14.02.2019 11:45 Uhr

Rampenlicht: Wölfe-Retter gefeiert - BVB-Schreck versagt

Vieirinha hat lange Jahre beim VfL Wolfsburg in der Bundesliga gespielt
Vieirinha hat lange Jahre beim VfL Wolfsburg in der Bundesliga gespielt

Viele bekannte Gesichter aus der Fußball-Bundesliga spielen weitgehend unbeachtet von den deutschen Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: ein Ex-Wolfsburger als Kapitän in Griechenland, ein einstiges FCN-Talent, das vom Elfmeterpunkt scheitert sowie ein holländischer Klub, der mit deutscher Power Ajax schlägt. 

Rückblick in den mit Spannung erwarteten Mai 2017: Dem VfL Wolfsburg droht nach einer verkorksten Saison der Abstieg in die zweite Bundesliga. In der Relegation hofft die formstarke Braunschweiger Eintracht auf den Aufstieg ins Oberhaus. Doch beide Partien gewinnen die Wölfe letztlich knapp mit 1:0. Der glückliche Torschütze im Rückspiel: Vieirinha

Es ist nicht nur der wichtigste Treffer des Portugiesen im Trikot des VfL, sondern auch sein letzter: Kurz darauf kehrt Vieirinha für eine Million Euro zu seinem früheren Arbeitgeber PAOK Saloniki zurück. 

Beim griechischen Klub hat sich der heute 33-Jährige rasch zum Leistungsträger entwickelt und im Frühjahr 2018 die Kapitänsbinde übernommen. In Wolfsburg häufig im Mittelfeld oder auch als Rechtsaußen eingesetzt (sieben Tore und 23 Assists in 163 Einsätzen), hat der Rechtsfuß mittlerweile seinen Platz in der linken Verteidigung gefunden.

Torgefahr strahlt Vieirinha aber weiterhin aus. Allein seit der Winterpause hat er für den Tabellenführer dreimal getroffen. So auch am vergangenen Sonntag im Spitzenspiel gegen Olympiakos Piräus, als er mit einen sehenswerten Distanzschuss das frühe 1:0 markiert und damit den Weg zum 3:1-Erfolg geebnet hat. Die Fans haben es ihm bei seiner Auswechslung folgerichtig mit Standing Ovations gedankt. 

Obwohl sich der Nationalspieler in Griechenland sichtlich wohl fühlt, erinnert er sich gerne an seine Jahre in Wolfsburg zurück: "Wir haben gemeinsam viele Erfolge gefeiert, ich habe zahlreiche neue Freunde gewonnen und die Stadt, der Verein und vor allem die Fans werden immer in meinem Herzen bleiben."

Ex-Nürnberger verschenkt Elfmeter

Ein Name, den Vierinha sowohl aus der Bundesliga als auch aus seinem ersten Jahr bei PAOK kennen dürfte, ist Róbert Mak.

Einst aus der Jugendabteilung von Manchester City gekommen, schießt der damals erst 19-Jährige in seiner Debüt-Saison 2010/11 drei Tore für den 1. FC Nürnberg und wird gleich als Erbe von Landsmann und Club-Idol Marek Mintal gehandelt.

In den darauffolgenden Spielzeiten bleibt der Slowake aber meist blass und kommt unterm Strich in 80 Einsätzen für die Franken nur auf acht Tore und sieben Assists.

Stattdessen fällt Mak in Nürnberg mit verbalen Entgleisungen auf. Als er 2012 im Ligaspiel gegen Freiburg in der Halbzeitpause vom Platz genommen wird, wettert der Offensivmann via Twitter gegen Trainer Dieter Hecking: "Fußball ist so eine verschissene Politik! Ich hasse es! Verdammter Trainer!"

Erst seit seinem Wechsel nach Saloniki läuft es besser für den Nationalspieler: In 117 Spielen sind ihm immerhin 33 Treffer sowie 14 Vorlagen gelungen. BVB-Fans dürften sich vor allem an die beiden Treffer erinnern, die der Stürmer dem Revierklub 2015 in der Europa League eingeschenkt hat. 

Seit letztem Sommer trägt Róbert Mak das Trikot von Zenit St. Petersburg, derzeit nimmt er in der Europa League im Sechzehntelfinale die Hürde Fenerbahce. 

Das Hinspiel am vergangenen Dienstag ist für den Mann mit der Nummer 20 allerdings weniger glücklich verlaufen: Beim Spielstand von 0:1 scheitert er kurz vor der Halbzeit per Elfmeter an Torhüter Volkan Demirel. Seinem Klub hat er somit keine gute Ausgangslage für das Rückspiel am 21. Februar verschaffen können. 

Mit deutscher Power Ajax bezwungen

Deutlich besser läuft es dieser Tage für den holländischen Erstligisten Heracles Almelo: Mit 1:0 hat der Tabellenachte am vergangenen Wochenende das ungleiche Duell gegen Champions-League-Teilnehmer Ajax Amsterdam für sich entscheiden können. 

Vater des Erfolgs ist der deutsche Trainer Frank Wormuth. Vor seinem Amtsantritt bei Heracles im März 2018 hat der 58-Jährige zehn Jahre lang die Fußball-Lehrer-Ausbildung des DFB geleitet. Oliver Bierhoff hat den erfahrenen Fußballexperten nur ungerne ziehen lassen: "Wir bedauern, dass Frank den DFB verlässt, aber wir respektieren seinen Wunsch, wieder täglich mit einer Mannschaft auf dem Platz arbeiten zu wollen."

Gemeinsam mit Wormuth auf dem Trainingsplatz stehen gleich sechs Deutsche. Neben Sebastian Jakubiak (Rödinghausen, St. Pauli II), Maximilian Rossmann (Mainz II, Lotte) und Lennart Czyborra (Jugendabteilung Schalke) kann der Trainer auf zwei Spieler mit Zweitligaerfahrung zurückgreifen: Stephen Sama hat für den VfB Stuttgart und Greuther Fürth gespielt, das einstige Milan-Talent Alexander Merkel hat zeitweise das Trikot des VfL Bochum getragen. 

Der Sechste im Bunde: Heracles-Keeper Blaswich, der beim Überraschungssieg gegen die prominent besetzte Ajax-Offensive mit Paraden geglänzt hat. Bis zum vergangenen Sommer hat er noch als Reservetorwart dem Kader von Borussia Mönchengladbach angehört.

Zu einem Einsatz in der Bundesliga hat es für den 27-Jährigen allerdings nicht gereicht. Bleibt zu hoffen, dass die Eredivisie weiterhin ein besseres Pflaster für den Schlussmann ist. 

Patricia Kamper

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