14.12.2018 12:27 Uhr

Michael Köllner ist und bleibt beim Club fest im Sattel

Michael Köllner führte Nürnberg zurück in die Bundesliga
Michael Köllner führte Nürnberg zurück in die Bundesliga

Egal, was kommt: Trainer Michael Köllner soll beim 1. FC Nürnberg für Kontinuität stehen und am Valznerweiher langfristig etwas entwickeln.

Mit der Halbwertszeit von Treuebekundungen in der Fußball-Bundesliga ist das so eine Sache. Aber wenn man den Sportvorstand des 1. FC Nürnberg beim Wort nimmt, dann hat Trainer Michael Köllner nichts zu befürchten - selbst wenn es für den Aufsteiger mit dem Klassenverbleib nichts wird.

"Er bleibt unser Trainer. Das schließt für mich ein, mit ihm auch in die 2. Liga zu gehen", sagte Andreas Bornemann jüngst - und das nicht zum ersten Mal. Es gebe "weit und breit" keinen Besseren für den FCN.

Köllner, findet Bornemann, ist auserkoren, den stolzen fränkischen Traditionsverein maßgeblich zu gestalten. Der Club sei in den nächsten Jahren "darauf angewiesen, Spieler weiterzuentwickeln. Und darin ist er hervorragend. Michael hat es geschafft, eine homogene Mannschaft zu formen und ihr eine Idee mitzugeben", führte Bornemann aus. Er sehe auch keine unmittelbare Gefahr, dass das Verhältnis zwischen Trainer und Spielern angesichts der sportlich kniffligen Lage in die Brüche gehen könnte.

Köllner hat "hohe Identifikation mit dieser Aufgabe"

Köllner durfte entsprechend gelassen in das wichtige Heimspiel am Freitagabend gegen den VfL Wolfsburg gehen. Seine Art, die Dinge anzupacken, sein eigenwilliger Stil und auch sein in der Tat authentisches Auftreten werden geschätzt am Valznerweiher. Der 48-Jährige komme "wirklich früh morgens auf die Anlage und verlässt sie erst spät abends wieder. Er hat eine hohe Identifikation mit dieser Aufgabe, diesem Klub und der Region", berichtete Bornemann.

Dabei ist dieser kernige Oberpfälzer mit seinem markanten Dialekt nun wahrlich kein Bundesligacoach von der Stange. Köllner hat nicht den typischen Karriereverlauf eines Profitrainers erlebt, er war im Klosterinternat, bei der Bundeswehr, hat Zahnarzthelfer gelernt. Als Fußballer kam er über untere Ligen nicht hinaus.

Er ist stolz auf seine Herkunft, auf das kleine Fuchsmühl bei Tirschenreuth. So stolz, dass er dies neulich nach dem 2:2 in Augsburg ganz besonders hervorhob. Die Nürnberger Tore hatten nämlich Alexander Fuchs und Lukas Mühl geschossen. "Jetzt hat es mein Heimatort Fuchsmühl in die Torschützenliste geschafft", sagte er und lachte.

Köllner handelt aus Überzeugung

Köllner, so kann man das wohl sagen, redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Und er handelt aus Überzeugung. Das führt dazu, dass ihn nicht jeder mag. Beim Club habe er etwa im Nachwuchszentrum "auch Seilschaften zerschlagen", erzählte Köllner einmal. So kämen dann eben Bezeichnungen wie "Besserwisser" oder "Allesköllner" zustande. Ihn juckt das kaum, er geht auch in der deutschen Fußball-Beletage seinen Weg konsequent.

Dass dieser manchmal in die Irre führt - siehe das 0:7 in Dortmund oder das 0:6 in Leipzig -, muss wohl so sein. "Die Bundesliga ist ein brutaler Lernprozess", sagte Köllner. Und einer, bei dem er sich nie zu wichtig nimmt: "Ich bin nur ein zeitlich limitiertes Trainer-Schicksal."

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