16.01.2019 18:27 Uhr

Warum Timo Werner nicht zum BVB wechselt

Timo Werner wird mit einem Wechsel von RB Leipzig zum BVB in Verbindung gebracht
Timo Werner wird mit einem Wechsel von RB Leipzig zum BVB in Verbindung gebracht

Zum Rückrundenauftakt in der Fußball-Bundesliga trifft Borussia Dortmund auf RB Leipzig - also ausgerechnet auf den Klub, um dessen Top-Torjäger Timo Werner sich der BVB angeblich bemüht. Ein Wechsel des Nationalspielers nach Dortmund ist aber trotz aller Gerüchte äußerst unwahrscheinlich.

Seit Monaten wird der FC Bayern München mit Timo Werner in Verbindung gebracht. Doch plötzlich grätscht der BVB dazwischen und fordert den Rivalen zum "Transfer-Duell" um den Angreifer heraus - angeblich mit offenem Ausgang.

Was "Bild" in der vergangenen Woche vermeldete, dürfte Musik in den Ohren vieler BVB-Fans gewesen sein. Der vielversprechendste junge Stürmer Deutschlands womöglich auf dem Weg nach Dortmund statt nach München? Eine schöne Vorstellung für die Borussen. Realistisch ist sie wohl nicht.

Aber der Reihe nach: Timo Werner ist 22 Jahre alt, hat 175 Bundesligaspiele absolviert und 58 Tore erzielt. Er nahm an der Weltmeisterschaft 2018 in Russland teil, traf insgesamt neunmal in 23 Länderspielen für Deutschland.

"Er hat besondere Fähigkeiten", sagt Bundestrainer Joachim Löw über Werner. Nationalmannschaftskollegen wie Marco Reus und Joshua Kimmich nennen den pfeilschnellen Knipser "eine Waffe".

Nicht nur FC Bayern und BVB an Timo Werner interessiert

Alle internationalen Top-Klubs machen dem Vernehmen nach Jagd auf Werner. Real Madrid, Barcelona, Liverpool sowie Manchester United werden als Interessenten gehandelt - und immer wieder der FC Bayern. Und seit einiger Zeit eben auch der BVB.

Werners Vertragssituation in Leipzig ist nicht dazu angetan, die Spekulationen zu beruhigen. Sein Kontrakt läuft noch bis 2020. Einigung über eine Verlängerung konnten beide Parteien bislang nicht erzielen.

"Wir müssen logischerweise spätestens nach dem Saisonende wissen, wie es weitergeht", stellte RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff kürzlich im "kicker"-Interview klar. "Denn natürlich kann sich ein Verein wie wir nicht erlauben, mit Timo Werner in ein letztes Vertragsjahr zu gehen."

BVB könnte sich Timo Werner wohl leisten

Werner ist also im Sommer auf dem Markt. Auf den ersten Blick spricht nichts dagegen, dass sich die Dortmunder Verantwortlichen ernsthaft um den Stürmer bemühen.

Zwar wird RB trotz der kurzen Vertragslaufzeit eine Ablösesumme in Höhe von rund 60 Millionen Euro für seinen wertvollsten Akteur aufrufen. Doch BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke tönte unlängst, man könne "auch mal 100 bis 120 Millionen Euro in Gänze" für einen Spieler ausgeben.

Die Ablösesumme für Werner wäre also zu stemmen. Und zweistellige Millionengehälter sind beim BVB ebenfalls kein Tabu mehr. Marco Reus verdient bereits seit einigen Jahren in dieser Region, die auch Werner bei einem Wechsel anstreben wird.

Zum BVB-Fußball passt Werner ohnehin gut. Mit seinem Tempo und seinen Qualitäten im Umschaltspiel würde er sich hervorragend in die Offensive des Teams von Trainer Lucien Favre einfügen.

Timo Werner schon mit dem FC Bayern einig?

Dass der umworbene Knipser sich einen Wechsel nach Dortmund vorstellen kann, scheint dennoch nahezu ausgeschlossen.

"Wenn man bei RB Leipzig spielt und in Deutschland bleiben will, kommt ja nur ein Verein infrage, wo man hinwechseln kann", sagte Werner kurz vor Weihnachten, ausgerechnet nach dem Auswärtsspiel in München - ein kaum verklausulierter Annäherungsversuch an den FC Bayern.

Daran änderte auch die beschwichtigende Reaktion von Leipzigs Sportdirektor und Interimstrainer Ralf Rangnick nichts, er könne in Werners Aussage "keinen Flirt erkennen".

In Dortmund ist man sich der Gemengelage wohl bewusst. Von der "dpa" auf die Spekulationen um ein Interesse an Werner und Thorgan Hazard von Borussia Mönchengladbach angesprochen, erklärte BVB-Boss Watzke, er habe "zumindest den Eindruck, dass einer der beiden Spieler seine Zukunft schon geregelt hat. Und das nicht mit uns".

Ob sich Werner, wie von Watzke vermutet, tatsächlich schon mit den Bayern einig ist, scheint fraglich. Die Tendenz geht aber eindeutig nach München. Wahrscheinlich müssen sich die BVB-Fans nicht auf ein Transfer-Duell einstellen.

Tobias Knoop

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