30.11.2018 12:42 Uhr

Vollgas-Eintracht kennt keine Euphoriebremse

Eintracht Frankfurt: Danny da Costa jubelt mit Luka Jovic
Eintracht Frankfurt: Danny da Costa jubelt mit Luka Jovic

Eintracht Frankfurt hat seinen Höhenflug auch beim 4:0 gegen Olympique Marseille unaufhaltsam fortgesetzt. Auf die Euphoriebremse will bei den Hessen keiner treten.

So wirklich geheuer ist den Spielern von Eintracht Frankfurt ihr derzeitiger Höhenflug langsam selbst nicht mehr. Das furiose 4:0 (2:0) gegen Olympique Marseille, den fünften Sieg im fünften Europa-League-Spiel, fanden sie deshalb wahlweise "Wahnsinn" (Marco Russ), "einfach krass" (Kevin Trapp) oder "wie im Traum" (Danny da Costa). Zehn der letzten elf Partien haben die Hessen wettbewerbsübergreifend inzwischen gewonnen.

Auf die Euphoriebremse will beim Bundesliga-Dritten vor dem Heimspiel am Sonntag (18:00 Uhr) gegen den VfL Wolfsburg trotzdem niemand treten. Die Fans sangen mal wieder von der Meisterschaft, Trainer Adi Hütter war "stolz auf die Mannschaft" und Torwart Trapp stellte nüchtern fest: "Wenn man über einen so langen Zeitraum so eine Leistung abruft, kann man nicht nur von einer Siegesserie sprechen. Dann ist das einfach Qualität."

Die außergewöhnliche Qualität der Eintracht ist längst unbestritten. Vor allem das "magische Dreieck" mit den Stürmern Luka Jovic, Sébastien Haller und Ante Rebic sorgt schließlich seit Wochen für Furore. Gegen Marseille war es diesmal Jovic (1./67.) der mit einem Doppelpack maßgeblich dafür sorgte, dass sich die Eintracht bereits vorzeitig den Gruppensieg sicherte. Dazu erzielten der ehemalige Bundesliga-Profi Luiz Gustavo (17.) und Bouna Sarr (62.) jeweils ein Eigentor.

Eintracht-Leistungsträger da Costa lobt Vollgas-Fußball

Dass die Eintracht selbst in einer Partie gegen die bereits ausgeschiedenen Franzosen ein derartiges Offensiv-Feuerwerk entfachte, sagt viel über den Charakter der Mannschaft aus. Die Hessen sind hungrig nach Toren. Das von Hütter installierte Pressing-System sei mittlerweile "inhaliert" worden, meinte beispielsweise Außenverteidiger da Costa: "Wir können gar nicht anders, als immer Vollgas zu geben."

Wie nachhaltig dieser bedingungslose Turbo-Fußball ist, wird sich in den kommenden Wochen und Monaten zeigen. "Teams wie Bayern oder Dortmund sind so stabil, dass sie am Ende automatisch oben stehen", sagte Kapitän Russ: "Im Moment klappt es bei uns auch über einen längeren Zeitraum. Aber es wird sich zeigen, wie wir das im Frühjahr hinbekommen."

Bis dahin dürfen die Hessen den Moment durchaus genießen. Der Trip zum Gruppen-Finale am 13. Dezember bei Lazio Rom, bei dem bis zu 15.000 Fans ihr Team begleiten wollen, ist durch die begeisternden Auftritte in Europa zu einer Art "Lustreise" geworden. "Es ist für uns alle eine Überraschung", meinte Trainer Hütter mit Blick auf das souveräne Weiterkommen in der vermeintlichen "Todesgruppe" H: "Aber wir haben uns das verdient."

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