haben 'Komm' nach Hause, warum tust Du Dir das an?', aber die Nachrichten und die Unterstützung, die ich hier bekommen habe, zeigen mir, dass es richtig ist, weiterzukämpfen", führte Cohen aus.

Eine Entschuldigung des Twitter-Users würde Cohen nicht annehmen. "Ich bin ein sehr nachsichtiger Mensch und bereit, viel zu vergeben. Aber hier gibt es nichts zu entschuldigen. Das ist die schlimmste Form von Rassismus", sagte er.

Nachdem der Hass-Beitrag veröffentlicht worden war, hatte Union nach eigenen Angaben direkt die Polizei informiert und Anzeige erstattet. Diese habe Strafanzeige wegen Volksverhetzung gestellt und den Tweet an den Staatsschutz weiter geleitet, sagte eine Polizeisprecherin.

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