30.12.2018 11:18 Uhr

Nürnberg setzt weiter auf Offensivgeist

Nürnbergs Trainer Köllner (re.) will an Spielidee festhalten
Nürnbergs Trainer Köllner (re.) will an Spielidee festhalten

Vor dem Start in die Mission Klassenerhalt machte der Bundesligarückkehrer 1. FC Nürnberg eine Hochrechnung. Die Verantwortlichen des fränkischen Aufsteigers gingen den Spielplan der Hinrunde durch und tippten das eigene Abschneiden an den ersten 17 Spieltagen.

"Wir haben Mühe gehabt, auf ausreichend Punkte zu kommen, mit denen man ruhig in die Winterpause geht. So ehrlich muss man sein", räumte Sportvorstand Andreas Bornemann ein. Seine Wunschvorstellung belief sich auf 17 oder 18 Zähler. Doch wie befürchtet holte der Club deutlich weniger Punkte, nämlich gerade mal elf. Eine Horror-Hinrunde, wenn man nach den reinen Zahlen geht. "Wir müssen große Mühen und Anstrengungen aufwenden, um in der Rückrunde verlorenen Boden wieder gut zu machen", sagte Bornemann bei der Jahresabschluss-Pressekonferenz.

Das muss das Tabellenschlusslicht ganz sicher tun, sonst steigt der achtmalige Aufsteiger direkt wieder ab. "Wir fangen doch jetzt nicht an zu kapitulieren. Das wird das Letzte sein, was wir tun werden", betonte Bornemann. "Wir haben in dieser Saison auch schon viele Dinge und Ansätze gesehen, die uns positiv stimmen."

Große Hoffnungen setzen die Franken vor dem Trainingsstart am 3. Januar und dem Rückrundenauftakt am 20. Januar zuhause gegen Hertha BSC auf die Rückkehr verletzter Stützen. Als "Neuzugang aus den eigenen Reihen" bezeichnete Bornemann Akteure wie Kapitän Hanno Behrens, Torwart Christian Mathenia und Rechtsverteidiger Enrico Valentini, die der Mannschaft Stabilität zurückgeben sollen.

1. FC Nürnberg hatte "Achterbahnfahrt" erwartet

"Es hat keiner von uns erwartet, dass die Spieler aufsteigen und eine perfekte Saison spielen", sagte Trainer Michael Köllner. "Es war klar, dass es eine Achterbahnfahrt wird, dass es ein Rauf und Runter, vor allem bezogen auf die einzelnen Spieler, geben wird."

Aufstiegshelden wie Behrens, Linksverteidiger Tim Leibold oder Stürmer Mikael Ishak verliehen dem Nürnberger Spiel weniger Impulse als erhofft, in der Verteidigung sowie vor dem gegnerischen Tor wurde zu oft gepatzt und Sommerzugänge wie Yuya Kubo bauten immer mehr ab. "Wir werden eine harte Vorbereitung brauchen", sagte Köllner mit Blick auf elf sieglose und vier Spiele ohne eigenen Treffer.

Externe Zugänge könnten ein Mittel gegen die fränkische Harmlosigkeit sein. Allerdings hat der 1. FC Nürnberg nicht viel Geld. Immerhin habe sich der FCN in seinem Etat einen "gewissen Spielraum" gelassen, um personell reagieren zu können, sagte Bornemann. "Natürlich machen wir uns Gedanken und haben auch sicherlich die eine oder andere Position identifiziert, wo es uns helfen könnte." Einen wie Holstein Kiels Offensivmann Kingsley Schindler könnte sich Bornemann gut vorstellen, doch auch da spielt Geld die entscheidende Rolle.

Die offensive Spielweise will der Club beibehalten. Allerdings muss Köllner in der Winterpause dringend an der Konteranfälligkeit seiner Mannschaft arbeiten und ihr neue Kompaktheit einflößen. "Wir tun gut daran, dass wir das, was wir können, am Ende perfektionieren. Wir müssen uns weiterentwickeln, müssen besser werden und nicht auf einmal komplett von der Idee abkehren und etwas ganz anderes probieren", sagte der FCN-Coach. "Dafür haben wir die Spieler nicht und mit dem Prinzip Zufall eine Saison bestreiten und erfolgreich abschließen zu wollen, dafür bin ich der Falsche."

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