21.02.2019 10:07 Uhr

WSG Wattens peilt Historisches an

Ried ist Wattens auf den Fersen
Ried ist Wattens auf den Fersen

Die WSG Wattens peilt im Frühjahr Historisches an. Der Winterkönig der 2. Liga könnte in den ausstehenden 15 Runden die Rückkehr in die Erstklassigkeit nach 48 Jahren Pause schaffen. Der Frühjahrsstart der Tiroler verzögert sich, weil das für Freitag geplant gewesen Auftaktmatch in Lafnitz abgesagt wurde.

Die Konkurrenz im Aufstiegsrennen ist überschaubar: Einzig die SV Ried wird alles versuchen, um Wattens noch abzufangen. Durch den Aufstiegsverzicht des Zweiten Blau Weiß Linz sind die Innviertler bei sechs Zählern Rückstand der gefährlichstes Gegner der WSG. Bei den Riedern soll der als Trainer und Sportchef in Personalunion geholte Gerald Baumgartner das anvisierte Saisonziel noch möglich machen. Zum direkten Duell der beiden Aufstiegsaspiranten kommt es bereits in der zweiten Runde des neuen Jahres am 1. März in Wattens.

Die Tiroler verstärkten sich im Winter nur punktuell, ließen aber mit der Verpflichtung eines durchaus prominenten Namens aufhorchen. Sinan Kurt galt noch vor wenigen Jahren als ein großes Talent in Deutschland. Der heute 22-Jährige durchlief deutsche Nachwuchs-Auswahlen und kam mit 18 Jahren zu seinem ersten Profieinsatz bei Bayern München. Bei Hertha BSC schaffte der Offensivmann in den vergangenen Saisonen aber ebenfalls nicht den Durchbruch.

Derby am Tivoli

Kurt soll laut WSG-Trainer Thomas Silberberger das "Ass im Aufstiegskampf" werden. Zehn Siege, vier Remis und eine Niederlage (1:2 in Ried) gab es im Herbst, im Frühjahr soll dieser Kurs gehalten werden. "Wir werden wieder 33, 34 Punkte brauchen, damit wir unser großes Saisonziel erreichen", sagte Silberberger im Trainingslager in Spanien.

Als eigenständiger Verein spielte Wattens von 1968 bis 1971 in der damaligen Nationalliga erstklassig. Danach gab es bis 1986 eine durchaus erfolgreiche Spielgemeinschaft mit Wacker Innsbruck (vier Meistertitel), ehe sich die Wege wieder trennten. Unter der seit 2013 amtierenden Präsidentin Diana Langes-Swarovski stieg der Verein 2016 wieder in die zweithöchste Spielklasse auf. Langfristig will sich die Werkssportgemeinschaft nun als Nummer eins in Tirol etablieren.

Mit Argusaugen werden die Ergebnisse des Nachbarn - das Tivoli-Stadion in Innsbruck und das Gernot-Langes-Stadion in Wattens liegen 15 Minuten mit dem Auto entfernt - deshalb bei Wacker verfolgt. Pikant wäre ein Aufstieg auch dadurch, dass Wattens dann ebenfalls im Tivoli spielen wird. Dies sei bereits so ausgemacht, meinte Sportmanager Stefan Köck am Mittwoch. Fusion soll es jedoch keine mehr geben. "Unsere Präsidentin ist skeptisch. Sie will die Erfolge mit Wattens feiern", meinte Köck.

Wen erwischt es am anderen Ende?

Ried wird erst Sonntagvormittag (10.30) seinen Frühjahresstart im Heimspiel gegen Vorwärts Steyr bestreiten. Baumgartner bangte vor dem Spiel noch um den angeschlagenen Patrik Eler. Der Zweitliga-Torschützenkönig von 2017 kam im Winter von Wacker Innsbruck ins Innviertel und soll im neuen 3-4-3-System ebenso wie der 20-jährige Marco Grüll helfen, die im Herbst lahmende Offensive (20 Tore in 15 Runden) zu beleben.

Abgesehen von der Aufstiegsfrage stellt sich das Tabellen-Mittelfeld ab dem Vierten Kapfenberg breit auf. Bis zum Zwölften, dem FC Juniors OÖ, liegen die Mannschaften innerhalb von sieben Zählern. Auf den drei Abstiegsplätzen liegen aktuell Steyr, der SKU Amstetten und der SV Horn. Bei den Waldviertlern übernahm Kurt Jusits im Dezember als Cheftrainer von Carsten Jancker. Amstetten rüstete nach, auch Steyr verpflichtete Akteure mit Erfahrung im Profibereich.

Unruhige Winter gab es bei den Austrias aus Vorarlberg und Kärnten. Bei den fünftplatzierten Lustenauern herrschte nach der Rücktrittsankündigung von Langzeitpräsident Hubert Nagel im Jänner clubinternes Chaos, ehe ein neues Führungsteam gewählt wurde. Die Lizenz soll nun ebenso gesichert sein wie jene von Austria Klagenfurt. Bei den auf Rang 13 liegenden Kärntnern übernahm der Hamburger Geschäftsmann Tomislav Karajica das Ruder und auch alle finanziellen Verbindlichkeiten. Bis zum Sommer soll der Club schuldenfrei sein.

apa

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