13.02.2019 12:50 Uhr

Inter Mailand: Eine Krise auf hohem Niveau

Die Zeiten bei Inter Mailand waren auch schon einmal rosiger. © Getty Images/Emilio Andreoli
Die Zeiten bei Inter Mailand waren auch schon einmal rosiger. © Getty Images/Emilio Andreoli

Beim knappen Sieg in Parma vergangenen Samstag gelang Lautaro Martínez Inter Mailands erstes Ligator im Jahr 2019. Auch wenn die Leistungen der "Nerazzurri" zuletzt dürftig waren, wartet auf Rapid am Donnerstag keinesfalls ein Gegner am Rande des Abgrunds.

Der Trainer in der Kritik, das Offensivspiel seit Monaten mau und der Kapitän tanzt dem Verein wegen seiner Vertragsverlängerung auf der Nase herum. Man könnte meinen, es gäbe für Rapid keinen besseren Zeitpunkt, um sich mit Inter Mailand zu duellieren.

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Sportlich durften die "Nerazzurri" am Wochenende zwar endlich wieder einmal einen Sieg bejubeln, die Leistung beim knappen 1:0 in Parma war jedoch erneut keineswegs berauschend. Immerhin ließ der Dreier Trainer Luciano Spalletti vor dem Europa-League-Gastspiel in Wien durchatmen, der dritte Platz in der Tabelle der Serie A konnte vorerst gefestigt werden.

Inter offensiv harmlos, Topstürmer Icardi in der Tor-Krise

Verstummt sind die Kritiker des Coaches freilich noch nicht, zumal die Probleme im Offensivspiel der Schwarz-Blauen evident sind. Das letzte Mal, dass die Spalletti-Truppe in der Liga mehr als einen Treffer in einem Spiel erzielte, liegt zehn Wochen zurück - ein 2:2 bei der Roma Anfang Dezember.

In Parma beendete Lautaro Martínez die aktuelle, 366-minütige Torflaute der Mailänder in der Meisterschaft. Der Argentinier, vergangenen Sommer für günstige 14 Millionen Euro vom Racing Club aus seiner Heimat gekommen, ist auch ein heißer Kandidat für einen Startelfeinsatz am Donnerstag (18:55 Uhr) im Weststadion. Gut möglich, dass Mauro Icardi, Inters Einserstürmer, in der Europa League eine Pause bekommt. Die Krise der Schwarz-Blauen ist auch jene ihres Aushängeschildes.

Inters Nummer 9 hält zwar in dieser Saison bei respektablen 15 Pflichtspieltoren, hat in der Liga aber seit 15. Dezember (bzw. sieben Partien) nicht mehr getroffen. In den Gazetten ist der 25-Jährige dennoch täglich präsent, wegen der schier unendlichen Geschichte seiner ausständigen Vertragsverlängerung. Beraterin und Ehefrau Wanda pokert beinhart um eine saftige Gehaltserhöhung für ihren Liebsten, das immer wieder kolportierte Interesse Real Madrids setzt die Inter-Verantwortlichen zusätzlich unter Druck. Mittwochmittag haute der Klub mit einem Statement auf den Tisch: Icardi wurde die Kapitänsschleife entzogen, neuer Capitano ist Goalie Samir Handanovič.

Rapid-Trainer Kühbauer warnt vor trügerischem Eindruck

Bei all den Problemen, die Inter im Moment plagen mögen, gibt es an der haushohen Favoritenrolle der Italiener gegen Rapid dennoch nichts zu rütteln. "Wir brauchen nicht zu glauben, dass wir da jetzt auf einen angeschlagenen Gegner treffen", weiß Dietmar Kühbauer das Duell mit dem 18-fachen italienischen Meister richtig einzuschätzen.

Inter liegt - vor allem dank des starken Herbstes - auf Platz drei der Serie A, nach wie vor eine der besten Ligen der Welt. Juventus spielt in Bella Italia längst in eigenen Sphären, dahinter hat sich in den letzten Jahren Napoli etabliert. Insofern ist Inter genau da, wo man die Mannschaft in dieser Saison erwarten durfte. Nicht besser, aber auch bei Weitem nicht schlechter.

David Mayr

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