13.02.2019 14:11 Uhr

"Hitz, the Hammer" gibt Stuttgart wieder Hoffnung

Thomas Hitzlsperger hat beim VfB Stuttgart den Posten des Sportvorstands übernommen
Thomas Hitzlsperger hat beim VfB Stuttgart den Posten des Sportvorstands übernommen

Thomas Hitzlsperger soll der Retter des VfB Stuttgart im turbulenten Bundesliga-Abstiegskampf werden. Der erst 36 Jahre alte Sportvorstand hat einen ganz besonderen Weg hinter sich.

Wer die besondere Beziehung des VfB Stuttgart zu Thomas Hitzlsperger verstehen will, der kommt am 19. Mai 2007 nicht vorbei. 25 Meter bis zum Tor, ein Volley, eine perfekte Flugbahn, ein Treffer - mit einem Stück Fußballperfektion brachte Hitzlsperger sein Team damals gegen Energie Cottbus zurück ins Spiel. Und wenig später war der VfB zum fünften Mal deutscher Meister.

"Hitz, the Hammer" hatte zugeschlagen und sich in die Herzen der VfB-Fans geschossen. Mehr als ein Jahrzehnt später soll der erst 36-Jährige als neuer Sportdirektor nun den entscheidenden Impuls im turbulenten Abstiegskampf der Bundesliga geben.

Laut VfB-Präsident Wolfgang Dietrich sei Hitzlsperger "kein klassischer Feuerwehrmann", er soll den Verein entwickeln, ihn in die Zukunft führen. "Sehe ich aus wie ein Feuerwehrmann?", sagte Hitzlsperger dazu nur grinsend.

Hitzlsperger: "Habe gelernt, ein Team zu führen"

Der ehemalige Kapitän der Stuttgarter, der seine aktive Karriere nach mehreren Verletzungen bereits mit 31 Jahren beendet hatte, fühlt sich bereit. Und er wurde langsam an seine neue Aufgabe herangeführt: Seit 2017 war er Präsidiumsmitglied der Schwaben, im vergangenen Jahr übernahm er die Leitung im Nachwuchsleistungszentrum des VfB. "Ich habe gelernt, ein Team zu führen", sagte Hitzlsperger, der auch immer wieder Kontakt zur Profimannschaft hatte.

Der Nachfolger von Michael Reschke wünscht sich nichts sehnlicher, als "lange auf dem Posten zu sein". Er weiß, dass er dafür kurzfristig liefern muss. Zunächst mit dem wankenden Trainer Markus Weinzierl, zu dem er einen "sehr guten Draht" habe, dessen Arbeit er aber dennoch sehr präzise und objektiv bewerten möchte. "Das Wichtigste ist, für den Trainer da zu sein", sagte Hitzlsperger, der bei den Spielen neben Weinzierl auf der Bank Platz nehmen wird.

Das Lächeln soll zurück in die VfB-Gesichter

Neben dem Platz setzte Hitzlsperger, WM-Dritter 2006 und Vize-Europameister 2008, immer wieder Zeichen. Kurz nach dem Karriereende sprach er öffentlich über seine Homosexualität und brachte durch sein Coming-Out eine Debatte über Homophobie im Fußball ins Rollen. Seither engagiert sich der gebürtige Münchner - in einer Großfamilie das jüngste von sieben Kindern - im sozialen Bereich und ist Botschafter für Vielfalt beim Deutschen Fußball-Bund (DFB).

Nun will Hitzlsperger den VfB-Fans wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Er gilt in der Branche als Fachmann, laut Ex-VfB-Profi Thomas Berthold muss er jetzt vor allem für Ruhe im Umfeld sorgen, um das Minimalziel Klassenverbleib zu erreichen. "Mehr kann er nicht machen, er ist ja kein Zauberer", sagte Berthold im Interview mit Eurosport.

Hitzlsperger kennt dieses Umfeld, und er erhielt einen Vertrag bis zum 30. Juni 2022 - ein gewaltiger Vertrauensvorschuss für den Neuling und viel Zeit für Veränderungen. "Eine große Aufgabe, ich habe Respekt davor", sagte Hitzlsperger.

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