17.01.2019 20:08 Uhr

Infantino: "Mehrheit" für WM mit 48 Teams

Gianni Infantino äußerte sich zur Bewerbung der WM 2030
Gianni Infantino äußerte sich zur Bewerbung der WM 2030

FIFA-Präsident Gianni Infantino sieht eine "Mehrheit" für seinen Plan, bereits die WM 2022 in Katar mit 48 statt 32 Mannschaften auszutragen.

"Wir diskutieren das und prüfen die Machbarkeit", sagte der Schweizer während einer Pressekonferenz am Donnerstagabend in Marokko. Die WM-Organisatoren aus Katar stünden zumindest der Machbarkeitsstudie "sehr offen" gegenüber.

"Die Mehrheit der Verbände möchte, dass es so kommt", sagte Infantino: "Aber wir müssen sehen, ob es organisatorisch möglich ist. Natürlich wäre es schwierig, eine WM mit 48 Mannschaften allein in Katar auszurichten. Einige Spiele müssten in den Nachbarländern ausgetragen werden."

Mit denen befindet sich der WM-Gastgeber allerdings momentan in einer politischen Krise. Eine von Saudi-Arabien angeführte Allianz mit Bahrain, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Ägypten wirft Katar seit 2017 unter anderem Terrorunterstützung und zu enge Beziehungen zum Iran vor, die diplomatischen Beziehungen mit Doha sind ausgesetzt.

"Wir reden über Fußball, nicht über Politik", sagte Infantino: "Wir werden sehen, was möglich ist." Das Organisationskomitee des WM-Gastgebers hatte erst am Mittwoch betont, dass eine Entscheidung nur zusammen mit Katar gefällt werden könne, nicht von der FIFA alleine. Infantino strebt eine Abstimmung während der nächsten FIFA-Council-Sitzung Mitte März in Miami an.

Dort will der 48-Jährige zudem seine Reform der Klub-WM sowie die Einführung einer globalen Nations League auf den Weg bringen. Für beide Wettbewerbe liegt dem Schweizer ein milliardenschweres Angebot vor. "Wir wollen eine echte WM mit vielleicht 24 Klubs", sagte Infantino: "Die besten Spieler spielen in Europa, aber wir brauchen Mannschaften aus der ganzen Welt."

"Interkontinentale" Bewerbung 2030 möglich

Laut Infantino spricht nichts gegen eine "interkontinentale" Bewerbung von Spanien, Portugal und Marokko um die Fußball-WM 2030. "Es steht nichts in den Statuten der FIFA, das eine mögliche Kandidatur verbieten würde", sagte Infantino während einer Pressekonferenz am Donnerstagabend in Marrakesch. Was nicht verboten sei, sei erlaubt, ergänzte der Schweizer.

Marokko war zuletzt fünfmal mit einer WM-Bewerbung gescheitert, zuletzt mit der um das Turnier 2026, das mit dann 48 Mannschaften in den USA, Kanada und Mexiko ausgetragen werden wird. Spanien war 1982 WM-Gastgeber. Die nächste Endrunde 2022 findet in Katar statt.

Für die WM 2030 hatten zuletzt auch Griechenland, Bulgarien, Rumänien und Serbien eine gemeinsame Bewerbung angekündigt. Zuvor hatten auch Argentinien, Paraguay und Uruguay ihr Interesse bekundet. Die Südamerikaner hoffen auf einen Bonus, weil in elf Jahren das Jubiläum der ersten WM-Ausgabe 1930 in Uruguay ansteht.

Thema ist weiterhin eine gemeinsame Bewerbung von England, Nordirland, Schottland, Wales und Irland. Das würde für die Spanier, Portugiesen und Marokkaner starke Konkurrenz bedeuten, weil zu erwarten ist, dass sich die Verbände innerhalb der Europäischen Fußball-Union auf die Unterstützung einer Kampagne einigen.

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