Als der Name von Mats Hummels am Wochenende weit oben auf dem Aufstellungsbogen des FC Bayern München auftauchte, rieben sich einige Experten verwundert die Augen. Nach den Eindrücken aus der Vorbereitung war ursprünglich Jérôme Boateng beim Spiel gegen 1899 Hoffenheim (3:1) neben Niklas Süle erwartet worden. Doch Hummels machte (vorerst) das Rennen, auch wenn er im Winter offenbar mit einem Wechsel geliebäugelt hatte.

Laut einem Bericht des "kicker" soll der 30-Jährige im Dezember das Gespräch mit dem Klub gesucht haben. Der Grund: Unter Niko Kovac schwanden die Einsatzzeiten des Innenverteidigers. In nur 16 von 26 Pflichtspielen stand Hummels auf dem Platz. Ein Rückgang von rund 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (41/53). 

Deshalb hat sich Hummels offenbar mit einem Wechsel beschäftigt, um bei einem anderen Verein als Stammspieler zu fungieren. Doch die Beratungen mit den Bayern-Bossen sollen laut dem Fachmagazin ergeben haben, dass der bis 2021 gültige Vertrag im Winter keinesfalls aufgelöst wird. 

Nun also der Startelf-Einsatz gegen Hoffenheim, bei dem Hummels eine ordentliche Leistung zeigte (kicker-Note 2,5), topkonzentriert seinen Job machte und neben einigen Diagonalbällen die Vordermänner auch mit flachen Anspielen bediente. Thomas Müller lobte ihn später für "zwei, drei Pässe flach durchs Mittelfeld".

Einige Wochen zuvor war Hummels' Verhalten außerhalb des Platzes bei den Kollegen eher negativ aufgefasst worden. Einen Tweet, mit dem er zu Jahresbeginn seine Einsatzzeiten mit Siegen und Gegentoren in Verbindung setzte, sollen Mitspieler "wenig wohlwollend" registriert haben, so der "kicker".

Ebenso verstörend sei der Auftritt bei der 2:3-Niederlage gegen den BVB Anfang November aufgefasst worden, so das Blatt weiter, bei dem Hummels verkündete, er sei krank aufgelaufen. 

Alles vergeben und vergessen: im neuen Jahr soll alles anders und besser werden, jedenfalls bis zum Sommer. Spätestens dann muss sich der Abwehrspieler neuer Konkurrenz stellen. Mit Benjamin Pavard (22/VfB Stuttgart) wurde bereits ein möglicher neuer Partner für den gesetzten Niklas Süle verpflichtet, dessen französischer Weltmeisterkollege Lucas Hernández (22/Atlético Madrid) dürfte folgen.