28.02.2019 16:37 Uhr

S04-Liebling bleibt außen vor, BVB-Urgestein trifft

Naldo kommt in Monaco nicht zum Zug
Naldo kommt in Monaco nicht zum Zug

Viele bekannte Gesichter aus der Fußball-Bundesliga spielen weitgehend unbeachtet von den deutschen Medien im Ausland. Heute im weltfussball.de-Rampenlicht: ein glückloser Ex-Schalker, ein BVB-Idol mit vollem Einsatz in der Ligue 1 und ein ehemaliger Hoffenheimer, der den englischen Fußball liebt. 

"Es tut sehr weh, Schalke verlassen zu haben. Aber ich muss meinen Weg gehen. Ich bin ehrgeizig, fühle mich fit, ich will spielen!" Mit diesen warmen Worten verabschiedet sich Naldo im Januar gegenüber der "Sport Bild" aus dem Ruhrgebiet in Richtung AS Monaco.

Zweieinhalb Jahre hat der Fanliebling das königsblaue Trikot getragen, in der Saison 2017/18 keine einzige Bundesliga-Minute verpasst. In der Hinrunde der laufenden Spielzeit verliert Naldo jedoch seinen Stammplatz, Trainer Domenico Tedesco gibt in der Innenverteidigung immer häufiger Matija Nastasic und Salif Sané den Vorzug.

In intensiven Gesprächen überzeugt ihn der mittlerweile aus dem Traineramt entlassene Thierry Henry von einem Wechsel zu den Monegassen. Schweren Herzens lassen die Knappen den von seinen Teamkollegen liebevoll "Papa" genannten Brasilianer, der vor seiner Zeit auf Schalke bereits sieben Jahre bei Werder Bremen und vier Jahre beim VfL Wolfsburg unter Vertrag gestanden hat, ziehen.

Der Einstand bei der AS verläuft für den torgefährlichen Abwehrhünen (46 Bundesliga-Treffer) aber alles andere als nach Maß: In seinen ersten drei Einsätzen in der Ligue 1 kassiert er gleich zwei rote Karten. Nach abgesessener Sperre beruft ihn Henry-Nachfolger Leonardo Jardim nicht mal mehr in den Kader. Von den erhofften Einsatzzeiten also keine Spur.

Dass wir Naldo nach Ende seiner aktiven Karriere in der Bundesliga wiedersehen, schließt der 36-Jährige gegenüber der "Sport Bild" indes nicht aus: "Der Gedanke von einem Naldo in Anzug ist zwar noch etwas komisch – aber möglich."

BVB-Urgestein gibt in Frankreich 100 Prozent

Eine ähnliches Schicksal wie Naldo beim FC Schalke ereilt Innenverteidiger-Kollege Neven Subotic in seiner Zeit beim BVB: Unter seinem Förderer Jürgen Klopp viele Jahre als Defensivstabilisator unverzichtbar, wird er von Klopp-Nachfolger Thomas Tuchel zum Reservisten degradiert. In der Saison 2015/16 steht der Serbe nur 463 Minuten auf dem Rasen, in der darauffolgenden Saison sind es gar nur 270 Minuten.

Die schwarz-gelben Fans jedoch stehen hinter Subotic, schließlich ist er ein wahres BVB-Urgestein: Von einer auf Leihbasis beim 1. FC Köln verbrachten Halbserie abgesehen, hat Subotic fast ein Jahrzehnt für den Revierklub gespielt und mit diesem zwei Meisterschaften und einen Pokalsieg feiern können.

Im Januar 2018 ist jedoch endgültig Schluss: Subotic wechselt ablösefrei zum damals vom Abstieg bedrohten französischen Erstligisten AS St.-Etienne. Mit der Ankunft des Serben, der sich sogleich als Führungskraft etabliert, beginnt für den Traditionsverein eine beeindruckende Serie aus 13 Ligaspielen ohne Niederlage, an deren Ende er sich auf dem fünften Tabellenplatz wiederfindet.

Auch in der laufenden Saison mischen Les Verts (Die Grünen) kräftig mit im Kampf um die Europa-League-Plätze. Zu wichtigen drei Punkten verhalf ihnen Subotic am vergangenen Sonntag mit seinem 1:0-Siegtreffer gegen FCO Dijon.


 

Dazu passt, was der Nationalspieler schon wenige Monate nach seinem Wechsel im exklusiv-Interview mit sport.de deutlich gemacht hat: "Der BVB wird immer einen großen Teil in meinem Herzen einnehmen. Hier bin ich groß geworden, hier habe ich viel Erfolge feiern dürfen. Diese tiefe Verbundenheit hält mich aber nicht davon ab, mich komplett meinem neuen Verein ASSE zu widmen. Zu 100 Prozent!"

Ex-Hoffenheimer stellt Premier-League-Rekord ein 

Auch Gylfi Sigurdsson gibt 100 Prozent für seinen Verein - noch am vergangenen Dienstag hat der ehemalige Hoffenheimer dem FC Everton mit einem Doppelpack zum Sieg gegen Cardiff City verholfen und sich selbst einen Platz in den Geschichtsbüchern gesichert: Mit 57 Toren ist der 29-Jährige nun der erfolgreichste isländische Torjäger der Premier League.

Rückblick: Für gut fünf Millionen Euro aus der zweiten englischen Liga gekommen, steht Sigurdsson von 2010 bis 2012 bei der TSG Hoffenheim unter Vertrag. In 36 Bundesliga-Einsätzen gelingen ihm zehn Buden sowie vier Assists.

Zum Leistungsträger avanciert der damals 22-Jährige aber auf der Insel: als TSG-Leihgabe schießt er in der Rückrunde der Saison 2011/12 für Swansea City sieben Tore und bereitet weitere fünf vor. Als sein dortiger Trainer Brendan Rodgers kurz darauf zum FC Liverpool wechselt, kursieren Gerüchte, dass Sigurdsson ihm folgen könnte. Schließlich hat Rodgers den Rechtsfuß einst beim FC Reading zum Profi gemacht.

Doch statt an die Anfield Road führt der Weg des torgefährlichen Regisseurs nach Tottenham, wo er in 83 Pflichtspielen immerhin für 13 Tore und neun Assists sorgt. Nach einem weiteren Aufenthalt im walisischen Swansea (2014-2017) läuft Sigurdsson seit Sommer 2017 für den FC Everton auf. Sein Herz schlägt offenbar für den englischen Fußball. 

 

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